CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
hier ganz allein auftauchen! Sogar dein Kumpel ist abgehauen! Wollte sich wahrscheinlich nicht seinen billigen Vogel abschießen lassen!«
Calleigh seufzte. Sie konnte dem Kerl nicht einmal widersprechen – kein Cop, der halbwegs bei Verstand war, würde in eine solche Situation geraten.
»Wie heißen Sie?«, fragte sie.
»Das ist doch ganz egal! Ich bin derjenige, der dich umlegen wird – mehr musst du nicht wissen!«
Ganz toll!, dachte Calleigh. Selbst wenn er mich nicht erschießt, bevor Verstärkung eintrifft, sterbe ich an Testosteronvergiftung.
»Nun, ich muss Sie doch irgendwie ansprechen!«
Pause.
»Dooley!«
»Wie bitte?«
»Mein Name ist Dooley!«
»Okay, ich heiße …«
»Aber ich werde dich trotzdem umlegen!«
»Schon gut! Ich heiße …«
»Dann hätten wir das schon mal geklärt!«
»Ich habe verstanden, Dooley! Wollen Sie jetzt meinen Namen wissen, oder wollen Sie lieber jemand völlig Unbekannten erschießen?«
Das brachte Dooley offenbar zum Nachdenken, denn er schwieg eine ganze Weile.
»Ich weiß nicht!«, rief er schließlich. »Ich nenne dich einfach Fischfutter!«
»Ich heiße Calleigh! Calleigh Duquesne!«, brüllte Calleigh.
Der Kerl antwortete mit einem Schuss. »Wie du meinst, Fischfutter!«
»Großartig«, murmelte Calleigh.
»Ich habe die Rakete nicht abgeschossen«, sagte Humboldt.
Horatio taxierte ihn kühl.
»Sie wiederholen sich, Albert. Als wollten Sie unbedingt, dass ich Ihnen glaube.«
»Es ist wahr! Das … so etwas habe ich nicht getan.« Er sprach jedes Wort mit Bedacht aus, als vollführe er einen verbalen Drahtseilakt und bemühe sich, nicht abzustürzen.
»Oh, ich weiß, was Sie getan haben, Albert. Sie wurden erwischt – beim Haschischrauchen in der Klinik. Und das hat Dr. Sinhurma nicht gefallen, nicht wahr? Er hat Sie in die Spülküche abkommandiert. Man sollte meinen, das hätte als Warnung genügt, aber Sie haben weitergemacht. Wenn niemand in der Nähe war, haben Sie mit Ihrem Kumpel Samuel Lucent etwas Haschisch geraucht. Wie war das? Sind Sie abends noch zum Aufräumen im Restaurant geblieben und mit dem eigenen Wagen zurück zur Klinik gefahren, oder hat er Sie mitgenommen?«
»Sie dürfen ihm nicht glauben. Er ist nicht … nicht …«
»Was ist er nicht? So wie Sie? Nein, er hat seinen eigenen Kopf … aber Sie brauchten ihn, nicht wahr? Sie brauchten jemanden, der Ihnen Stoff verkauft. Jemanden, der mit Ihnen raucht. Sind Sie dabei auf die Idee gekommen, Phil Mulrooney umzubringen? Diese Geschichte mit der Rakete und dem Blitz klingt ganz danach, als hätte sie sich jemand ausgedacht, der ziemlich stoned gewesen war.«
»So war das nicht.«
»Tatsächlich? Die Beweise sagen da aber etwas anderes. Sie haben diese Starthilfekabel in der Hand gehabt.«
»Ich habe sie angeschlossen, okay?« Humboldt sah Horatio aufgebracht an. »Ich habe die Klemmen an dem Rohr und an einem Gerät auf dem Dach befestigt. Das ist doch kein Verbrechen!«
»Doch angesichts der Tatsache, dass dies zu Phillip Mulrooneys Tod geführt hat, würden Ihnen die Geschworenen wohl widersprechen. Aber ich will mich mal auf diese Diskussion einlassen. Nehmen wir an, Sie hätten Recht. Wie würden Sie denn Ihre Taten erklären?«
»Ich habe lediglich eine Aufgabe erfüllt. Ich hatte keine Ahnung von einer Rakete und davon, was es mit dem Rohr auf sich hatte. Und zu dem Zeitpunkt, als ich meine Aufgabe erledigte, war Phillip doch gar nicht auf der Toilette. Das hatte mit Mord doch nichts zu tun.«
Horatio studierte ihn aufmerksam. »Und was war Ihrer Meinung nach der Zweck Ihrer Aufgabe?«
»Ich wusste es nicht. Ich musste es gar nicht wissen.« Humboldt lächelte. »Meine Aufgabe war Teil eines größeren Plans. Mein Herz hat mir gesagt, dass ich das Richtige tue.«
»Gut, Sie wissen doch, wie man so etwas unter Juristen und Politikern nennt, Albert? Es heißt: glaubhafte Bestreitbarkeit. Man kann es auch mit Heuchelei übersetzen. Sie behaupten, Sie hätten keine Ahnung von den Konsequenzen Ihres Handelns gehabt und hätten nur Befehle ausgeführt. Aber jemand hat Sie angewiesen, die Kabel in genau der Weise anzubringen, und ich werde herausfinden, wer das war.«
»Ist das alles, was Sie wollen?«, fragte Albert, und seine Miene hellte sich auf. »Warum fragen Sie mich nicht einfach?«
Horatio antwortete mit einem Lächeln.
»Dooley, hören Sie, ich bin wirklich Polizistin.«
»Ja? Schleichen die Cops etwa immer mit einem Seesack voll geklautem Gras durch
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