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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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kräftig an dem Draht und hielt sich die Ohren zu.
    BUMM!
    Claymore-Minen waren mit siebenhundert Stahlkugeln geladen, die jedes Ziel in bis zu fünfzig Meter Entfernung zerstören konnten. Zum Glück feuerten sie ihre Ladung bogenförmig nach vorn, und so war das Einzige, was zerfetzt wurde, das Laub von ein paar Bäumen ringsumher.
    »Ha! Das war eine Überraschung, was?«
    Calleigh reagierte nicht.
    »Fischfutter?«
    Okay, Mr Dooley, dachte sie, jetzt sind Sie an der Reihe. Kommen Sie her und prüfen Sie die Lage!
    Dann werden Sie nämlich eine Überraschung erleben.

    »Wie war noch mal der Name?«, fragte Wolfe.
    »Jason McKinley«, antwortete Horatio.
    Wolfe überflog die Mitgliederliste des Raketenclubs. »McKinley, McKinley …ja, da ist er. Jason McKinley. Und wer ist das?«
    »Im Augenblick unser Hauptverdächtiger«, entgegnete Horatio. »Ich habe mit ihm über die von Raketen ausgelösten Blitze gesprochen, aber da stand er noch nicht mit dem Fall in Verbindung – er war nur eine Informationsquelle.« Und als ich ihn das letzte Mal besuchte, dachte Horatio, hatte er keine Allergie, sondern einen Heulkrampf. Er hatte um Ruth getrauert. Trotzdem hat er es geschafft, so lange ich bei ihm war, halbwegs die Fassung zu wahren.
    Und schon war Horatio unterwegs. Er eilte den Korridor zur Treppe hinunter, und Wolfe musste sich anstrengen, um Schritt zu halten.
    »Anscheinend waren Sie nicht der Einzige, der von seinem Fachwissen profitieren wollte«, stellte Wolfe fest. »Wenn Kim wirklich so wenig Ahnung von Raketen hat, wie er sagt, dann war McKinley derjenige, der die Rakete gebaut hat.«
    »Dafür wurde er offenbar angeworben«, bemerkte Horatio und nahm jeweils zwei Stufen auf einmal. »Jemand hat Ruth Carrell auf ihn angesetzt, und nach dem, was sie mir sagte, war dieser Jemand Sinhurma persönlich.«
    Wolfe und Horatio verließen gemeinsam das Gebäude. »Und was soll ich jetzt tun?«, fragte Wolfe.
    Horatio ging zielstrebig auf seinen Hummer zu. »Besorgen Sie einen Durchsuchungsbeschluss für Jasons Wohnung«, antwortete er, dann öffnete er die Tür und stieg in den Wagen. »Wir treffen uns dort. Ich sehe mich erst noch an seinem Arbeitsplatz um.«
    Schon brauste das große silberglänzende Fahrzeug davon, und Wolfe rannte zurück ins Gebäude.
    »Verdammt«, fluchte Horatio leise. »Ich hätte mir diese Mitgliederliste persönlich ansehen müssen!« Natürlich war es ihm nicht immer möglich, im Zuge einer Ermittlung jede einzelne Information selbst zu überprüfen – und schließlich hatte es auch keinen Grund gegeben, McKinley zu verdächtigen –, aber er konnte es einfach nicht ertragen, wenn er etwas Wichtiges übersehen hatte.
    Nun galt es zu klären, in welchem Umfang Jason an der Sache beteiligt war. Er hatte anders auf Horatio gewirkt als die übrigen Vitality-Method-Patienten, die von Jugendwahn und Popularität besessen waren, aber wahrscheinlich war er gerade deshalb eine leichte Beute gewesen. Dass Ruth sich an ihn herangemacht hatte, war vermutlich ausreichend genug gewesen, um ihn anzuwerben. Medikamente oder Fastenkuren hatte er gar nicht gebraucht.
    Obwohl die Geschichte ein bisschen nach Science-Fiction klang, war der Raketen-Blitz-Trick gar nicht so schwierig. Es war sehr gut möglich, dass Jason nur als Informationsquelle benutzt worden war und jemand anders die Rakete gebaut und abgeschossen hatte. Allerdings …
    Allerdings hätte ein Laie keinen selbst gemischten Treibstoff verwendet. Diese Mischung deutete auf einen Bastler hin, der wusste, was er tat, und versuchte, sich immer wieder zu verbessern.
    Horatio wollte nicht so recht an Jasons Schuld glauben. Irgendwie war es einfacher, ihn als Opfer und nicht als Täter zu sehen – als jemanden, von dessen Wissen man profitiert hatte, und den man nachher wieder abstoßen wollte.
    Vielleicht war Jason betrogen worden. Vielleicht war aber auch sein Charakter durch Sinhurmas Einfluss weitaus mehr verdorben worden, als Horatio sich eingestehen wollte. Dieser letzte Gedanke war das, was ihm wirklich zu schaffen machte. Dass ein anständiger, vernünftiger Mann – ein Mann der Wissenschaft – durch Sinhurmas egozentrischen Hokuspokus beeinflusst worden war. Das lag Horatio schwer ihm Magen.
    Andererseits tat zu viel Einsamkeit niemandem gut. Verstand und Logik hielten einen nachts nicht warm, und der Glaube an die Präzision und Unfehlbarkeit der physikalischen Gesetze konnte einem angesichts zweier tiefgrüner Augen schon mal

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