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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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die Gegend?«
    »Ich habe nichts von Ihrem Gras, Dooley!«
    »Aber dein Kumpel ganz bestimmt. Er hat fünfzehn von meinen besten Pflanzen rausgerissen, bevor ich ihn geschnappt habe.«
    »Hören Sie, ich habe nichts mit dem Mann zu tun, den Sie erschossen haben.«
    »Jetzt nicht mehr – es sei denn, du willst auf seine Beerdigung gehen! Aber dazu wirst du wohl keine Gelegenheit mehr haben!«
    Wieder fiel ein Schuss. Calleigh versuchte, so gut es ging hinter dem Baum Schutz zu suchen, aber das Geäst war nicht sehr dicht. Sie musste sich ein besseres Versteck suchen.
    Dem Schuss nach zu urteilen hatte der Typ lediglich eine Handfeuerwaffe. Obwohl Calleigh aus dem Hubschrauber nur einen kurzen Blick darauf erhascht hatte, wusste sie, dass es sich um einen großen Revolver handelte, vermutlich um einen Colt King Cobra. Das schloss sie aus der Form des Laufs und der Stainless-Ausführung.
    Leergewicht zwei Komma sechs Pfund, Sechs-Schuss-Trommel, Spannabzug, Schussweite um die fünfundvierzig Meter. Eignete sich für .38er Kaliber – aber er würde wohl die .357er Magnumpatronen verwenden. Er hatte den Sechs-Zoll-Lauf – leider, denn der Vier-Zoll-Lauf hätte die Zielgenauigkeit eingeschränkt. Allerdings hatte er bisher nichts getroffen, was in ihrer Nähe war.
    Calleigh sah sich um. Zu ihrer Linken lag ein umgestürzter Baum, aber modriges Holz bot keinen ausreichenden Schutz vor .357er Geschossen. Sie konnte sich dahinter verstecken, aber das war es auch schon, und wenn der Typ sah, wie sie dort Zuflucht suchte, war sie geliefert.
    Direkt hinter dem Baumstamm war eine leichte Vertiefung im Boden, an deren Rand ein Felsbrocken lag. Wenn sie sich flach auf den Bauch legte, müsste sie dort ausreichend geschützt sein … aber um die Mulde zu erreichen, musste sie sich erst einmal in die Schusslinie begeben.
    Wahrscheinlich war der Revolver voll geladen gewesen. Vielleicht hatte der Kerl vor dem tödlichen Schuss schon einmal auf den Dieb abgefeuert, um ihn aufzuschrecken –, aber das war eher unwahrscheinlich, denn Dooley handelte eher nach dem Motto »Erst feuern, dann fragen«. Zwei Kugeln hat er auf mich abgefeuert, und mit einer hat er den Dieb getötet, also bleiben ihm noch drei Kugeln – falls er nicht genau in diesem Moment nachlädt. Am besten lasse ich ihm keine Zeit dafür.
    Calleigh feuerte rasch zweimal in seine Richtung. Er reagierte, wie sie erwartet hatte, mit zwei Schüssen. Als die nächste Kugel, die Dooley abschoss, in den Stamm einschlug, flogen Calleigh kleine Holzstückchen um die Ohren, doch im selben Moment hechtete sie bereits in die mit Kiefernnadeln gefüllte Mulde hinter dem schützenden Felsbrocken.
    »Wo willst du hin, Fischfutter? Du solltest hier draußen vorsichtig sein – man kann nie wissen, in was man reintritt!«
    Fallen. Er redete von Fallen.
    Calleigh sah sich argwöhnisch um – und erstarrte.
    Weniger als einen halben Meter von ihr entfernt war in etwa fünfzehn Zentimetern Höhe eine fast unsichtbare Perlonschnur über den Boden gespannt. Sie war so dünn, dass man sie für den Faden einer Spinnwebe hätte halten können … aber sie führte zu einem hohlen Baumstumpf. Eine khakifarbene Ecke lugte daraus hervor.
    Calleigh wusste ziemlich genau, was sich in dem Stumpf verbarg: Es war aus Metall, kleiner als ein Schuhkarton und trug die Aufschrift »Diese Seite auf den Feind richten«.
    Eine Kastenmine. Der Typ war wirklich hart drauf.
    »If you go out in the woods today, yer in for a big surprise …«
    Jetzt singt er mir auch noch The Teddy Bear’s Picnic vor, dachte Calleigh. Ich wünschte fast, ich wäre über die Schnur gestolpert.
    »If you go out in the woods today, you’ll get it between the eyes!«
    Okay, sie würde sich keinen Zentimeter mehr bewegen. Sie würde bleiben, wo sie war, und einfach abwarten. Früher oder später musste Stainsby mit der Verstärkung kommen – bis dahin musste sie einfach ausharren. Das waren zwar keine berauschenden Aussichten, aber vielleicht konnte sie in der Zwischenzeit sogar etwas lernen.
    »Hey Dooley! Wollen Sie mich mit Ihrer Singerei umbringen?«
    Als Antwort schoss er auf den Felsbrocken, von dem die Kugel zischend abprallte.
    »Es wird dir noch Leid tun, dass du hergekommen bist, Fischfutter!«
    Das Einzige, was mir Leid tut, ist, dass ich nicht ein bisschen mehr Munition mitgenommen habe, dachte Calleigh. Stattdessen rief sie: »Fragen Sie sich nicht, wie ich diesen Ort hier gefunden habe, Dooley?«
    Schweigen.
    Dann:

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