CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
von den Kollegen auf der Straße etwas Interessantes höre.«
Normalerweise schenkte Delko dem Fernseher, der im Auntie Bellum’s unter der Decke hing, nur Beachtung, wenn die Sportergebnisse liefen, aber als er plötzlich die Worte »Miami-Dade-Kriminallabor« hörte, wurde er aufmerksam und schob seine Jambalaya-Reispfanne, über die er sich gerade hermachen wollte, zur Seite.
Das Gesicht, das er auf dem Bildschirm sah, kam ihm irgendwie bekannt vor. Das ist doch der Typ, der diesen Trottel bei Seinfeld gespielt hat, und diesen Irren bei Friends, dachte er. Oder hatte er doch in Everybody Loves Raymond mitgespielt? Er erinnerte sich nicht mehr an den Namen des Mannes, aber das war egal – er spielte sowieso immer die gleichen Rollen: einen Typen, der einem auf den ersten Blick unsympathisch war und sich mal als betrügerischer Autoverkäufer, mal als grantiger Vorgesetzter von einer Werbepause zur nächsten hangelte.
Was für ein Typ, überlegte Delko, obwohl ihm der Mann in diesem Moment gar nicht mehr so unsympathisch vorkam. Der Schauspieler schien sich furchtbar über etwas aufzuregen, und Delko überraschte es nicht, dass es sich dabei offenbar um die Schließung der Vitality-Method-Klinik handelte. Als er die Kellnerin bat, den Fernseher lauter zu machen, musste sie dafür auf einen Stuhl klettern. Entweder war die Fernbedienung verloren gegangen, oder der Fernseher war so alt, dass es gar keine gab.
»… verstehe ich wirklich nicht, wo das Problem ist«, ertönte es aus dem Mund des Schauspielers. »Ich war jetzt seit sechs Wochen bei Dr. Sinhurma, und es war fantastisch. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so gut gefühlt.«
Darauf wette ich, dachte Delko.
»Ich bekam eine E-Mail von der Klinik, in der mein Termin ohne jede Erklärung abgesagt wurde, und als ich hinkam, wollte mich die Polizei nicht reinlassen. Ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht.«
Der Reporter meldete sich zu Wort, als die Kamera einen Schwenk über das große Tor und die beiden Streifenwagen machte. »In der Klinik geht niemand ans Telefon, und ein Sprecher der Polizei, der nicht vor laufender Kamera interviewt werden wollte, sagte uns nur, die Klinik sei in laufende Ermittlungen involviert.«
»Na, das hat ja nicht lange gedauert«, sagte Delko und seufzte. Er warf etwas Geld auf die Theke und ging, ohne sein Essen auch nur probiert zu haben. Er musste wieder an die Arbeit und hatte keine Zeit, es sich einpacken zu lassen.
Man darf sowieso kein Essen mit ins Labor nehmen, dachte er, als er die Straße überquerte. Vielleicht sollte diesem Schauspieler mal jemand sagen, dass er die Vitality Method vergessen und es stattdessen mal mit der C.S.I.-Diät versuchen sollte.
Delko fand Horatio im Labor, wo er sich das Beweismaterial aus dem Earthly Garden ansah.
»Hey, H.«, sagte er und berichtete ihm, was er auf dem Klinikgelände gefunden hatte. Dann erzählte er von dem Fernsehbericht.
»Jetzt werden die Medien über die Sache herfallen«, sagte Horatio. »Und dann wird alles noch schlimmer. Aber wir haben ganz andere Sorgen.«
Er untersuchte den Stecker des defekten Mixers, den Delko im Müllcontainer des Restaurants gefunden hatte. »Ruth hat mir erzählt, dass die Klinik expandieren wollte, aber von einem neuen Standort war nicht die Rede. Ich habe Sand in einem ihrer Schuhe gefunden, und im Labor versuchen sie gerade, das pflanzliche Material, das unter der Schuhsohle war, zu identifizieren. Hoffentlich erhalten wir dadurch Hinweise auf den möglichen Aufenthaltsort.«
»Siehst du dir deshalb den Kram aus dem Restaurant noch mal an? Denkst du, so erfahren wir, wo sie gelandet sind?«
»Das weiß ich bereits«, antwortete Horatio. »Direkt im Wahnsinn … Nein, ich wollte einfach noch mal versuchen, den eingebrannten Abdruck an der Steckdose zu identifizieren.«
»Ich hatte gedacht, er stamme von einem der Messer«, sagte Delko, »aber der Abdruck ist schmaler als die Klinge und außerdem eckig.«
»Das stimmt«, erwiderte Horatio. »Jedenfalls was den sichtbaren Teil angeht.« Er nahm eines der Messer und versuchte, den Holzgriff von der Klinge zu lösen, aber es ging nicht.
Das zweite Messer ließ sich jedoch sehr leicht auseinander nehmen, und es zeigte sich, dass das untere Ende dieser Klinge, das in dem Holzgriff steckte, schmal und eckig war.
»Ist es das, wofür ich es halte?«, fragte Delko.
Horatio sah es sich genau an. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
»Der Garten
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