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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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will, soll er das meinetwegen tun. Aber er ist nicht allein da draußen, und ich werde nicht zulassen, dass er mit der Wiedereinführung von Menschenopfern beginnt.«

13

    Cape Sable lag am südlichen Ende von Florida, an der Westküste der Everglades. Es gab dort mehrere Strände, an denen man campen konnte, aber der Großteil der Küste bestand aus einer wilden Mangrovenlandschaft.
    Horatio überlegte, wie man am besten in dieses Gebiet vorstoßen könnte. Wenn sie den Weg übers Meer nähmen, würden die Sektenmitglieder sie schon von weitem sehen. Also beschloss er, so lange wie möglich auf dem Landweg in die Sümpfe vorzudringen und die restliche Strecke mit dem Propellerboot zurückzulegen.
    Er wies Delko, Wolfe und Calleigh an, sich für den Einsatz fertig zu machen. Aus zwei Gründen wollte er das ganze Team dabei haben: erstens, weil sie alle an dem Fall gearbeitet hatten, und zweitens, weil es unter Umständen zwei Dutzend Leichen zu untersuchen gab.
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich hier bleibe, Horatio?«, fragte Calleigh.
    »Wieso?«, erwiderte er. »Hast du nach deinem letzten Abenteuer im Wald genug von der Natur?«
    »Nein, das ist es nicht, aber ich habe eine Idee, der ich gern im Labor nachgehen würde.«
    »Gut, das ist kein Problem. Wir kommen auch ohne dich klar.«
    Auf Autoanhängern nahmen sie schließlich drei Propellerboote mit und forderten zusätzlich ein komplettes Sondereinsatzkommando an. Horatio, Delko und Wolfe fuhren mit dem Hummer, während zwei weitere Polizeifahrzeuge ihnen mit einigem Abstand folgten.
    »Was haben wir deiner Meinung nach zu erwarten, H.?«, fragte Delko, der auf dem Beifahrersitz saß.
    »Wenn wir Glück haben«, sagte Horatio, »finden wir dort zwei Dutzend kerngesunde Leute, die mit Moskitostichen übersät sind.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Wolfe.
    »Dieselbe Anzahl von Leuten«, entgegnete Horatio, »aber wesentlich mehr Ungeziefer.«

    Calleigh Duquesne gab so leicht nicht auf.
    Dass sie den Pfeil, mit dem Ruth Carrell getötet wurde, nicht mit denen aus Julio Ferras Garage in Verbindung bringen konnte, machte ihr schwer zu schaffen. Obwohl sie Charlessly geschnappt und seinen Drogengeschäften ein Ende bereitet hatte, ließ sich die Tatsache nicht ignorieren, dass sie in einer Sackgasse gelandet war.
    Manchmal jedoch brachte einen der Weg, der nicht zum gewünschten Ziel führt, dennoch zu neuen Erkenntnissen. Während sie auf dem Baum gehockt und darauf gewartet hatte, dass der gefährliche Irre von seinem Hochsitz herunterkam, hatte sie über Julio Ferra nachgedacht. Laut Horatio hatte er das Bogenschießen von seinem Vater gelernt, gemeinsam waren sie auf die Jagd gegangen. Die Frage war nur, wer die Pfeile gefertigt hatte – der Vater oder der Sohn? Solche Dinge lernte man in der Regel von dem Älteren und erinnerte sich dann ein Leben lang daran.
    Die Pfeile aus Ferras Garage – das hatte Calleigh untersucht – waren nicht neu, sondern alt gewesen. Die Farbe blätterte bereits ab, und die Spitzen waren nicht aufgeschraubt wie bei moderneren Pfeilen, sondern aufgeklebt. Vermutlich waren sie aus den späten Achtzigern oder frühen Neunzigern, und Calleigh hätte darauf gewettet, dass die Federn von einem der Jagdausflüge stammten, die Vater und Sohn gemeinsam unternommen hatten. Und wenn sie auf heimischem Terrain geblieben waren, dann handelte es sich mit fast hundertprozentiger Sicherheit auch um die Federn eines in Florida beheimateten Vogels.
    Mitten in diesen Überlegungen war Dooley hereingeplatzt und hatte sie mit der Waffe in der Hand eine Weile abgelenkt.
    Doch jetzt war die Zeit gekommen, in der sie in aller Ruhe ihre Theorie überprüfen konnte.
    Sie schnitt ein Stückchen der Federn ab, sowohl von den Pfeilen, die sie in der Garage gefunden hatten, wie auch von denen der Mordwaffe.
    »Na, dann wollen wir doch mal sehen«, murmelte sie vor sich hin.

    Propellerboote machten ziemlich viel Lärm. Diese Flachbodenboote mit den großen vergitterten Propellern am Heck waren im Grunde nicht mehr als Surfbretter mit aufmontierten riesengroßen Ventilatoren. Weil sie über die Wasseroberfläche hinwegglitten, waren sie das perfekte Verkehrsmittel für die flachen, sumpfigen Gewässer der Everglades, wo ein Boot mit Kiel oder Außenbordmotor nicht weiterkam. Dafür jedoch waren sie so laut wie ein Moskito von der Größe einer Cessna.
    Horatio ließ die Propeller abschalten, als sie gut einen Kilometer von ihrem Ziel entfernt waren. Die Boote

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