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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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sind.«
    »Wo soll ich das hinbringen?«, fragte ein Reservist in Uniform, der eine Aluminiumkiste herbeischleppte. Horatio nahm sie ihm ab, öffnete die Riegel und holte ein elektronisches Gerät heraus.
    »Ja, aber wie lange noch?«, entgegnete Wolfe. Er starrte die Dünen an, als könne er durch sie hindurchsehen. »Vermutlich nehmen sie gerade Zyanid.«
    »Nein«, sagte Horatio bestimmt. »Kim lebt noch. Wir haben seine Stimme gehört. Und was er sagte, weist darauf hin, dass Sinhurma auch noch lebt. Und der wird sich garantiert nicht erschießen oder Gift schlucken.«
    »Warum nicht?«, fragte Wolfe.
    »Weil er sich nicht die Schau stehlen lassen will«, erklärte Horatio. »Womit auch immer er das Haus in die Luft gejagt hat, er hat auf jeden Fall zehnmal so viel davon in seinem.«
    »Und warum hat er es nicht hochgehen lassen?«, fragte Delko.
    »Das weiß ich nicht«, gab Horatio zu.
    In dem Moment vibrierte sein Handy. Er holte es stirnrunzelnd heraus und schaute auf das Display. »Aber wir werden es gleich erfahren«, sagte er und klappte das Handy auf.
    »Hallo, Doktor.«
    »Hallo, Horatio«, antwortete Dr. Sinhurma. »Ich dachte, wir sollten uns unterhalten.«
    »Es überrascht mich, dass man hier draußen überhaupt Empfang hat«, sagte Horatio. »Worüber wollen Sie mit mir reden?«
    »Über meinen bevorstehenden Abschied von dieser Ebene der Realität«, erwiderte Sinhurma.
    »Doktor, all diese Leute müssen nicht sterben …«
    »Sterben? Hier wird niemand sterben, Horatio.« Sinhurma klang leicht verblüfft. »Zumindest niemand von meinen Anhängern. Wir werden alle heimkehren.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Natürlich nicht. Sie stehen auf heiligem Boden, Horatio. Genau an diesem Ort nahm die menschliche Rasse ihren Anfang. Ich habe auf der ganzen Welt nach der Wiege der Menschheit gesucht, und ich habe sie endlich gefunden. Sie ist weder im Zweistromland noch in Äthiopien oder Brasilien – sie ist hier!«
    »Ich verstehe«, sagte Horatio gelassen.
    »Nein, das tun Sie nicht«, wies ihn Sinhurma zurecht und wurde plötzlich wütend. »Sie verstehen gar nichts. Sie sehen lediglich die Sümpfe, die Alligatoren und die Flamingos. Sie sehen die Nadeln der Zypressen, aber die Wurzeln sehen Sie nicht. Das fruchtbare Ökosystem ringsum ist Leben, das sich vom Tod nährt, Horatio. Es soll ein Zeichen sein, eine riesige, lebendige Botschaft für diejenigen, die wahrhaftig verstehen. Aus Tod entsteht Leben. Wenn man hier stirbt – in dem Wissen um die Wahrheit –, wird man an diesem Ort wiedergeboren, wie er früher einmal war. Unsere Seelen werden eine Zeitreise in den Garten Eden machen, zum Ursprung allen Lebens.«
    »Aber irgendetwas wollen Sie doch, Doktor. Sonst wären Sie doch schon längst abgetreten.«
    »Ich werde gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist – und es ist schon bald so weit, Horatio. Den nächsten Sonnenaufgang sehe ich bereits im Paradies. Und was meinen Wunsch angeht … Ich hätte gern, dass Sie mich begleiten, Horatio.«
    Horatio nickte langsam. »Und wenn ich das tue?«
    »Dann werden Sie erlöst.«
    Natürlich, dachte Horatio. In seiner Vorstellung kehrt er nicht nur ins Paradies zurück, sondern rehabilitiert obendrein noch die Schlange. »Das ist ein äußerst interessantes Angebot, Doktor. Ich weiß, dass Sie mich für Ihren Feind halten, aber im Grunde sind wir gar nicht so verschieden. Uns beiden liegt vor allem das Wohlergehen Ihrer Anhänger am Herzen, und da gibt es noch etwas, das Sie vielleicht nicht bedacht haben.«
    »Und das wäre?«
    »Sie sagten doch, dass nur diejenigen, die wahrhaft glauben, in den Garten Eden gelangen. Aber was ist mit denen, die zweifeln? Ihr Tod wird bedeutungslos sein.«
    »Alle, die mir folgen, sind voller Glauben.«
    »Wirklich? Haben Sie Ihre Schäfchen denn in letzter Zeit mal gefragt, was sie davon halten, diese Daseinsebene zu verlassen? Oder haben Sie vielleicht Angst davor, nicht die erwünschte Antwort zu bekommen?«
    Horatio hielt die Luft an. Es war ein heikles Spiel, und die Zurechnungsfähigkeit von einem der Spieler war stark beeinträchtigt – wenn nicht sogar gänzlich verschwunden. Er durfte Sinhurma nicht zu sehr bedrängen, andererseits musste er ihn unter Druck setzen, sonst würde nichts passieren …
    … außer sechs weiteren Leichen, die sie werden untersuchen müssen.
    Der Mann am anderen Ende der Leitung kicherte. »Sie spielen Ihre Rolle sehr gut«, sagte Sinhurma. »Aber mir ist nicht ganz klar, worauf Sie

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