Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Cloutier
Vom Netzwerk:
auf "bislang" erschien Mamoru wenig subtil.
    Alles an Miyazaki wirkte in der Kneipe fremd. Er trug saubere, teure Kleidung. Sein gepflegtes Gesicht bestand aus feinen, fast femininen Gesichtszügen. Ihn umgab eine elitäre, überhebliche Aura. Mamoru schätzte ihn als jemanden ein, der Vergnügen dabei empfand, sich unter sozial Schlechtergestellten zu tummeln um seinen eigenen Status künstlich nach oben zu korrigieren.
    "Wie genau soll die Sache ablaufen?"
    Sein Gegenüber trank einen kräftigen Schluck, schaute über Mamorus Schulter und streckte ihm flüsternd seinen Kopf entgegen.
    "Einmal im Monat kommt nachts eine Putzkolonne ins Labor und wischt Wüstenstaub, Dreck und unseren Schweiß weg. Dabei packen sie die noch in der Aufbereitung befindlichen Metalle in Boxen und stellen Sie in den hellblauen Nebenraum mit nur zwei Sicherheitsmännern."
    "Wie kommen wir an denen vorbei?"
    "Nicht so eilig. Wir kommen an denen nicht vorbei. Wir sind zu diesem Zeitpunkt bereits in dem Raum, warten ab bis sie wieder verschwunden sind. Dann tauschen wir den Inhalt der Boxen, nehmen die Metalle an uns und verziehen uns nachts ins Lager. Dort verstecken wir uns bis zum nächsten Morgen."
    "Klasse Plan. Und dann beginnen wir unsere Schicht und gehen durch die Kontrolle... ups!"
    "Sehr witzig, Mamoru. Hättest Komiker werden sollen. Das läuft anders. Du nimmst die ganzen Metalle an dich und ich fahr dich mit einem Stapler an."
    "Spinnst du?" Er wäre besser einfach nach Hause gefahren.
    "Keine Sorge, ich bin vorsichtig. Anschließend bringt dich das Sicherheitspersonal auf die Krankenstation. Die Krankenschwester ist eingeweiht. Sie sorgt dafür, dass die Metalle über den Medikamententransport nach draußen kommen."
    "Keine Kontrollen?"
    "Keine Kontrollen. Die Mitarbeiter der medizinischen Abteilung haben keinen Zugang zum Lager, daher sehen die Oberen da keine Gefahr. Ein Metallscanner würde einige empfindliche Medikamente zerstören."
    "Fällt denen denn nicht auf, wenn wir zuvor nicht aus unserer Schicht zurückgekehrt sind? Am Abend, wenn wir uns im Raum verstecken?"
    "Noch nie eine Doppelschicht gefahren? Wir müssen die Krankenstation nur früh genug erreichen und niemand bemerkt etwas."
    Finanzielle Unabhängigkeit, dachte Mamoru. Aber zu welchem Preis? Der Plan klang zu einfach um wahr zu sein.
    "Warum hat das noch nie jemand gemacht?", fragte Mamoru.
    "Was?" In dem gedämmten Licht erkannte Mamoru kaum die Überraschung auf seinem Gesicht.
    "Wenn das alles so einfach ist, warum sind wir die ersten?"
    Miyazaki lehnte sich grinsend zurück und streckte seine Arme von sich.
    "Weil wir Eier haben, Kollege. Die ganzen Luschen mit denen wir tagtäglich arbeiten, haben sich längst an ihr Ameisen-Dasein gewöhnt.” Die Straßensprache klang aus seinem Mund gekünstelt. “Sie wollen es gar nicht anders. Sie brauchen die Kontinuität ihrer stupiden Arbeit. Die ganzen Diebstahlversuche, geklauten Transporter in den letzten Jahren? Das waren doch eher Selbstmorde als ernst zu nehmende Versuche. Deswegen spreche ich ja mit dir. Du und ich, wir beide haben noch nicht aufgegeben aus dem Dreckloch hier herauszukommen. Ich bin noch nicht sehr lange hier und habe es auch nicht vor."
    Hier weg kommen, medizinische Versorgung für seinen Onkel. Eine reizvolle Vorstellung.
     
    Kapitel 5
    Christopher war froh, dass ihn dieser Jackson nicht länger festgehalten hatte. Noch immer konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Die Ereignisse auf dem Messplatz, die hektische Verfolgungsjagd, die Wartezeit und das Gespräch mit Jackson in der City Police Zentrale hatten ihre Spuren in Körper und Geist hinterlassen. Er spürte ein leichtes Ziehen in seinem rechten Arm, das er auf den Sprung auf die Feuerleiter in der kleinen Gasse zurückführte. Christopher hatte mit der linken Hand an der untersten Sprosse vorbeigegriffen und konnte von Glück sagen, dass er sich mit seiner Rechten hatte festhalten können. Die Hauswand und der Boden der Gasse wären eine schmerzhafte Alternative gewesen.
    Er stand seit wenigen Minuten vor der Polizeiwache und wartete auf Jinglei, die er während seiner Wartezeit über sein PD kontaktiert hatte und die jeden Moment mit ihrem kleinen schwarzen Fahrzeug auftauchen musste. Christopher betrachtete durch sein AugmSet eine auf die Straße vor ihm dreidimensional projizierte Szene. Er hatte sie während der Verfolgungsjagd aufgenommen und suchte bislang erfolglos nach Hinweisen, die ihn zu dem Attentäter führen

Weitere Kostenlose Bücher