Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
wir kamen. Vielleicht hat er tatsächlich vom Stockwerk darüber den Schuss abgegeben, das schauen wir uns bei Gelegenheit noch einmal an. Anschließend hat er sich dann heruntergehangelt und verließ den Tatort oben über die Treppe, betrat das Zimmer und flüchtete anschließend. Vielleicht hatte er dort etwas vergessen." Markus zögerte.
"Wenn man das so ausspricht, hört man erst wie unsinnig das ist, richtig? Er hätte gewusst, dass er nach dem Schuss sofort flüchten müsste. Wieso dann den Umweg? Wenn sie ihre Leute nochmal ins Gebäude schicken, finden die mit Sicherheit keine passenden DNA-Spuren im Stockwerk darüber. Herrgott, ich habe ein Haar als Beweismittel eingesammelt, untersuchen sie es! Vielleicht haben wir den Mann zu Recht verfolgt, eine saubere Weste hatte er sicher nicht. Der Täter selbst läuft aber noch frei rum, dessen können sie sich sicher sein."
Markus legte den Stapel beiseite und lehnte sich Richtung Christopher.
"Harmon Xiansheng. Sie haben uns zu Haruto geführt, sie hatten selbst das Beweisstück in Händen", er hielt das eingeschweißte Original des Protokolls hoch, "kommen sie mir jetzt nicht mit Torschlusspanik. Der Fall ist klar und abgeschlossen." Er wandte sich erneut seinen Akten zu.
Die staatlichen Behörden zerschlagen die Rebellen, Geeintes Cubuyata steuert auf ein Wahldebakel hin, Feng bleibt an der Macht und Xi und Markus bekommen einen Orden verliehen. Wen kümmerte da schon die Zukunft des Planeten? Christopher kochte innerlich. Doch er stand wortlos auf und warf sich seinen Rucksack über. Er griff in seine Tasche, pfefferte Markus eine Plastiktüte mit dem gefundenen Haar auf den Tisch und verließ das Büro.
* * *
Markus blätterte noch eine Weile durch den nicht enden wollenden Stapel mit sensiblen Informationen, die die Behörde den öffentlichen Netzen nicht anvertrauen wollte, blickte dann auf die Uhr, seufzte und nahm den Telefonhörer ab.
"Fünf? Ja, Jackson hier. Ich benötige eine erneute Durchsuchung des Varlas-Tatorts, können Sie das parallel zur Suche organisieren?"
Er legte auf und bedachte die Plastiktüte mit einem kurzen Blick. Anschließend wählte er die Rufnummer des Labors.
* * *
Enttäuschung machte sich in Christopher breit und verdrängte seine Wut. Er verließ die stickige Halle und stapfte durch den knarzenden Schnee über den Hof. Die Luft roch nach Rauch und Ruß, offenbar hatten die Anwohner ihre Kamine angeworfen. Demnach gab es Probleme im Fernwärmenetz. Nach wie vor zeigten sich die Straßen friedlich, was ihn erstaunte. Fengs Anhänger hatten sich scheinbar geschlossen auf dem Messplatz versammelt.
Er griff zu seinem PD und gab nach einigen erfolglosen Versuchen sich am Telefonnetz anzumelden seinem Redaktionsleiter auf der Erde ein Statusupdate. Dieser berichtete ihm von aufkeimender Sorge in den politischen Gremien zuhause, die einen UN Einsatz nicht ausschlossen. Insbesondere stark von den Exporten Cubuyatas abhängige Staaten, wie Brasilien und die Vereinigten Staaten sorgten sich um ihre seltenen Erden. Verbindungsabbrüche erschwerten den Informationsaustausch zwischen den beiden über die gesamte Dauer des Telefonats, das sein Ende in einem endgültigen Abbruch fand.
Chris überquerte anschließend die Straße und hielt auf Sakuras Wagen zu. Auf der Hälfte der Strecke fiel ihm auf, dass sie sich nicht im Fahrzeug befand. Dort angekommen blickte er durch die Scheiben. Niemand zu sehen. Er griff zu seinem PD und rief sie an. Keine Reaktion. Im Schnee erkannte er Fußspuren, die zur Straße führten. Wieso hatte sie den Wagen verlassen? Er nahm erneut das PersonalDevice zur Hand und suchte sie über die Standortbestimmung. Sie befand sich in etwa drei Kilometern Entfernung. Eine zu weite Strecke zu Fuß für diese kurze Zeit. Hatte sie sich mitnehmen lassen? Gab es einen Notfall mit ihrer Tochter? Aber dann hätte sie ihn sicherlich informiert.
Nachdem er die Geschwindigkeit ihrer Bewegung gemessen hatte, war klar dass sie in einem fahrenden Wagen saß.
Christopher wandte sich erneut Sakuras Wagen zu, schloss eine zusätzliche Verkabelung zwischen sein PD und dem Elektronikanschluß unterhalb der Tür und knackte sie. Zu seinem Glück hatte er den privaten Schlüssel des Fahrzeugs aus dem Handbuch recherchiert und gespeichert, als Sakura ihn gestern bei einer Pause kurz alleine im Wagen sitzen gelassen hatte. Neugier und angenommener Nutzen hatten das schlechte Gewissen in seiner gedanklichen
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