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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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    ICH HABE ETWAS FÜR DICH HINTERLASSEN, BABY.

    Er nahm zwei Stufen auf einmal und rannte in das Schlafzimmer, das.oben auf der linken Seite lag. Er hatte es plötzlich sehr eilig. Er war überzeugt davon, daß es jeden Augenblick klingeln konnte. Oder vielleicht steckte eine weitere glückliche Hausfrau ihren Kopf zur Hintertür herein und rief (wie er vorhin): »Hallo! Ist niemand zu Hause?«
    Aber auf perverse Weise steigerte das noch seine Erregung bei diesem verrückten Happening. Er löste seinen Gürtel, riß den Reißverschluß auf und ließ seine Jeans fallen. Er trug keine Unterwäsche; das tat er selten. Steil ragte sein Glied aus der rötlichblonden Schambehaarung hervor. Es dauerte nicht lange. Er war zu erregt. Zwei oder drei ruckartige Bewegungen durch seine geschlossene Faust, und er hatte einen raschen und wilden Orgasmus. Zuckend spritzte er seinen Samen auf das Bett.
    Er riß die Jeans wieder hoch, schloß in fliegender Hast den Reißverschluß (dabei hätte er fast seinen Penis eingeklemmt -  das wäre ein Witz gewesen) und rannte zur Tür. Auf dem Weg nach draußen würde ihm jemand entgegenkommen. Ja. Er war ganz sicher. Als sei es vorausbestimmt. Irgendeine glückliche Hausfrau würde sein gerötetes Gesicht und seine hervortretenden Augen sehen und laut anfangen zu schreien.
    Er versuchte, sich darauf einzustellen, als er die Hintertür öffnete und hinaustrat. Rückblickend fand er, daß er genug Lärm gemacht hatte, um Tote zu erwecken … Diese Pfannen! Warum hatte er nur mit diesen verdammten Pfannen geworfen? Was hatte er sich nur dabei gedacht? Das mußte doch die ganze Nachbarschaft gehört haben.
    Aber es war niemand im Hof oder in der Einfahrt. Der Nachmittagsfrieden war ungetrübt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite drehte sich ein Rasensprenger. Ein Kind auf Rollschuhen lief vorbei. Vor ihm lag eine hohe Hecke, die das Grundstück der Trentons vom Nachbargrundstück trennte. Wenn man von der hinteren Veranda aus nach links sah, hatte man einen Ausblick auf die Stadt unten am Hügel. Steve erkannte die Kreuzung der Route 117 mit der High Street und den Park im Winkel, den die beiden Straßen bildeten. Er stand auf der Veranda und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Allmählich fand sein Atem wieder den normalen Rhythmus. Er setzte ein freundliches Gesicht auf. Das Ganze dauerte so lange, wie eine Verkehrsampel braucht, um von Rot über Gelb auf Grün und wieder auf Rot zu schalten.
    Und wenn sie jetzt die Einfahrt hochkommt?
    Das brachte ihn wieder in Bewegung. Er hatte seine Visitenkarte hinterlassen, und auf weiteren Ärger mit ihr wollte er gern verzichten. Sie konnte ohnhin nichts machen, es sei denn, sie rief die Polizei. Und das würde sie wahrscheinlich nicht tun. Es gab zu viel, das er erzählen konnte: Das Geschlechtsleben der glücklichen amerikanischen Hausfrau am Ort ihres natürlichen Vorkommens. Es war allerdings eine verrückte Szene gewesen. Es war schon besser, viele Meilen zwischen sich und Castle Rock zu legen. Vielleicht würde er sie später anrufen. Sie fragen, wie ihr seine Arbeit gefallen habe. Das könnte sogar Spaß machen.
    Er ging die Einfahrt hinunter und ging zu seinem Wagen zurück. Er wurde nicht angehalten. Niemand nahm Notiz von ihm. Das Kind mit den Rollschuhen schoß an ihm vorbei und schrie: »Hallo!« Steve erwiderte den Gruß. Er stieg ein und startete den Wagen. Er fuhr über die 117, bog in die 302 ein und folgte der Straße bis Portland, wo sie die Interstate 95 kreuzte. Er kaufte ein Interstate-Ticket und rollte nach Süden. Er machte sich inzwischen unruhige Gedanken über das, was er angerichtet hatte - die Zerstörungswut, die ihn gepackt hatte, als er sah, daß niemand zu Hause war, hatte sich verzogen. War die Strafe zu schwer für das Vergehen? Sie wollte also nichts mehr mit ihm zu tun haben. Na und? Er hatte das ganze verdammte Haus verwüstet. Ließ das etwa unangenehme Rückschlüsse auf seinen Geisteszustand zu?
    Er setzte sich mit diesen Fragen auseinander, wie es die meisten Leute tun: Er nahm die objektiven Tatsachen und tauchte sie in ein Bad von Chemikalien, die zusammengenommen den komplizierten menschlichen Wahrnehmungsmechanismus ausmachten, den man Subjektivität nennt. Wie ein Schulkind, das zuerst sorgfältig mit dem Bleistift arbeitet und dann den Radiergummi nimmt, dann wieder den Bleistift, zerlegte er, was geschehen war, und baute es sorgfältig wieder auf - zeichnete es in seinem Kopf neu

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