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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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im Elternschlafzimmer.« Mit unfreiwilliger Komik fügte er hinzu: »Das Bett schien unbenutzt.«
    »Wo ist meine Frau?« schrie Vic in die Muschel. »Wo ist mein Junge? Wissen Sie darüber denn überhaupt nichts?«
    »Reg dich nicht auf«, sagte Roger und legte Vic die Hand auf die Schulter. Roger hatte gut reden. Seine Frau lag zu Hause im Bett. Auch die Zwillingstöchter. Vic schüttelte die Hand ab.
    »Mr. Trenton, im Augenblick kann ich Ihnen nur sagen, daß Beamte der State Police am Tatort sind und von unseren Männern unterstützt werden. Weder im Elternschlafzimmer noch im Zimmer Ihres Sohnes wurde irgend etwas verändert.«
    »Sie meinen, außer Sperma” auf unserem Bett«, sagte Vic böse, und Roger zuckte zusammen wie unter einem Hieb. Sein Unterkiefer fiel herab.
    »Ja, das schon.« Bannerman war die Sache offenbar peinlich. »Aber es gibt keine Anzeichen von Gewaltanwendung gegen eine Person oder Personen. Es sieht ganz einfach wie Vandalis-mus aus.«
    »Und wo sind dann Donna und Tad?«-Die Härte war aus seinem Tonfall verschwunden, und er spürte, wie ihm die Tränen kamen.
    »Bis jetzt haben wir noch keine Ahnung.«
    Kemp… mein Gott, sollte Kemp sie entführt haben?
    Ganz kurz blitzte der Traum in seinen Gedanken auf, den er in der vergangenen Nacht gehabt hatte: Donna und Tad, die in der Felsnische hockten und von einer abscheulichen Bestie bedroht wurden. Dann war der Traum wieder weg.
    »Wenn Sie irgendeinen Anhaltspunkt hätten, wer hinter dieser Sache stecken könnte, Mr. Trenton …«
    »Ich fahre zum Flughafen und leihe mir einen Wagen«, sagte Vic. »Ich könnte um fünf Uhr dort sein.«
    Geduldig sagte Bannerman: »Ja, Mr. Trenton. Aber wenn das Verschwinden Ihrer Frau und Ihres Sohnes irgendwie mit diesem Zerstörungsakt in Verbindung steht, dürfen wir keine Minute verlieren. Wenn Sie auch nur die leiseste Idee haben, wer Ihnen oder Ihrer Frau übelwollen könnte, wirklich oder nur vermutet…«
    »Kemp«, sagte .Vic mit leiser, erstickter Stimme. Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen ihm schon über das Gesicht. »Das hat Kemp getan. Ich bin ganz sicher, Kemp war es. O, mein Gott, wenn er sie nun in seiner Gewalt hat?«
    »Wer ist dieser Kemp?« fragte Bannerman. Seine Stimme klang jetzt nicht mehr verlegen. Sie klang scharf und gebieterisch.
    Vic hielt den Hörer in der rechten Hand. Er hielt die linke vor die Augen. Er wollte Roger nicht mehr sehen, nicht das Hotelzimmer und nicht das Fernsehgerät. Er stand jetzt in der Dunkelheit. Er war allein mit seiner zitternden Stimme und den heißen Tränen, die ihm über das Gesicht liefen. »Steve Kemp«, sagte er. »Steve Kemp. Er hatte eine kleine Werkstatt in Castle Rock. Er restauriert alte Möbel. Jetzt ist er weg. Meine Frau sagt das jedenfalls. Er und meine Frau … Donna … sie … sie hatten … nun, sie hatten ein Verhältnis. Es hat nicht lange gedauert. Sie hat mit ihm Schluß gemacht. Ich erfuhr davon, weil er mir eine Mitteilung schickte. Es war … ein ziemlich übles Geschmiere. Ich nehme an, er wollte sich rächen. Es hat ihm wohl nicht sehr gefallen, davon-gejagt zu werden. Was-Sie mir da erzählen, kommt mir wie eine eindrucksvollere Version dieser Mitteilung vor.«
    Er fuhr sich so heftig mit der Hand über die Augen, daß er Sterne sah.
    »Vielleicht war er enttäuscht, daß unsere Ehe nicht zerbrach. Oder vielleicht war er ganz einfach wütend. Donna sagt, er wird schon wütend, wenn er ein Tennismatch verliert. Die Frage ist…« Plötzlich war seine Stimme weg, und er mußte sich räuspern, bevor er weitersprechen konnte. Es war, als ob ihm etwas die Kehle zuschnürte. »Ich glaube, die Frage ist, wie weit er gehen würde. Es könnte sein, daß er sie entführt hat, Bannerman. Er wäre dazu imstande, nach dem, was ich von ihm weiß.«
    Am anderen Ende war es still. Nein, nicht ganz. Ein Stift kritzelte über Papier. Wieder legte Roger Vic die Hand auf die Schulter, und diesmal ließ er sie liegen. Sie fühlte sich warm und tröstlich an, und ihm war kalt.
    »Mr. Trenton, haben Sie die Mitteilung noch, die Kemp Ihnen geschickt hat?«
    »Nein, ich habe sie zerrissen. Es tut mir leid, aber unter den Umständen …»
    »War sie vielleicht in Blockbuchstaben geschrieben?«
    »Ja. Ja, das war sie.«
    »Officer Fisher hat auf dem Schreibblock in der Küche eine in Blockbuchstaben geschriebene Notiz gefunden. Der Text lautete: ›Ich habe oben etwas für dich hinterlassen, Baby‹.«
    Vic ächzte. Die

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