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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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letzte schwache Hoffnung, daß es jemand anders gewesen sein könnte - ein Einbrecher oder vielleicht nur Kinder - war dahin. Geh nach oben und sieh dir an, was auf dem Bett liegt. Es war Kemp. Diese Zeile auf dem Schreibblock in der Küche hätte genau in den kleinen Brief gepaßt, den Kemp ihm geschickt hatte. »Die Notiz scheint zu beweisen, daß Ihre Frau nicht zu Hause war, als er es tat«, sagte Bannerman, und selbst in seinem Schockzustand hörte Vic einen falschen Ton in der Stimme des Sheriffs.
    »Sie mag ins Haus gekommen sein, als er noch da war. Das können Sie sich doch selbst sagen«, antwortete Vic. »Vom Einkaufen zurück. Oder vielleicht hatte sie den Vergaser an ihrem Wagen reparieren lassen und kam gerade von der Werkstatt zurück. Was auch immer.«
    »Was für einen Wagen fuhr Kemp?«
    »Ich glaube, er hatte einen Lieferwagen.«
    »Farbe?«
    »Keine Ahnung.«
    »Mr. Trenton, ich schlage vor, daß Sie sich von Boston auf den Weg hierher machen. Wenn Sie sich einen Wagen leihen, fahren Sie bitte vorsichtig. Stellen Sie sich vor, Ihre Leute sind gesund und munter, und Sie brechen sich unterwegs auf der Interstate das Genick.«
    »Ja, okay.« Er wollte nirgends hinfahren, langsam oder schnell. Er wollte sich verstecken. Besser noch, die letzten sechs Tage fingen noch einmal von vorn an.
    »Noch etwas, Sir.«
    »Und das wäre?«
    »Auf Ihrem Weg nach hier sollten Sie sich in Gedanken eine Liste aller Freunde und Bekannten machen, die Ihre Frau hier hat. Es besteht doch immer noch die Möglichkeit, daß sie bei irgendwem die Nacht verbracht hat.«
    »Gewiß.«
    »Vorläufig ist es für uns wichtig, daß es keine Anzeichen von Gewaltanwendung gibt.«
    »Das ganze Erdgeschoß ist zum Teufel«, sagte Vic. »Das sieht mir verdammt nach Gewaltanwendung aus.«
    »Ja«, sagte Bannerman verlegen.
    »Nun.«
    »Ich werde kommen«, sagte Vic und legte auf.
    Vic konnte seinem alten Freund nicht in die Augen sehen. Hörner aufgesetzt bekommen, dachte er. So nennen es die Engländer doch, nicht wahr? Jetzt weiß Roger, daß man mir Homer aufgesetzt hat.
    »Ist schon gut«, sagte Vic und fing an, sich anzuziehen.
    »Und unter diesen Umständen … bist du mitgefahren?«
    »Was hätte es genützt, wenn ich zu Hause geblieben wäre?« fragte Vic. »Es ist passiert. Ich … ich weiß es erst seit Donnerstag. Ich dachte … ein wenig Abstand … Zeit nachzudenken … ich weiß nicht, welchen Blödsinn ich sonst noch dachte. Und jetzt dies.«
    »Es ist ja nicht deine Schuld«, sagte Roger ernst.
    »Rog, in diesem Moment weiß ich überhaupt nicht mehr, was meine Schuld ist und was nicht. Ich mache mir Sorgen um Donna, und ich werde verrückt, wenn ich an Tad denke. Ich muß einfach nach Hause fahren. Und wenn ich Kemp, dieses Schwein, in die Hände kriege. Ich würde …« Er hatte die Stimme gehoben. Dann sprach er plötzlich ganz leise. Er ließ die Schultern hängen. Einen Augenblick sah er alt und eingefallen und total verbraucht aus. Dann ging er an den Koffer, der auf dem Fußboden stand, um saubere Wäsche zu suchen. »Rufst du bitte Avis am Flughafen an und bestellst mir einen Wagen? Meine Brieftasche liegt auf dem Nachttisch. Sie fragen bestimmt nach der American Express Nummer.«
    »Ich rufe für uns beide an. Ich fahre mit.«
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Da gibt es kein Aber.« Vic streifte sich ein dunkelblaues Hemd über. Er hatte es schon halb zugeknöpft, als er sah, daß etwas verkehrt war. Der eine Zipfel hing viel weiter unten als der andere. Er knöpfte es wieder auf und fing von vorn an. Er war jetzt in Bewegung, und das half ein wenig, aber dieses Gefühl der Unwirklichkeit blieb. Er dachte an Filmausstattungen, wo alles, was wie italienischer Marmor aussieht, nur Pappe ist, wo alle Räume eben über dem Einstellwinkel der Kamera enden und wo im Hintergrund immer jemand mit der Klappe lauert. Szene 41, Vic überredet Roger, weiterzumachen, erste Einstellung. Er war Schauspieler, und dies war ein verrückter, absurder Film. Aber es war unbestreitbar erträglicher, wenn der Körper in Bewegung war.
    »Heh, Mann …«
    »Roger, dies ändert nichts an der Situation zwischen Ad Worx und der Sharp Company. Ich bin mitgekommen, nachdem ich das mit Donna und diesem Kemp erfahren hatte. Wahrscheinlich wollte ich das Gesicht wahren - niemand wird es gern an die große Glocke hängen, wenn er fesstellt, daß seine eigene Frau fremdgeht -, aber hauptsächlich bin ich mitgekommen, weil die Leute, die von uns

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