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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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noch alles in Ordnung war, hatte er eine Karte ihres Mannes auf dem Fernsehgerät liegen sehen. Donna duschte gerade. Er hatte die Karte eingesteckt. Ohne einen besonderen Grund.
    Jetzt öffnete er die Brieftasche und blätterte die Karten durch, Karten von Versicherungsagenten in Virginia, Immobilienmaklern in Colorado und diversen anderen Geschäftsleuten. Er glaubte schon, daß er Trentons Karte verloren hatte, aber sie war nur zwischen einige Geldscheine gerutscht. Er fischte sie heraus und betrachtete sie. Eine weiße Karte mit blauem Aufdruck in modischer Kleinschreibung, ganz der erfolgreiche Geschäftsmann. Unaufdringlich, aber eindrucksvoll. Nichts Auffälliges.

    roger breakstone ad worx  Victor Trenton 
    1633 congress street 
    telex: ADWORX portland, maine 04001 tel (207)799-8600

    Steve riß einen Zettel von seinem Block und räumte den Tisch vor sich frei. Er schaute kurz zu seiner Schreibmaschine hinüber. Nein. Die Typen einer Schreibmaschine sind so individuell wie ein Fingerabdruck. Das hängende kleine »a« hat den Kerl an den Galgen gebracht, Inspektor. Die Jury blieb nur lange genug draußen, um eine Tasse Tee zu trinken.
    Dies würde natürlich nie ein Fall für die Polizei werden, in keiner Weise, aber seine Vorsicht kam automatisch. Billiges Papier, das es in jedem Papierwarengeschäft gab, keine Schreibmaschine.
    Er nahm einen Kugelschreiber aus dem Behälter auf seinem Schreibtisch und schrieb in großen Blockbuchstaben:

    HALLO, VIC.
    SIE HABEN EINE NETTE FRAU.
    ES HAT MIR WIRKLICH SPASS GEMACHT, SIE ZU BUMSEN.

    Er überlegte und schlug sich mit dem Kugelschreiber gegen die Zähne. Er fühlte sich wieder ausgezeichnet. Er war wieder ganz oben. Natürlich, sie war eine gutaussehende Frau, und es war möglich, daß Trenton das, was er bisher geschrieben hatte, nicht ernstnehmen würde. Reden konnte man leicht, und einen Brief konnte man schon für den Gegenwert einer Tasse Kaffee abschicken. Da mußte es noch etwas geben … es gab immer etwas. Was könnte es in diesem Fall sein?
    Er lächelte plötzlich; wenn er so lächelte, strahlte sein ganzes Gesicht, und man konnte verstehen, daß er seit dem Abend mit der hübschen französischen Lehrerin nie Schwierigkeiten gehabt hatte, eine Frau zu erobern.
    Er schrieb:

    DAS MUTTERMAL ÜBER IHREN SCHAMHAAREN.
    ICH FINDE, ES SIEHT WIE EIN FRAGEZEICHEN AUS.
    HABEN SIE IRGENDWELCHE FRAGEN?

    Das reichte; eine Mahlzeit ist so gut wie ein Festgelage, hatte seine Mutter immer gesagt. Er fand einen Umschlag und schob den Zettel hinein. Er dachte eine Weile nach und tat dann auch die Geschäftskarte in den Brief. In Blockschrift adressierte er ihn an Vics Büro. Dann beschloß er, dem armen Kerl eine kleine Gnade zu erweisen. Er schrieb das Wort PERSÖNLICH unter die Adresse.
    Er warf den Brief auf die Fensterbank und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er war mit sich und der Welt wieder zufrieden. Heute abend würde er bestimmt schreiben können.
    Ein Wagen mit fremden Kennzeichen bog in seine Auffahrt ein. Auf der Ladefläche stand ein großer Schrank. Den hatten die Leute wohl günstig auf einer Auktion gekauft. Herzlichen Glückwunsch.
    Steva schlenderte nach draußen. Er würde gern ihr Geld und ihren Schrank nehmen, aber er bezweifelte, daß er noch Zeit haben würde, ihn zu restaurieren. Wenn er den Brief erst abgeschickt hatte, wäre eine Luftveränderung vielleicht ganz gut. Natürlich nicht zu weit. Er mußte noch eine Weile in der Nähe bleiben, denn er war es sich schuldig, diesem hochmütigen Ding noch einen Besuch abzustatten … natürlich nur; wenn er ganz sicher sein konnte, daß ihr Mann nicht zu Hause war. Steve hatte mit dem Kerl schon mal Tennis gespielt, und er war wirklich kein Paket Dynamit - hager, mit dicken Brillengläsern und einer Rückhand wie Spaghetti - aber man konnte nie wissen, wann so ein Ehemann aus der Rolle fiel und etwas Unsoziales tat. Viele dieser Ehemänner hatten Waffen im Haus. Er mußte also sorgfältig das Terrain sondieren, bevor er dort auftauchte. Er würde sich noch diesen einen Besuch genehmigen und dann endgültig seine Zelte abbrechen. Vielleicht würde er eine Zeitlang nach Ohio gehen. Oder nach Pennsylvania. Oder nach Taos in New Mexico. Aber wie ein Witzbold, der jemandem einen Knallkörper in die Zigarre gesteckt hat, wollte er bleiben (natürlich in angemessener Entfernung), bis das Ding hochging.
    Der Fahrer des Lieferwagens und seine Frau sahen durch das Fenster, um ihn zu suchen. Steve

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