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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Bears genommen, wenn Donna es erlaubt hätte. Von der Firma Sharp bekamen sie regelmäßig Sendungen, aber ihre Vorräte waren ihnen gerade ausgegangen.
    Donna hatte alle Hände voll zu tun, aber in der Schlange vor der Kasse (Tad saß auf dem Kindersitz im Einkaufswagen und ließ lässig die Beine baumeln) hatte sie Zeit, einige bittere Überlegungen anzustellen. So viel Geld für die paar lausigen Lebensmittel. Es war nicht nur deprimierend, es war beängstigend. Und dieser Gedanke ließ sie an die entsetzliche Möglichkeit denken - Wahrscheinlichkeit, flüsterte ihr Verstand - daß Vic und Roger tatsächlich den Sharp-Etat verlieren könnten und damit zugleich ihre Agentur aufgeben mußten. Wie sollten sie dann solche Preise bezahlen?
    Sie sah, wie eine fette Frau mit einem gewaltigen Hintern in avocadofarbenen Hosen ihr Einkaufsbuch von der Fürsorge aus der Tasche kramte und wie die Kassiererin ihrer Kollegin an der Nachbarkasse einen vielsagenden Blick zuwarf. Sie wurde von einer leisen Panik ergriffen. Könnte es mit ihnen so weit kommen? Nein, natürlich nicht. Woher denn. Sie würden wieder nach New York gehen, sie würden …
    Die Art, wie sich ihre Gedanken jetzt überschlugen, gefiel ihr überhaupt nicht, und resolut fegte sie alles beiseite, bevor es zur Lawine wurde und sie erneut in Depressionen schleuderte. Das nächste Mal brauchte sie wenigstens keinen Kaffee zu kaufen, und die Rechnung würde um drei Dollar niedriger sein.
    Sie rollte Tad und ihre Einkäufe zum Wagen hinaus, stellte die Taschen mit den Lebensmitteln nach hinten und setzte Tad auf den Beifahrersitz. Dann blieb sie stehen und paßte auf, daß Tad die Tür auch richtig zuschlug. Sie hätte die Tür gern selbst zugeschlagen, aber das konnte sie ihm nicht antun. Er war doch ein großer Junge. Im letzten Dezember hätte sie fast einen Herzanfall gekriegt, als Tad sich den Fuß einklemmte. Wie er geschrien hatte! Sie wäre fast in Ohnmacht gefallen … und dann war Vic barfuß und im Bademantel aus dem Haus gestürzt. Und Vic hatte die Situation bereinigt. Sie selbst war in solchen Fällen immer so hilflos. Er hatte nachgesehen, ob der Fuß gebrochen war, hatte sich angezogen und war mit ihnen zum Bridgton Hospital gefahren.
    Als Tad und die Lebensmittel verstaut waren, setzte sie sich an das’Steuer und ließ den Motor an. Jetzt bleibt er gleich stehen, dachte sie, aber gehorsam fuhr der Wagen die Straße hinauf zu Mario, wo man eine ausgezeichnete Pizza bestellen konnte, die allerdings den Kalorienbedarf für eine ganze Woche deckte. Das Parken gelang ihr einigermaßen. Der Wagen stand nur vierzig Zentimeter vom Bordstein entfernt. Sie nahm Tad aus dem Sitz und fühlte sich sehr viel besser als vorher. Vielleicht hatte Vic sich geirrt. Vielleicht war nur etwas Schmutz in der Benzinleitung gewesen, der sich inzwischen aufgelöst hatte. Sie hatte nicht viel Lust gehabt, zu Joe Cambers Werkstatt zu fahren. Sie lag zu weit draußen (Vic nannte es immer die östliche Galoschenecke), und sie hatte sogar ein wenig Angst vor Camber gehabt, als sie ihn kennenlernte. Er war der typische Yankee-Hinterwäldler. Statt zu reden, grunzte er, und ständig machte er ein unfreundliches Gesicht. Und der Hund … wie hieß er doch noch? Es hatte spanisch geklungen. Cujo, ja, er hieß Cujo. Genau denselben Namen hatte sich William Wolfe von der SLA zugelegt, obwohl Donna sich nur schwer vorstellen konnte, daß Camber seinen Hund nach einem radikalen Bankräuber und Entführer genannt hatte. Sie bezweifelte, ob Joe Camber von der Symbionistischen Befreiungsarmee überhaupt je gehört hatte. Der Hund schien gutmütig zu sein, aber sie war doch nervös geworden, als Tad das Ungeheuer streichelte - ähnlich nervös war sie immer, wenn Tad die Tür selbst zuschlug. Cujo war groß genug, Tad in zwei Happen zu verschlingen.
    Sie bestellte für Tad ein Sandwich, denn er mochte keine Pizza, und eine Käsepizza mit Peppe’roni und Zwiebeln für sich selbst. Sie aßen an einem der Tische, von dem aus man die Straße -überblicken konnte.
    Mein Atem würde ein Pferd umhauen, dachte sie, aber das spielte keine Rolle. Sie hatte es fertiggebracht, sich ihrem Mann zu entfremden. Und dem Kerl, der sie in den letzten sechs Wochen besucht hatte.
    Und wieder war sie deprimiert, und wieder wehrte sie sich dagegen … aber ihre Waffen wurden allrnählich stumpf.
    Sie waren fast zu Hause, als es wieder losging.
    Zuerst gab es einen kleinen Ruck. Dann einen größeren. Sie trat

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