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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein paarmal kräftig auf das Gas. Das half manchmal.
    »Mommy?« fragte Tad erschrocken.
    »Es wird gleich besser, Tad«, sagte sie. Aber es wurde nicht besser. Der Wagen ruckte so stark, daß sie nach vom geschleudert wurden. Der Ruck war so heftig, daß sich die Sitzgurte strafften. Hinten fiel eine Tasche um, und Dosen und Flaschen purzelten durcheinander. Sie hörte etwas zerbrechen.
    »Du verdammtes Scheißding!« schrie sie außer sich vor Wut. Sie konnte ihr Haus am Rand des Hügels sehen, so nahe, daß es ein Hohn war, aber sie glaubte nicht, daß der Wagen es noch schaffen würde.
    Ihr Aufschrei hatte Tad genauso erschreckt wie das plötzliche Stottern des Wagens, und er fing an zu weinen. Das raubte ihr endgültig die Fassung.
    »Ruhe!« kreischte sie ihn an. »Um Gottes willen, Tad, sei ruhig!«
    Er weinte nur noch lauter, und seine Hand fuhr an die hintere Tasche, in der die Worte an die Ungeheuer steckten. Sie anzufassen, beruhigte ihn ein wenig. Nicht sehr, aber ein wenig.
    Donna sah nur noch eine Möglichkeit: sie mußte anhalten. Sie steuerte den Wagen an den Straßenrand und hoffte, daß der Schwung noch reichte. Sie könnte die Einkäufe in Tads Karre zum Haus schaffen und dann überlegen, was mit dem Wagen geschehen sollte. Vielleicht …
    Gerade als die Räder über den Kies am Straßenrand knirschten, gab es zwei Fehlzündungen, und der Motor lief wieder gleichmäßig, wie sie es schon früher erlebt hatte. Wenig später schoß sie die Auffahrt zum Haus hoch und hielt an. Sie zog die Handbremse, stellte den Motor ab, beugte sich über das Lenkrad und fing an zu weinen.
    »Mommy?« sagte Tad kläglich. Du sollst nicht mehr weinen, hatte er hinzufügen wollen, aber ihm blieb die Stimme weg, und er sprach die Worte tonlos, als sei er stark erkältet. Er sah sie nur an. Er hätte sie so gern getröstet, aber er wußte nicht wie. Sie zu trösten, war Daddys Job, nicht seiner, und plötzlich haßte er seinen Vater, weil er einfach weggefahren war. Tad war entsetzt, daß er sich darüber so aufregen konnte, und ohne jeden Grund sah er plötzlich die Schranktür sich öffnen und eine Dunkelheit aus ihr hervorquellen, die häßlich und bitter stank.
    Endlich richtete Donna sich wieder auf. Sie hatte ein verweintes Gesicht. Sie nahm ein Tuch aus ihrer Handtasche und wischte sich die Augen. »Es tut mir leid, Honey. Ich habe dich nicht angeschrien. Ich habe dies … dies Ding hier angeschrien!« Sie schlug mit der Hand hart auf das Lenkrad. »Au!« Sie nahm die Hand an den Mund und lachte ein wenig. Es war •kein glückliches Lachen.
    »Er ist immer noch kaputt«, sagte Tad trübsinnig.
    »Das glaube ich auch«, pflichtete sie ihm bei und wünschte sich nichts sehnlicher, als daß Vic hier wäre. »Wir wollen die Sachen ins Haus bringen. Wir haben wenigstens Proviant, Cisco.«
    »Okay, Pancho«, sagte er. »Ich hole meinen Wagen.«
    Er brachte das Gefährt, und Donna lud die drei Taschen ein, nachdem sie die eine neu gepackt hatte. Ein Flasche mit Ketchup war zerbrochen. Das hätte man sich fast denken können. Die Hälfte des Inhalts hatte sich auf dem rauchblauen Teppichboden verteilt. Es sah aus, als hätte jemand dort hinten Harakiri begangen. Das Gröbste würde sie wohl mit einem Schwamm wegbekommen, aber der Fleck würde noch zu sehen sein. Auch wenn sie ein Reinigungsmittel nahm, würde er nicht ganz weggehen.
    Sie zog den Wagen zur Küchentür an der Seite des Hauses, während Tad schob. Sie packte die Sachen aus und überlegte gerade, ob sie nicht vor dem Einräumen das Ketchup aufwischen sollte, ehe es austrocknen konnte, als das Telefon klingelte. -Tad rannte los wie ein Sprinter beim Startschuß. Er konnte schon sehr gut Telefongespräche entgegennehmen.
    »Ja, wer ist da bitte?«
    Er lauschte, grinste und reichte ihr den Hörer.
    Wieder jemand, der sich zwei Stunden lang über nichts unterhalten will, dachte sie. Zu Tad sagte sie: »Weißt du, wer es ist, Honey?«
    »Klar«, sagte er. »Es ist Daddy.«
    Ihr Herz schlug schneller. Sie nahm den Hörer und sagte: »Hallo? Vic?«
    »Hallo, Donna.« Es war seine Stimme, aber sie klang so reserviert… so vorsichtig. Sie gab ihr ein Gefühl der Niedergeschlagenheit, und das hatte ihr zu allem anderen noch gefehlt.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte sie.
    »Aberja.«
    »Ich dachte, du würdest erst später anrufen. Wenn überhaupt.«
    »Na ja, wir sind gleich zu den Leuten von Image-Eye gefahren. Sie haben die Spots mit dem Cornflake-Professor

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