Cujo
werden müssen. Wenn Joe DiMaggio auf dem Bildschirm erscheint und sagt, Mr. Coffee spart Kaffee, spart Geld, wollen die Leute das glauben. Wenn …«
»Aber geht uns nicht .gerade deshalb jetzt der Arsch auf Grundeis? Sie wollten dem Cornflake-Professor glauben, und er hat sie im Stich gelassen. Genauso wie sie an Nixon glauben wollten, und er…«
»Nixon, Nixon, Nixon!« sagte Vic und war selbst überrascht, daß er so heftig reagierte. »Dieser eine Vergleich macht dich für alles andere blind. Seit dieses Ding in die Binsen ging, habe ich ihn zweihundertmal von dir gehört, und er stimmt nicht.«
Roger sah ihn verblüfft an.
»Nixon war ein Ganove, er wußte, daß er einer war, und behauptete, er sei keiner. Der Cornflake-Professor von Sharp sagte, es sei nichts verkehrt mit den roten Himbeerflakes, und es war doch etwas mit ihnen verkehrt, aber er wußte es nicht.« Vic beugte sich vor und tippte Roger mit dem Finger gegen den Arm, um seine Worte zu unterstreichen. »Es gab keinen Vertrauensbruch. Das muß er sagen, Rog. Er muß vor dem ganzen amerikanischen Volk aufstehen und sagen, daß es keinen Ver-trauepsbruch gegeben habe. Hier habe lediglich ein Farbstoffhersteller einen Fehler gemacht. Dieser Fehler ginge nicht auf das Konto der Sharp Company. Das muß er sagen. Und, was am wichtigsten ist, er muß sich für diesen Fehler entschuldigen. Und er muß sein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, daß die Leute in Angst versetzt wurden, wenn auch niemand einen Schaden erlitten hat.«
Roger nickte und zuckte dann die Achseln. »Ich sehe schon, was du meinst. Aber weder der Alte noch sein Sohn werden sich darauf einlassen. Sie wollen den Kerl ganz einfach begraben und …«
»Ja, ja, ja!« schrie Vic so laut, daß Roger zurückwich. Vic sprang auf und ging nervös in dem kurzen Mittelgang des Vorführraums auf und ab. »Natürlich wollen sie das, und sie haben recht, er ist tot, und er muß begraben werden, der Cornflake-Professor muß begraben werden. Die roten Himbeerflakes sind schon begraben worden. Aber was wir den Leuten nahebringen müssen, ist, daß es kein Begräbnis um Mitternacht sein darf. Genau das ist der Punkt! Sie wollen ihn heimlich verscharren, bei Nacht und Nebel, wie ein MafiaOpfer oder einen Pesttoten.«
Er trat so dicht an Roger heran, daß ihre Nasen sich fast berührten.
»Unser Job ist, sie davon zu überzeugen, daß der Cornflake-Professor keine Ruhe finden kann, wenn er nicht bei Tageslicht begraben wird. Und ich möchte gern, daß die ganze Nation um ihn trauert.«
»Du bist ver -« fing Roger an … und wieder schloß er hörbar den Mund. .
Endlich sah Vic diesen gehetzten Ausdruck aus den Augen seines Partners verschwinden. Rogers Gesicht leuchtete plötzlich auf, und der gehetzte Ausdruck wich einem leicht verrückten. Roger fing an zu grinsen. Vic war so erleichtert, ihn grinsen zu sehen, daß er zum ersten Mal seit Steve Kemps Brief nicht an Donna dachte und an das, was mit ihr passiert war. Er konzentrierte sich jetzt nur noch auf seinen Job. Erst viel später fragte er sich verblüfft, wie lange er wohl schon nicht mehr dieses wunderbare Gefühl gehabt hatte, sich intensiv mit einer Sache zu beschäftigen, die er beherrschte.
»Oberflächlich betrachtet, soll er eigentlich nur das sagen, was der alte Sharp seit den Vorfällen schon selbst gesagt hat«, fuhr Vic fort. »Aber wenn der Cornflake-Professor es selbst sagt…«
»Dann ist es um so eindrucksvoller«, murmelte Roger. Er zündete sich noch eine Zigarette an.
»Ganz recht. Wir verkaufen es dem Alten als Schlußszene der Farce von den roten Himbeerflakes. Wir gestehen alles. Bringen es hinter uns …«
»Und schlucken die bittere Pille. Klar, das würde dem Alten gefallen, öffentliche Reue … er geißelt sich …«
»Und statt sich wie der vornehme Herr, der mit dem Hintern in eine dreckige Pfütze gefallen ist, unter allgemeinem Gelächter zurückzuziehen, verläßt er die Szene wie Douglas MacArthur und sagt: alte Soldaten sterben nie, sie verschwinden einfach. Das ist die äußere Form. Aber unter der Oberflä-. ehe suchen wir einen Ton … ein Gefühl. . .« Er befand sich jetzt auf Rogers Territorium. Wenn dieser nur begriff, was er meinte. Wenn er ihm nur annähernd die Idee erklären konnte, die “ihm bei Bentley über einer Tasse Kaffe gekommen war, würde Roger es schon machen.
»MacArthur«, sagte Roger leise. »Aber das ist es doch schon, nicht wahr? Der Ton ist der des Abschieds, und das
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