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Culpa Mosel

Titel: Culpa Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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auch vor.« Walde klappte ebenfalls seine Karte zu. Vom Nebentisch waren Bruchteile einer Unterhaltung in französischer Sprache zu hören.
    »Als würde ihm einiges am Arsch vorbeigehen?«
    Walde nickte.
    Ein Kellner kam und nahm die Bestellung auf.
    »Ich den Wein, Sie das Wasser?«, fragte Decker, nachdem sie die Gerichte bestellt hatten.
    »Wir können uns auch gerne duzen«, sagte Walde und nickte seinem Gegenüber zu. »Waldemar«. Etwas zu förmlich, wie es ihm vorkam.
    »Burkhard.« Decker streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. »Was denkst du über den Tod von Elke Minar?«
    »Wir haben vier Tote, alle sind auf unterschiedliche Art gestorben. Zwei sind Vater und Tochter, die Frau in Saarburg hat eine Zeit lang ganz in der Nähe der ersten beiden gewohnt. Zum Opfer aus Grevenmacher gibt es die Verbindung über die Schrift und das Brandmal.« Walde hielt inne, während die Getränke serviert wurden. »Vorausgesetzt, es handelt sich um Tötungsdelikte, hat der Täter in Verviers und in Koblenz ebenfalls höchst sonderbare Spuren hinterlassen, aber sie sind niemandem aufgefallen, zumindest nicht gleich nach der Tat.« Er nahm sein Glas, schwenkte den Wein und beobachtete, wie die rote Flüssigkeit langsam herunterrann. »Bei Nummer drei und vier waren die Spuren dann unübersehbar.«
    »Wie wird es weitergehen?«
    »Wir sollten ihn so schnell wie möglich finden.«
     
    Die Suche nach dem Weg aus der Stadt Richtung Autobahn war komplizierter, als Walde es erwartet hatte. Während er nach den entsprechenden Hinweisschildern Richtung Malmedy und St. Vith Ausschau hielt, bog er in eine Straße ein, die, wie er annahm, zur Autobahn führte, aber dann kam sie ihm viel zu schmal für eine Ausfallstraße vor. Zu allem Überfluss läutete auch noch sein Mobiltelefon.
    »Wo steckst du?« Gabi kam gleich zur Sache.
    »In Verviers.«
    »Wo?«
    »In Verviers, in Belgien.«
    »Ich weiß, wo das liegt, aber was machst du da?«
    Walde berichtete, was er über den Tod von Pawelkas ältester Tochter erfahren hatte. Ein Lastwagen brauste ihm entgegen, ohne sich um den nicht vorhandenen Mittelstreifen zu scheren. Walde lenkte seinen Wagen nach rechts und streifte um ein Haar den Außenspiegel eines schlampig eingeparkten Kombis. Das fehlte noch, und außerdem hatte er Wein getrunken.
    »Bist du noch da?«, kam es aus dem Telefon.
    »Hat dein Besuch bei Knauers Exfrau was gebracht?«
    »Sie hat ein wasserdichtes Alibi für Sonntagabend, aber ich kenne nun lückenlos sämtliche Stellen, wo Knauer als Sozialpädagoge gearbeitet hat. Dank dem Scheidungsverfahren, von dem seine Ex alle Unterlagen aufbewahrt hat.«
    »Vielleicht hat sie einen Killer angeheuert.« In der Ferne entdeckte Walde ein Hinweisschild auf die Autobahn. »Ich bin in eineinhalb Stunden zurück.«
    »Dann bin ich längst weg …«
     
    Wahrscheinlich war es die Neugier, die Gabi dazu bewogen hatte, doch noch im Büro zu bleiben. Aus den Schachteln aus Styropor roch es nach chinesischem Essen.
    »Ich habe schon mal alle Einrichtungen angemailt, in denen Knauer gearbeitet hat, zuerst in einem Kinderheim, dann hat er eine Jugendhilfeeinrichtung gemanagt, war in einer Frühförderung und ist schließlich nach Luxemburg in das Altenheim gewechselt.«
    »Wir sollten alle seine Fälle«, Walde überlegte, »Probanden oder wie sie auch immer heißen, prüfen und sehen, ob es eine Verbindung zu Hertha Becker in Saarburg gibt. Das kann Grabbe am Montag übernehmen.«
    »Das ist nicht dein Ernst, das könnten Hunderte von Vorgängen sein.« Gabi stand auf und stützte beide Hände in den Rücken.
    »Ich bringe die Katzenhaare in die KT.«
    »Sattler hat frei.«
    »Und die Kollegen aus der Technik?«
    »Sind auch im Wochenende.«

Sonntag
    Im Fernseher lief der Tigerentenclub. Waldes Aufforderung, etwas mehr Abstand zum Bildschirm zu halten, kam Annika, die im Schneidersitz auf dem Teppich saß, nur um Zentimeter nach. Doris und Mathilda schliefen noch.
    Während er die Stellenangebote aus der Zeitung vom Vortag durchblätterte, sprang Minka neben ihn auf die Couch. Als er seine Hand hinter ihren Kopf legte, machte sie einen Katzenbuckel und begann zu schnurren. Er strich über das schwarze Fell. Als er sie unter dem Kinn kraulte, streckte sie ihm den Kopf entgegen und schloss dabei die Augen. Nach einer Weile tappte die Katze weiter über die Couch und kuschelte sich mit dem Rücken an die zusammengefaltete Wolldecke. Als er das dunkle Katzenhaar von seinem Pulli zupfte,

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