Cumberland: Band 3 - Deumus (German Edition)
Stille eingekehrt. Sie waren alleine in dem Büro des Wachmanns. Von der Leiche zeugten nur noch die Markierungen auf dem Boden, ebenso von dessen Hund. Cumberland griff sich ein paar der separat verpackten Handschuhe, die von der Spurensicherung zugrückgelassen worden waren, und hüllte seine Finger in das Latex. Liam tat es ihm gleich.
Rhys starrte auf den Monitor, der die Bilder verschiedener Überwachungskameras wiedergab.
„Wie lange braucht es bei euch, bis wir die Kopien der Bänder auf dem Tisch liegen haben?“, fragte er neugierig.
„Spätestens morgen früh. Der Fall hat Priorität.“
Cumberland nickte zufrieden und betrachtete die sechs kleinen Ausschnitte, die ihm gezeigt wurden.
„Wir sollten, wenn es hell ist, mal abchecken, wo die Kameras hinführen“, stellte der Schwarzhaarige fest. „Wenn der Wachmann am Telefon noch erzählt hat, der Täter würde sich hier herumtreiben, muss er ihn ja entsprechend gesehen haben. Vielleicht finden wir draußen mit Glück etwas, das uns weiterhilft.“
„Klingt gut. Durch den Hund haben wir das erste Mal Schwefel außerhalb der Opfer. An der Wand ist auch welcher. Ich frage mich, was hier gelaufen ist“, dachte Liam laut nach.
Gerade, als Rhys sich seinem Kollegen zuwenden wollte, glaubte er eine Bewegung auf dem Monitor zu sehen.
Er beugte sich weiter hinunter, fixierte die Bilder mit seinen Pupillen, konnte allerdings nicht ungewöhnliches erkennen. Hatte er sich etwa getäuscht? Rhys schüttelte gedankenverloren den Kopf.
„Was ist?“, fragte Liam, der Cumberlands Reaktion bemerkte.
Der blonde Cop näherte sich ihm und starrte ebenso auf den Monitor.
„Hast du was gesehen?“, hakte er nach.
Rhys verneinte mit einem Brummen. Selbst, wenn dort draußen etwas war, hatte er noch immer die Warnung Nashs im Sinn. Die eingebeulte Türzarge hielt ihm zusätzlich vor Augen, dass der Dämon ihnen körperlich weit überlegen war.
„So, wo war der Schwefel?“, versuchte Cumberland seinen Partner vom Monitor abzulenken.
Rhys drehte sich um und wollte die Ecke ansteuern, in der zuvor der Hund gelegen hatte, da packte ihn Summer am Ärmel.
„Da hat sich was bewegt“, stieß der blonde Cop aus und ging näher an den Bildschirm. Cumberland wandte sich in Liams Richtung und unterdrückte ein Fluchen.
Das Letzte, was er wollte, war, …
„Wir sollten mal rausgehen und das checken!“, kam es von Summer.
… dass sein neuer Partner mit ihm auf den Deumus traf.
Rhys schloss kurz die Augen und seufzte innerlich.
„Wir wissen nicht mal, wo die Kameras auflaufen Liam und glaubst du wirklich, dass der Täter sich hier noch herumtreibt, nach dem ganzen Trubel?“
Summer blickte nicht ihn, sondern den Monitor an.
„Verdammt, da war es wieder! Guck hin Rhys, da bewegt sich jemand an den Containern entlang.“
Der Schwarzhaarige unterdrückte ein Stöhnen und folgte dem Fingerzeig seines Kollegen. Dieser deutete auf einen der Bildausschnitte. Cumberland sah einen Schatten, der sich leicht zu bewegen schien. Liam entging dies ebenfalls nicht.
„Los, raus mit uns“, forderte der blonde Cop.
Rhys hörte das Adrenalin in dessen Stimme heraus. Obwohl er wahrlich kein Feigling war, breitete sich ein mulmiges Gefühl in seinem Magen aus. Der schwarzhaarige Polizist konnte nur hoffen, dass alles gut gehen würde, und stellte dankbar fest, dass Nash in ihm mobiler wurde.
„Ich bemühe mich euch so zu führen, dass ihr genug Abstand zu dem Deumus haben werdet, Rhys. Versuch Liam in Schach zu halten“, hörte er den Dämon in seinem Kopf.
Cumberland presste die Zähne aufeinander und nickte.
„Gut, dann los“, erwiderte Liam, der die Geste auf seine Frage bezog.
Das Rhys diese aus Reflex geschehen ließ und als Antwort auf Nashs Ansage, konnte er schlecht erklären, ebenso den Grund nennen, warum er eigentlich nicht vorhatte, sich auf dem Hafengelände umzusehen.
Sie verließen das Gebäude.
Cumberland spürte, wie seine eigene Anspannung wuchs, das einschießende Adrenalin seine Sinne schärfte. Liam ging einen halben Meter vor ihm und Rhys schloss umgehend auf.
„Wir fangen rechts an, links ist nur noch der Kai und der gute alte Mississippi, vielleicht bekommen wir ihn“, schlug der blonde Cop vor.
„Schlechte Idee“, ließ Nash in seinem Inneren verlauten.
Sie blieben vor einer langen Reihe mit Containern stehen, die säuberlich hintereinander aufgestellt waren.
„Ich rechts, du links?“, flüsterte Liam kaum hörbar.
Cumberland schüttelte den Kopf.
„Erinner
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