Cumberland: Band 3 - Deumus (German Edition)
sich um und trug noch das gleiche, charmante Grinsen zur Schau. Der Blonde machte eine Kopfbewegung und steuerte einen Polizisten an, der den Tatort bewachte. Liam wies sich aus und Cumberland zückte wenige Sekunden später ebenso das erste Mal die Marke, die ihn als Cop dieser Stadt beglaubigte.
Sie schlenderten langsam und ohne Eile auf das Gebäude zu, da spürte er Nash etwas aus sich herauskommen. Cumberland registrierte das Gefühl überrascht und seine Brauen zogen sich zusammen. Es war mit Nash vereinbart, dass dieser sich zurückhielt, wenn er im Dienst war, vor allem in der Gegenwart Liams.
„Ich spüre irgendwas, Rhys. Links von euch“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf, fast als könnten es andere hören. „Ich hab noch nie mit einem Deumus zu tun gehabt, aber das, was ich fühle, ist so mächtig, dass ich nicht mal scannen muss“, fuhr der Dämon leise fort.
Cumberland zögerte einen Moment, war versucht, sich umzusehen und die Verfolgung aufzunehmen.
„Mach es nicht, geh nur mit Shane zusammen. Wenn der Dämon so kräftig ist, komme ich eventuell nicht gegen ihn an. Kugeln helfen nicht und wir bringen Liam in Gefahr“, stoppte Nash den Impuls des Polizisten.
Innerlich fluchend folgte Rhys dem blonden Mann in das Gebäude.
Dort draußen tobte ein Dämon umher, der Menschen die Seele raubte und er selbst war vielleicht zu schwach, um etwas dagegen ausrichten zu können.
„Wenn wir mit Shane und Ty unterwegs sind, kann ich alles absuchen, dann finden wir ihn sofort, Rhys. Etwas Derartiges kann sich nicht vor mir verstecken“, beschwichtigte der Dämon den schwarzhaarigen Mann.
Cumberland seufzte leise und schob seine Unruhe, so gut es ging, beiseite.
Der Geruch von Schwefel schlug ihm entgegen. Liam blieb abrupt vor ihm stehen, sodass er ihm unbeabsichtigt fast in den Rücken rannte und nur noch in letzter Sekunde zurückrudern konnte.Der blonde Detective betrachtete die Tür sowie die Zarge, die eindeutig brachiale Gewalt zu spüren bekommen hatten.
„Na hoppla“, flüsterte Liam und deutete mit dem Finger auf das eingelassene Metall des Türrahmens, das ebenso verzogen war. Rhys Augen fanden das Innere des Raums, doch er konnte nicht wirklich etwas erfassen. Fünf Leute waren anwesend und schienen sich in dem kleinen Zimmer des Wachmanns bereits gegenseitig auf die Füße zu treten.
„Wie lange braucht ihr noch?“, fragte Liam freundlich in den Raum hinein, denn er schien ebenso den Eindruck zu haben, sich nicht noch dazu gesellen zu wollen.
Jemand, der mit dem Rücken zu ihnen stand und den Hauptteil der Sicht nahm, drehte sich um und gab den Platz frei. Cumberland konnte einen Teil der Leiche am Boden ausmachen, davor hockte jemand.
„Tote laufen nicht weg. Wir sind in zehn Minuten hier raus, aber die Spurensicherung braucht länger“, brummte der Mann, dessen Vorderansicht nicht möglich war.
Dieser wandte sich einen kleinen Moment später um, er musterte Liam und anschließend Rhys. Überrascht zogen sich dessen Brauen hoch.
„Summer, Sie sind nicht mehr allein, wie ich sehe. Ich dachte schon, sie wollen ihr Dasein als einsamer Wolf im Morddezernat fristen.“
Der Tonfall des Mannes war freundlich und ein Zwinkern folgte. Cumberland schätzte den ebenfalls Schwarzhaarigen auf höchstens vierzig. Ein südländischer Einschlag war unverkennbar, und dunkelbraune, fast schwarz wirkende Augen musterten ihn neugierig.
„Mein neuer Partner heißt Rhys Cumberland und hat sich entschieden, hier Morde aufzuklären, statt in Philadelphia. Rhys, das ist Dr. Carlos Sola. Der zuständige Gerichtsmediziner.“
„Freut mich, Cumberland. Wenn ihr den Typen nicht bald bekommt, werden wir noch viel Miteinander zu tun haben“, erklärte Sola und seufzte unglücklich. „Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass es sich hier eindeutig um das nächste Opfer handelt. Keine äußerlichen Spuren, der Tod ist innerhalb der letzten zwei Stunden eingetreten. Auf dem Fell des Hundes war Schwefel sichtbar, ich nehme also an, es wird in dem Wachmann hier genauso vorhanden sein. Ich komme gleich raus zu ihnen, in Ordnung?“, fragte Sola, denn der Geräuschpegel im Raum hatte durch das Telefonat eines anderen Anwesenden an Lautstärke zugenommen.
Liam nickte nur knapp und deutete Rhys gegenüber mit dem Kopf auf den Ausgang. Sie verließen das Gebäude umgehend und warteten davor. Cumberland spürte Nash noch immer in sich, einem Wachhund gleich, der verdeckt versuchte eine Witterung aufzunehmen. Nicht
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