Cumberland: Band 3 - Deumus (German Edition)
normalerweise jagt er andere seiner Art, deshalb ist der Teufel anscheinend auch so angepisst!“
Liam entgegnete nichts, sondern starrte ihn nur weiterhin bebend an.
„Glaub mir Liam, bitte“, flehte Cumberland leise. „Shane weiß, was ich bin, Ty und Ethan ebenso. Ich hätte es dir auch erzählt, irgendwann, wenn der passende Zeitpunkt gewesen wäre.“
Rhys löste den Blick aus Liams Gesicht und sah auf den Boden.
„Du verwandelst dich wirklich nicht in so ein abartiges Ding?“, drang es zögernd, fast schüchtern an seine Ohren.
Cumberland schüttelte den Kopf und hob diesen wieder.
„Meine Pupillen werden Silber, fangen an zu leuchten. Meine Stimme wird eine Nuance anders. In mir ist niemand, der mich zu etwas zwingt Liam, kein gruseliges Monster, dass die Führung übernimmt. Da ist nichts in mir, vor dem du dich fürchten musst, versprochen.“
Liam entspannte sich eindeutig, dessen Zittern ließ nach und die Pistole richtete sich auf den Boden.
„Ich schätze, du könntest ihn sogar ganz gut leiden. Man muss sich nur vor seinem losen Mundwerk in Acht nehmen“, erklärte Rhys und zwinkerte seinem Partner zu.
Summer schaffte kein Lächeln. Dessen Kopf sackte herab und eine Hand fuhr sich durch die blonden Haare.
„Das ist ne Scheißnacht, Cumberland“, flüsterte der Cop.
Rhys wusste, dass das Adrenalin sich verflüchtigte, die Ereignisse durch Liams Gedanken rasten und ihn überfordern könnten.
„Wir müssen durchhalten und uns um das Problem da kümmern“, erwiderte der schwarzhaarige Cop und deutete auf den toten Wachmann, der noch immer in ihrer Nähe lag.
Liam hob das Kinn, starrte auf die Leiche und begann erneut zu zittern. Rhys ging langsam einen Schritt auf seinen Kollegen zu und hatte das Bedürfnis ihm ein wenig Halt zu bieten, auch wenn er gerade nicht wusste, wie. Die Augen des Blonden wurden glasig. Als Cumberland seine Waffe wieder sicherte und in den Holster steckte, tat Liam es ihm gleich. Erneut fuhren die schlanken Finger des anderen durch die blonden Haare, eine hilflose Geste, wie es Rhys schien. Er ging weitere Schritte auf seinen Kollegen zu und blieb unmittelbar vor diesem stehen.
„Ich ruf die Zentrale an. Wir zwei haben die Gegend untersucht und nichts gefunden. Als wir zurückgekommen sind, lag er hier. In Ordnung?“, fragte Rhys sanft.
Sein Partner zeigte keine Reaktion, starrte weiterhin nur auf den Boden.
„Liam“, bat Rhys leise.
Seine Hände glitten behutsam zu dem Gesicht des anderen, umfingen es und hoben so den gesenkten Kopf. Cumberland sah die Tränen, die sich dort bilden wollten.
„Ein wenig viel heute, nicht wahr?“
Liams Mundwinkel zuckte verzweifelt und er fragte mit zitternden Lippen: „Steckst du so etwas inzwischen mit links weg?“
Rhys lächelte und schüttelte den Kopf.
„Nein, ich hab schon so manches gesehen, Liam, aber einen von der Sorte auch noch nicht.“
Sie schwiegen einen Moment. Cumberland spürte nur zu deutlich, wie sehr sein Partner um Fassung rang.
„Bekommen wir es hin? Ich rufe in der Zentrale an und wir waren hier unterwegs?“, fragte er ein zweites Mal.
„Geht gleich. Ruf an“, erklärte der Blonde mit einem Kloß im Hals.
Cumberland zog sein Handy aus der Tasche und berichtete kurz darauf, dass es einen weiteren Mordfall gab. Ihm entging nicht, dass Liam sich augenscheinlich zusammenriss, die Schultern sich wieder etwas strafften und der Blick klarer wurde.
„Verdammt, ich hoffe, sie stellen nicht zu viele Fragen“, stöhnte der blonde Cop verzweifelt.
„Wir waren ganz außen an den Containern und haben uns dort in aller Ruhe umgesehen, okay?“
Liam nickte.
„Cumberland?“, kam es fast atemlos eine Sekunde später von Summer.
Der Schwarzhaarige zog die Brauen hoch und blickte ihn fragend an.
„Waren neue Bänder in den Aufnahmegeräten?“
Rhys glaubte, das erste Martinshorn zu hören.
„Verdammt, weiß ich nicht.“
Ehe Summer etwas Weiteres sagen konnte, drehte Cumberland sich um und rannte auf das Gebäude zu. Schwer atmend lief er in das Büro, indem zuvor die Leiche gefunden worden war und ging an das Aufnahmegerät. Auf das Drücken der passenden Taste reagierte das Gerät mit dem Ausspucken einer DVD.
Die Polizeisirene wurde lauter.
Hektisch überlegte Rhys, wo er das Beweisstück unterbringen konnte, er trug nur die Hose und das T-Shirt. Kurzerhand rupfte er an seinem Rücken den Stoff heraus, ließ diese ein Stück unter den Bund seiner Shorts gleiten und steckte das Shirt im Hinausgehen wieder
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