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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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auf und ab. Die Sonne war hinter dem Horizont versunken, und die Luft kühlte schnell ab. C. J. kippte den kalten Kaffee aus und holte stattdessen eine Flasche Chardonnay aus dem Kühlschrank. Sie schenkte sich ein Glas ein, nahm einen tiefen Schluck und griff wieder zum Telefon. Es klingelte viermal, dann nahm Dr. Chambers den Hörer ab.
    «Hallo?» Der Klang seiner Stimme hatte sofort eine tröstliche Wirkung.
    «Ich hatte gehofft, dass Sie noch da sein würden. Sogar um die Uhrzeit. Hallo, Dr. Chambers. Wie geht es Ihnen? Hier spricht C. J. Townsend.» Sie kaute an ihrem Daumennagel, während sie auf Strümpfen und mit dem Weinglas in der Hand durch ihr Wohnzimmer tigerte.
    «Hallo, C. J.» Er klang überrascht, ihre Stimme zu hören. «Der übliche Kampf mit dem Bürokram. Sie haben mich gerade noch erwischt. Was kann ich für Sie tun?»
    Sie sah zu, wie draußen ein Restaurantschiff vorbeiglitt. Durch die Luft wurden Gelächter und Musik herübergetragen.
    «Es ist etwas passiert, und ich fürchte, ich muss Sie sehen.»

 
     
27.
     
     
    Gregory Chambers setzte sich in seinem Ledersessel auf. Er hörte deutlich die Bedrängnis und Verzweiflung in C.J. Townsends Stimme und war sofort voll da. «Kein Problem, C. J., kein Problem. Wie sieht es morgen aus?»
    «Morgen wäre gut ... sehr gut.» Papier raschelte, er blätterte wahrscheinlich in seinem Terminkalender.
    «Können Sie um zehn Uhr hier sein? Ich werde meine Termine einfach etwas umschichten.»
    Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. «Vielen Dank. Ja. Zehn Uhr passt bestens.»
    Dr. Chambers lehnte sich in den Sessel zurück und runzelte die Brauen. Ihre Stimme klang Besorgnis erregend, aufgewühlt und völlig fertig. «Möchten Sie jetzt reden, C. J.? Ich habe Zeit.»
    «Nein, nein. Ich will erst meine Gedanken sortieren. Alles durchdenken. Aber morgen auf jeden Fall. Vielen Dank, dass Sie mich dazwischenschieben.»
    «Jederzeit. Rufen Sie jederzeit an. Wir sehen uns dann morgen.» Er machte eine Pause. «Und Sie wissen, egal wann, Sie können mich auch vorher anrufen.»
    Sie drückte den Knopf des schnurlosen Telefons und sah sich rastlos im Wohnzimmer um. Das Restaurantschiff war davongeglitten, und es war wieder still, bis auf den Wind, der in den Palmen rauschte, und das Wasser, das sanft gegen die Kaimauer klatschte. Tibby II rieb sich an ihrem Bein und miaute laut. Der Tag war vergangen, und es war schon wieder Zeit zu fressen.
    Plötzlich klingelte das Telefon in ihrer Hand. Erschrocken ließ sie es fallen. Jetzt nicht. Aber es klingelte noch einmal. Auf dem Display erschien Falconetti. Zögernd nahm sie ab.
    «Hallo?»
    «Hallo. Ich bin's. Ich habe den AutoTrackback.» Den hatte sie völlig vergessen. Der Tag war nur noch ein verschwommener Ne–bel.
    «Ach so, ja», stotterte sie. «Ich, äh, ich komme morgen früh bei dir im FD LE vorbei und hole ihn mir ab. Ab wann bist du da?» Sie griff nach dem Weinglas und begann wieder im Wohnzimmer auf und ab zu gehen.
    C. J. klang aufgewühlt, erschöpft, nicht bei der Sache.
    «Nein. Du verstehst nicht. Ich habe den AutoTrackback hier, jetzt, ich stehe unten an der Tür deines Gebäudes. Lass mich rein.»
    Nein. Nicht heute Abend. Sie konnte ihm einfach nicht gegenübertreten. Konnte mit niemandem sprechen.
    «Weißt du, Dominick, es ist gerade nicht so günstig. Wirklich nicht. Ich komme lieber morgen vorbei und hole ihn mir ab.» Sie nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas. «Oder steck ihn in meinen Briefkasten. Nummer zwölf zweiundzwanzig. Dann hole ich ihn mir später raus.» Sie wusste, dass das vollkommen albern klang, aber sie konnte es nicht ändern. Egal, was er über sie dachte. Hauptsache, er ging wieder.
    Es entstand eine lange Pause. Sie suchte draußen auf dem Balkontisch nach den Zigaretten. Dann brach er das Schweigen.
    «Nein. Keine Chance. Ich komme rauf, also lass mich rein.»

 
     
28.
     
     
    Drei Minuten später klopfte er an die Wohnungstür. Durch den Spion sah sie Dominick. Er trug immer noch das Hemd und die Anzughose, die Ärmel hatte er hochgekrempelt, und seine Krawatte hing lose um den offenen Kragen. Die goldene FDLE–Marke baumelte ihm an einer Kette um den Hals, und die Pistole steckte im Halfter unter der Achsel. C. J. stellte die Alarmanlage ab und schloss die Tür auf, doch sie öffnete sie nur bis zur Hälfte.
    Er lächelte, aber sie sah ihm an, wie erschöpft er war. In einer Hand hielt er ein paar Bogen Papier, die an einer Ecke zusammengeheftet

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