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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Ms. Townsend. Er war dabei, die Stadtgrenze hinter sich zu lassen, und ich wollte ihn nicht verlieren, deshalb habe ich ihn angehalten.»
    «Stimmt nicht. Sie hatten ihn schon auf der Sixth Street verloren. Außerdem, woher wussten Sie überhaupt, dass der schwarze Jaguar, den Sie auf dem MacArthur Causeway                   ‹einholten›, derselbe war, den Sie auf der Washington Avenue gesehen hatten? Was hat Sie dazu gebracht, zu glauben, dass der Wagen, den Sie anhielten, der war, den der anonyme Anrufer gemeint hatte, vorausgesetzt, der Tipp taugte überhaupt etwas?»
    Wieder schwieg Chavez.
    «Richtig. Das wissen Sie nicht, denn der Tipp reichte für das, was Sie da veranstaltet haben, hinten und vorne nicht, und das wussten Sie. Aus diesem Grund haben Sie mir gar nicht erst davon erzählt. Also gut, Sie haben ihn angehalten. Erzählen Sie mir genau, was dann geschah.»
    «Ich forderte ihn auf, aus dem Wagen zu steigen, bat ihn um den Führerschein und die Fahrzeugpapiere. Ich fragte ihn, wo er hinfuhr, und er sagte, zum Flughafen. Dann habe ich ihn gefragt, was er im Kofferraum hätte. Sie wissen schon, Gepäck? Er hatte nur diese eine Tasche auf dem Rücksitz, und laut Tipp waren die Drogen im Kofferraum. Sagt er mir doch, ich soll ihn am Arsch lecken. Da ist mir klar, dass was faul ist. Ich sage ihm, er kann seinen Flug vergessen, und rufe die Hundestaffel.»
    «Was war in der Tasche auf dem Rücksitz?»
    «Klamotten, sein Pass, ein Terminkalender. Ein paar Papiere und so was.»
    «Und wann haben Sie die Tasche durchsucht?»
    «Als ich auf die Hundestaffel wartete.»
    «Und es gab auch keinen Geruch, nicht wahr? Der aus dem Kofferraum kam?»
    «Doch, doch, ich hab was gerochen!», stammelte er. «Es roch komisch, wie eine Leiche oder so.»
    «Sie sind ein verdammter Lügner, Officer. Sie haben überhaupt nichts gerochen, und das wissen wir beide genau. Zuerst sagen Sie Manny Alvarez, dass Sie dachten, er hätte Koks dabei. Und jetzt, wo gar keine Drogen gefunden werden konnten, denken Sie sich was anderes aus. Außerdem hätten Sie Anna Prados Leiche gar nicht riechen können, denn sie war erst einen Tag tot. Jetzt geben Sie endlich zu, dass Sie in den Kofferraum schauen wollten, weil Sie wütend waren, dass er seine Zustimmung verweigerte, und Sie wussten, dass Sie kein Recht hatten, ihn selbst aufzumachen. Keine zehn Minuten im Dienst, und Sie sind schon ein Superbulle. Zu Ihnen sagt keiner nein. Sie hatten nicht einmal einen hinreichenden Verdacht, um ihn anzuhalten, ist Ihnen das klar? Und das alles, weil Sie zu faul waren, den Tipp zu überprüfen. Wissen Sie überhaupt, was für einen Fall Sie da eben verpfuscht haben?»
    Er stand auf und begann im Büro auf und ab zu gehen. «Mann, ich wusste doch nicht, dass es Cupido war! Ich dachte, der Typ dealt vielleicht. Vielleicht würde ich einen Drogenhändler drankriegen, ganz allein. Mein FTO sagte immer, in Miami passiert so was ständig. Wenn jemand einen nicht in den Kofferraum schauen lässt, dann, weil er was zu verbergen hat. Und immerhin hatte er eine verdammte Leiche da drin! Eine Leiche! Und Sie wollen mir erklären, das spielt keine Rolle?»
    «Ja, genau das will ich Ihnen sagen, denn wenn die Fahrzeugkontrolle und die Durchsuchung unrechtmäßig waren, dann gibt es keine Leiche im Kofferraum, kapiert? Die Sache ist geplatzt – der Fall kann nie zur Anklage kommen. Haben Sie in der Polizeischule denn nichts über die Gesetze gelernt? Oder waren Sie so damit beschäftigt, sich Waffen an die Wade zu schnallen, dass Sie nicht aufpassen konnten?» Sie schwieg, und nur das Ticken der billigen Wanduhr war zu hören. Dann fragte sie: «Wer weiß davon?»
    «Mein Sergeant, Ribero, er kam, nachdem wir den Kofferraum aufgebrochen hatten. Ich habe ihm die ganze Geschichte erzählt. Er ist ausgerastet, genau wie Sie, er meinte, der ganze Fall wäre versaut. Doch dann hat er gesagt, wir können den Kerl nicht einfach laufen lassen, auf keinen Fall. Also meinte er, wir brauchten noch einen besseren Grund, warum ich ihn angehalten habe, der Tipp ginge nicht.»
    «Wer hat das Rücklicht zerschlagen?»
    Chavez antwortete nicht. Er starrte aus dem Fenster.
    «Also, Sie und Ribero?»
    «Lindeman wusste auch von dem Anruf. Wie schlimm ist es, Ms. Townsend? Werde ich gefeuert?»
    «Ihr Wohlergehen ist im Moment das Letzte, worum ich mir Sorgen mache, Officer Chavez. Ich muss mir überlegen, wie ich einen Mann, der zehn Frauen abgeschlachtet hat,

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