Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
Vom Netzwerk:
dass Sie diesem Typ mit Sirene und Blaulicht auf dem Causeway so lange gefolgt sind, ohne die Höchstgeschwindigkeit zu übertreten, bis er endlich von selbst an die Seite fuhr?»
    «Ja. Aber ich glaube, die Sirene hatte ich nicht an, nur das Blaulicht.»
    «Haben Sie zu diesem Zeitpunkt Verstärkung angefordert?»
    «Nein.»
    «Warum nicht? Sie sind dem Kerl seit der Washington Avenue auf der Spur, jetzt ist er kurz vor der Stadtgrenze, und Sie funken niemanden an?»
    «Nein, nein.» Officer Chavez nahm das Bein herunter und verlagerte das Gewicht. Langsam wurde er nervös.
    «Wie haben Sie es schließlich geschafft, ihn zum Anhalten zu bewegen?»
    «Er ist einfach rangefahren, auf den Seitenstreifen vom Causeway.»
    Langsam fing es an, interessant zu werden. Zu interessant für C. J.s Geschmack.
    «Noch einmal, würden Sie das Ganze als Jagd bezeichnen?»
    «Nein. Vielleicht hat er mich anfangs im Rückspiegel nicht gesehen. Vielleicht hat er ja deswegen nicht gleich reagiert. Ich weiß nur, dass er irgendwann angehalten hat.»
    «Okay. Was passierte dann? Was taten Sie?»
    «Ich bin aus dem Wagen gestiegen und habe ihn um seinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere gebeten. Ich fragte ihn, warum er es so eilig hatte, wohin er fuhr, und er sagte mir, er wäre auf dem Weg zum Flughafen und dass er seinen Flug nicht verpassen dürfte. Dann wollte ich wissen, wo es hinging, aber das beantwortete er nicht. Ich sah die Tasche auf dem Rücksitz und fragte ihn, ob er noch Gepäck im Kofferraum hätte, aber er antwortete mir immer noch nicht. Dann bat ich darum, einen Blick unter seine Heckklappe werfen zu dürfen, und er weigerte sich. Also ging ich zurück zu meinem Wagen, um ihm einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretung auszuschreiben. Und für das kaputte Rücklicht, das er hatte.»
    «Nur dass ich Sie recht verstehe. Der Kerl, den Sie kilometerweit gejagt – okay, kilometerweit verfolgt haben –, verweigert Ihnen die Zustimmung, in seinen Kofferraum zu sehen, und Sie lassen sich das gefallen und gehen zu Ihrem Wagen zurück, um ihm ein Ticket zu schreiben?»
    «Ja.»
    Das konnte nicht stimmen. Kein Cop aus Miami Beach ließ sich irgendetwas verbieten. Ganz egal, ob es überhaupt einen Grund gab, in den Kofferraum zu sehen, oder nicht.
    «Schön. Was passierte dann?»
    «Dann, als ich hinten an seinem Kofferraum vorbei zu meinem Wagen gehe, steigt mir was in die Nase. Es riecht verwest, wie eine Leiche oder so was.
    Ich bitte den Kerl also nochmal um seine Zustimmung, und er sagt nochmal, nein, er müsste los. Das verbiete ich ihm natürlich. Jetzt rufe ich die Hundestaffel. Die Highway Patrol kommt, zusammen mit Beauchamp vom Beach Department und seinem Hund Butch. Am Heck des Wagens spielt Butch verrückt, also brechen wir die Klappe auf. Den Rest kennen Sie. Da liegt eine Leiche drin, der Brustkasten ist offen, und ich weiß sofort, dass wir gerade Cupido festgenagelt haben. Ich sage diesem Bantling, er soll sofort aussteigen, und dann dauert es ungefähr sechs Minuten, bis Gott und die Welt auf dem Causeway eingetroffen sind.»
    C. J. überflog noch einmal das Festnahmeprotokoll. Dann dachte sie daran, was Manny ihr gesagt hatte, nachdem man sie Dienstagnacht wegen der richterlichen Verfügungen rausgeklingelt hatte, und ihr wurde klar, dass es nicht nur ein kleines Problem gab.
    «Wo, sagten Sie noch, befanden Sie sich, als Sie Bantlings Wagen das erste Mal sahen, Officer Chavez?»
    «Ich war an der Ecke Washington Sixth Street.»
    «Stand Ihr Wagen auf der Washington Avenue oder auf der Sixth Street?»
    «Auf der Sixth Street. Ich stand auf der Sixth, da hab ich ihn vorbeifahren sehen.»
    «Aber auf der Höhe der Washington Avenue ist die Sixth Street Einbahnstraße, Officer Chavez. Sie geht nur nach Osten. Wenn Sie die Washington Avenue beobachteten, mussten Sie nach Westen gesehen haben.»
    Chavez rutschte auf dem Sessel herum. Ihm wurde langsam unwohl, aber so leicht ließ er sich nicht in die Enge treiben. «Ja, ich stand an der Ecke Sixth Street entgegen der Einbahnstraße, als ich den Wagen sah. Das mache ich oft. Damit kriege ich die Raser dran. Sie rechnen nicht damit, dass da einer steht.»
    «Und als Sie ihn nach Süden in Richtung Causeway fahren sahen, sind Sie direkt hinter ihm hergefahren?»
    «Ja.»
    «Und haben ihn keine Sekunde aus den Augen verloren?»
    «Nein.»
    «Na schön. Jetzt, wo wir beide wissen, dass Sie lügen, Officer Chavez, warum erzählen Sie mir nicht, was an dem

Weitere Kostenlose Bücher