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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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Gott, ich habe von dem Mord gehört und dass du die Leiche gefunden hast. Muss ja furchtbar gewesen sein.»
    «Wie hast du davon gehört?»
    «Die Nachrichten bringen nichts anderes, Kindchen», sagte Quinn mit seinem langgezogenen Singsang des Südens, den er in seinen Werbeclips berühmt gemacht hatte. «Und als Anwalt habe ich natürlich ein paar Freunde bei der Polizei. Alles in Ordnung bei dir?»
    «Ja», sagte ich. Ich wollte nicht darüber sprechen. Ich hatte noch gar keine Zeit gehabt, mir Gedanken zu machen, mal abgesehen davon, dass ich mich gefragt hatte, warum William LaBrecque nackt und erschlagen und erstochen auf dem Boden gelegen hatte. Jedenfalls wollte ich keinen Trost. Ich komme immer besser zurecht, wenn ich solche Sachen selbst verarbeite. Und was ich nicht verarbeiten kann, erzähle ich in meiner nächsten Sitzung Dr.   Shetty, die dafür hundertachtzig Dollar einstreicht. «Es geht um diese Laserbehandlung.»
    «Schieß los», sagte Quinn.
    «Der Typ, der die Behandlung durchgeführt hat, bessert sein Einkommen mit dem Verkauf von Marihuana auf, und ich habe Grund zur Annahme, dass er selbst ordentlich kifft.»
    «Meine Güte», meinte Quinn. «Deswegen ist er nicht zur Urinprobe aufgetaucht. Er behauptete, er wäre erkältet oder so. Für die Befragung mussten wir auch einen neuen Termin machen.»
    «Ich finde, er sieht gesund aus», sagte ich. Nach dem Telefonat nahm ich meine Kamera und vergewisserte mich, dass Zeit und Datum richtig eingestellt waren. Ich machte ein paarSchnappschüsse von Feldon, der mit Handy am Ohr vor seinem Haus auf und ab lief, sich dann in einen kleinen Chrysler Crossfire quälte und davonpreschte. Ich wartete ein paar Sekunden, ehe ich den Motor startete und ihm hinterherfuhr.
    Wir folgten Feldon die Moreland hinunter, nahmen die Abzweigung Richtung Reynolds Town, bogen in ein Wohngebiet und beobachteten, wie er vor einem kleinen Holzhaus anhielt, ausstieg und klopfte. Als die Tür sich öffnete und Feldon drinnen verschwand, nahm ich die Kamera und stieg aus. Neil sank tief in seinen Sitz.
    «Hey, sieh das Positive», sagte ich. «Wenn Feldon seinen Job in dem Behandlungszentrum verliert, hat er viel Zeit zum Dealen.»
    Durch eines der Fenster erkannte ich, dass Feldon mit einer Frau sprach, sich auf ein Sofa setzte und einen durchsichtigen Plastikbeutel auf den Tisch warf. Das Zeug darin sah aus wie Gras. Seit ich mit Neil befreundet war, hatte ich das Zeug oft genug gesehen. Meine Aufnahmen zeigten, wie Feldon den Beutel öffnete, etwas entnahm, eine Pfeife füllte, sie ansteckte, eine riesige Qualmwolke ausblies, die Pfeife weiterreichte und schließlich Geld kriegte. Michael Phelps war wegen weniger in Schwierigkeiten geraten. Mehr brauchte Quinn nicht.
    Dann rief ich Rauser an, um mich abzumelden. Er und seine Kollegen befanden sich noch immer am Tatort des LaBrecque-Mordes. Ich teilte ihm mit, dass ich für einen Tag nach Denver flog. Er wollte mich nicht fortlassen. Das will er nie. Doch wenn ich nur von dem Honorar leben müsste, das ich bei der Polizei als Beraterin verdiene, wäre ich längst verhungert.
     
    D enver ist mir immer wie eine erstaunlich normale Stadt vorgekommen. Man kann Tage hier verbringen und dabei fast vergessen, von welch atemberaubender Landschaft die Stadt umgeben ist. In der Innenstadt sieht man als Fußgänger nur Bürogebäude und endlose Neubauten, zwischen denen es der Atmosphäre wegen haufenweise Cafés gibt.
    Wenn ich Atlanta verlasse, wo der Baugrund seit Jahren knapp ist und die Gebäude immer höher werden müssen, damit die Stadt überhaupt noch wachsen kann, kommen mir alle anderen Städte vor, als hätte ein riesiger Rasenmäher die Spitzen der Häuser abgemäht. Selbst vom Balkon in meinem Hotel an der Ecke Logan und 18   t h Street wirkte Denver ein wenig gebeugt.
    Während ich in der dünnen, trockenen Luft dastand und hinunterschaute, ging die Sonne unter, und alle Straßenlaternen in der Stadt flackerten gleichzeitig auf. Vor dem weiten Nachthimmel Colorados sah man die Umrisse der Rocky Mountains. Das war ein ganz anderes Bild als bei meinem letzten Auftrag hier, wo ich aus meinem Hotelzimmer auf die Wäscherei eines Best Western geblickt hatte und wo «Zimmerservice» bedeutete, dass man sich sein Essen auf der gegenüberliegenden Straßenseite abholen und das Geschirr in schmierigen Papiertüten wieder zurückbringen musste. Nach FB I-Standard eine Unterkunft erster Klasse für Beamte im Außendienst.
    Ich

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