Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
die Hand.
„Und jetzt erzähl – ich will mir hier nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen“, erklärte er wenig zartfühlend.
Dennis zog geräuschvoll die Nase hoch.
„Ach ja, und putz dir die Nase!“
„Du bist ein Arschloch“, sagte Dennis.
René grinste. „Ich weiß.“
„Warum habe ich mich ausgerechnet in so einen Scheißkerl verguckt?“
René zog die Augenbrauen nach oben. Dennis’ Geständnis überraschte ihn nicht, auch wenn er es nicht hatte hören wollen. „Hättest du mich vorher gefragt, ich hätte dir gleich abgeraten.“
Dennis nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche, und René wartete schweigend. Was immer Dennis ihm erzählen würde, es schien ihn eine Menge Kraft und Überwindung zu kosten.
„Ich habe ein Alibi für die Tatnacht“, sagte er ganz unvermittelt. Seine Stimme war erstaunlich fest, aber merkwürdig neutral. Er atmete einmal tief durch. Wenn er es René jetzt nicht erzählte, dann würde er es nie tun!
„Ich war mit einem Typen zusammen, einem Bekannten meines Vaters ...“ Er stockte. „Er hat mich die ganze Nacht lang gefickt ...“
„Gegen deinen Willen?“, fragte René nach, dem der angewiderte Ausdruck in Dennis’ Gesicht nicht entgangen war.
Dennis nickte. „Er hat mich gefesselt ... und gefilmt ...“
„Scheiße.“ René stand auf. „Auf der anderen Seite – damit hast du ein hieb- und stichfestes Alibi!“ Er stockte, als ihm die Zweideutigkeit dieses Ausdrucks auffiel. Das war auch wenig einfühlsam, schalt er sich.
Dennis starrte ihn an, er schluckte. „Das darf niemand erfahren! Der Wichser erpresst mich! Er will das Zeug ins Internet stellen. Weißt du, was das bedeutet?“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Ich muss im nächsten Jahr noch einmal zur Schule. Und ich will anfangen zu studieren! Eine Karriere als Pornostar wollte ich da nicht aufweisen!“
René kam zu ihm zurück und hockte sich vor den Sessel. „Wie heißt der Typ, der Bekannte deines Vaters?“
Dennis schüttelte den Kopf.
Verdammt, vielleicht ist es wichtig, dass ich es weiß , wollte René ihn anfahren, beherrschte sich aber gerade noch. Das brachte jetzt nichts.
„Ist es so schlimm, was auf dem Video zu sehen ist?“
Dennis’ qualvoller Blick reichte ihm als Antwort. Er seufzte noch einmal. „Diese Verletzungen, die sind in der Tatnacht entstanden?“
„Ich wusste nicht, dass ... dass mich das so fertig macht, René“, flüsterte Dennis. „Aber eben ... da ist alles wieder hochgekommen. Ich habe mich so ... scheiße gefühlt, als er ... Das war schlimmer als der Stricher-Job. Es tut mir total leid...“
René stand auf und nickte. „Okay, vergessen wir das einfach.“
Dennis sah ihn todunglücklich an. Er wollte nicht einfach vergessen. Er war doch in René verknallt! Und er wollte ihn! – Doch Fakt war, dass er, Dennis, es versaut hatte. Er wusste, dass er nicht unbedingt Renés Typ entsprach. Jetzt wäre seine Chance gewesen – aber er hatte sie verbockt. Das war fast noch schlimmer als die Erinnerung an die Demütigungen, die Herdecke ihm zugefügt hatte. Er wandte sich ab, weil seine Augen sich schon wieder mit Tränen füllten. So eine verdammte Scheiße! Er hätte Herdecke doch beim ersten Mal die Eier abschneiden sollen!
„Hey, du heulst ja schon wieder“, sagte René, aber in seiner Stimme schwang Zärtlichkeit mit.
Dennis schöpfte ein wenig Hoffnung. „René, bitte, schlaf mit mir.“
René verzog das Gesicht. „Dennis ...“
„Bitte ...!“
„Ich denke, wir sollten das lassen“, erklärte René ernst. „Du bist zweifellos sehr hübsch, aber wenn ich mit dir schlafen soll, habe ich das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Ich weiß, dass du volljährig bist, aber du wirkst nicht so ... ich möchte dich lieber beschützen, als Sex mit dir zu haben.“
Dennis sah ihn an. Was sollte er dazu sagen?
„Ich hab es mir so gewünscht“, flüsterte er schließlich und vergrub das Gesicht in den Händen. „Und nun ...“
René setzte sich wieder zu ihm auf die Lehne und zog ihn in seine Arme.
„Ich will dich nicht ficken, wenn du hart bist wie ein Brett“, sagte er dicht an Dennis’ Ohr. „Da haben wir doch beide nichts von.“
Dennis schmiegte sich ganz dicht an ihn und genoss die seltene Wärme, die René ausstrahlte. „Kannst du nicht ... kannst du nicht so tun, als wäre es mein erstes Mal?“, fragte er ganz leise, verlegen.
René verkniff sich ein Grinsen. Er schlief nie mit Jungs, für die es das erste Mal
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