Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
ArschgeigenImEinsatz?“, blödelte Dennis.
René grinste. „Keine Ahnung, was das heißt. Ich habe auch im Internet noch nichts über den Namen gefunden.“
Er blätterte die Broschüren durch. „Hier steht auch nichts Wertvolles drin. Aber ganz schön viel Mist und wirres Zeug. – Könnte es sein, dass deine Mutter in einer Sekte ist?“
„Meine Stiefmutter“, bestand Dennis. „Keine Ahnung. Verrückt genug ist sie jedenfalls und auch nicht besonders christlich oder so ... Ich meine, sie geht nicht in die Kirche.“
René nickte nachdenklich. Eine seltsame Broschüre mit seltsamem Inhalt. Eine Mischung aus Lebensweisheiten, finanziellem Ratgeber und pseudo-psychologischem Kauderwelsch. So jedenfalls war Renés erster Eindruck. Das Ganze war auf teurem Papier gedruckt, offenbar verfügte diese Vereinigung über ausreichende finanzielle Mittel.
Dennis blätterte ebenfalls wenig motiviert durch eines der Blättchen.
„Ich wusste echt nicht, dass Miriam in einer Sekte ist. Ist mir nie aufgefallen, und sie hat auch nichts davon erzählt.“
René stand auf. „Oh, warte mal ... Hier sind noch Kontoauszüge, nein Überweisungsbelege. Scheint, als hätte deine Stiefmutter recht hohe Summen an die AIE überwiesen.“ Er reichte Dennis fünf Ausdrucke. Miriam Albrecht-Siebenlist hatte mehrmals Beträge von über 1000 Euro an die Organisation überwiesen.
„Scheint, als hätte Miriam ganz schön einen an der Klatsche“, meinte Dennis lapidar.
„Wenn sie soviel Geld für diese Sekte braucht, kam ihr der Tod deines Vaters vielleicht sehr ... gelegen?“
„Ausschließen will ich das nicht.“
Dennis setzte sich auf den Schreibtischstuhl, von dem aus er durch das Fenster die Einfahrt im Auge behalten konnte, während René das Zimmer weiter durchsuchte. Aber sie fanden nichts Verdächtiges.
„Was machen wir jetzt mit den Ausdrucken?“
„Mitnehmen, kopieren und wieder herbringen“, entschied René. „Deine Stiefmutter scheint ja ziemlich oft aushäusig zu sein.“
Dennis stand auf. „Sag mal, hast du eigentlich was mit diesem Rilke?“
René sah erstaunt auf. „Bitte?“
„Na, mit diesem Kommissar.“
Als er sah, dass René ihn noch immer entgeistert ansah, fügte er hinzu: „Ich meine, ob du ... mit ihm ins Bett gehst!“
Renés Blick wurde merklich kühler. „Gelegentlich.“
„Hey, friss mich nicht gleich. War ja nur eine Frage.“ Dennis hob abwehrend die Hände. „Wie ist er denn so?“, löcherte er kurze Zeit später weiter. Er konnte es sich nicht verkneifen.
„Er fickt gut, falls du das wissen wolltest! Dennis, was soll das? Machst du einen auf eifersüchtig?!“
Dennis guckte erstaunt. So hatte er das nicht gemeint. Er schüttelte vehement den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Tut mir leid! Vergiss die Frage einfach, okay? Geht mich ja auch nichts an.“
René sammelte die zu kopierenden Blätter ein. Nach einem kurzen Moment des Schweigens ging er zu Dennis und nahm dessen Kinn in seine Hand.
„ Bist du eifersüchtig?“, fragte René ruhig.
Dennis sah ihn ernst an. „Nein! Bin ich nicht. Warum auch?!“
„Gut, dann lass uns jetzt lieber abhauen und die Kopien machen.“
Wenig später waren sie zum zweiten Mal in Miriams Haus und die Papiere lagen wieder an Ort und Stelle.
Ein Gedanke war in Renés Kopf, und so sehr er sich auch bemühte, nicht darüber nachzudenken, hatte Toms Einwand ihn doch beunruhigt. Er wollte Dennis nicht nervös machen, aber schließlich fragte er doch: „Sag mal, hast du irgendwelche Feinde?“
Dennis sah ihn verständnislos an. „Feinde?“
„Ja“, meinte René ungeduldig. „Leute, die dir vielleicht an den Kragen wollen. Leute, denen du einen Tripper angedreht hast!“
Dennis sah René beleidigt an. „Sowas hatte ich noch nie! – Nein, ich wüsste nicht, dass ich richtige Feinde hätte.“
René konnte es sich auch nicht vorstellen, als er Dennis so betrachtete. Warum sollte jemand den Jungen derart hassen, dass er oder sie ihn umbringen wollte?
„Deine Stiefmutter hätte auch keine Vorteile durch deinen Tod, oder?“
Dennis zuckte mit den Schultern, doch sein Blick war aufmerksam geworden. „Keine Ahnung. Ein Testament habe ich nicht gemacht. Wer würde sonst meinen Teil vom Erbe bekommen?“
René tippte gedankenverloren mit dem Zeigefinger an die Unterlippe.
Dennis starrte ihn fasziniert an. Bei René wirkte selbst eine so profane Geste erotisch.
„Es gibt wahrscheinlich mehr Leute, die mich ficken wollen als mich
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