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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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Küche trat, noch mitbekam, wie sich Lorics Körper versteifte.
     

     
    Cvon war froh, dem Schankraum für einige Zeit den Rücken zuwenden zu können. Die Arbeit als Wachhund/Rausschmeißer/Anstandsdame war nicht nur langweilig und stupide. Nein, sie mochte Gasthäuser im Allgemeinen nicht. So viele Menschen, die in einem Raum zusammenkamen, ihre mehr oder weniger angenehmen Körperausdünstungen mit dem Gestank von Rauchkraut vermischten und Alkohol in sich hineinschütteten. Das war nicht ihre Welt.
    Wie immer nutzte sie ihre Pause, um in der Küche des Metgesangs etwas für das Wohlbefinden ihres Magens zu tun. Zwischen den beiden großen Tischen, dem Ofen, diversen Fässern und Utensilien war zwar nicht besonders viel Raum für Menschen oder Gemütlichkeit. Dafür war es einigermaßen sauber und roch nach den kulinarischen Spezialitäten des Hauses. Und nach vier Stunden Herumstehen an einer Bar freute sich auch eine Kriegerin wie Cvon darauf, sich setzen zu können.
    Helena, die alte Magd Herncocks, lächelte ihr bei ihrem Eintreten freundlich zu. Ihr mageres Gesicht zerfiel bei dieser Gelegenheit in tausend kleine dünne Falten. Sie war das, was Cvon als „weise“ bezeichnen würde, obwohl sie – soweit die Kriegerin wusste – ihr Leben lang nichts anderes als Magd gewesen war. In ihrer gemeinsamen Zeit im Metgesang hatte sie eine Menge von ihr gelernt. Galen, der Junge des Hausherren, stand mit schweißbedecktem Gesicht an der Ofenluke und war damit beschäftigt, irgendetwas würzig Duftendes aus der heißen Öffnung zu ziehen.
    Sie begrüßte die beiden kurz und wandte sich dann einem Stapel Brote zu. Gerade als sie daran gehen wollte, die erste Scheibe abzuschneiden, stellte Galen eine schwere Eisenpfanne hinter ihr auf den Tisch.
    „Da wird Papa aber erleichtert sein, dass du Brot isst.“
    Cvon hielt einen Moment inne und drehte sich dann lächelnd zu ihm um. Was ging im Kopf des Lausebengels jetzt schon wieder vor? Doch er begegnete ihrem Blick mit großen unschuldigen Augen. Helena verschwand betont unbeteiligt in der Speisekammer.
    „Ich mein ja nur, weil es heute für Mama und Papa Hasenbraten gibt. Und wenn ich Mama ihren Teller gleich aufs Zimmer bringe, kann ich natürlich nicht auf Papas aufpassen.“
    Hasenbraten war schon lange eine wahre Seltenheit in Vuna. Nicht das Zeug, das Herncock den Gästen als Hasenbraten servierte, sondern echter Hase. Was für ein Jammer, so eine Spezialität kalt werden zu lassen. Und da der Hausherr wegen der vielen Gäste zu beschäftigt zum Essen war ...
    „Tja, da lässt sich wohl nichts machen.“ Cvon schmunzelte Galen mit schiefgelegtem Kopf an.
    Der Junge strahlte zurück und machte sich mit einem überladenen Teller auf den Weg zu den oberen Stockwerken.
    Eine halbe Stunde später trat die Kriegerin gut gesättigt und bester Laune wieder in den Schankraum. Sie hatte es sich nicht verkneifen können, die letzte Hasenkeule noch mit nach draußen zu nehmen. Doch Herncock war viel zu beschäftigt, um auf solche Einzelheiten zu achten. Es war voll an diesem Abend. Beinahe so voll wie an Raknul-Absha vor zwei Monaten.
    Besonders auffällig war die ungewöhnlich hohe Zahl von Elfen und die drei Orks, die in einer Ecke saßen und sich friedfertig unterhielten. Wenn das so blieb, waren dies die ersten Orks, die sie nicht gewaltsam vor die Tür setzen musste. Sie waren relativ gut bewaffnet und arbeiteten wahrscheinlich als Soldaten für einen der zahlreichen Kriegstreiber Vunas.
    Gerade, als sie sich schon auf einen ruhigen Feierabend freuen wollte, sah einer von ihnen zu ihr herüber und erstarrte, als hätte er einen Frosch verschluckt. Na wunderbar, ein betrunkener Ork, der ausgerechnet bei ihr landen wollte, war genau das, was ihr gefehlt hatte. Wieso lernten die Kerle es nie?
    Sie tat, als hätte sie seine Reaktion nicht bemerkt, und setzte ihr gut erprobtes „Ich-bin-eiskalt-und-wer-mich-anspricht-ist-das-bald-auch“-Gesicht auf. Sie schritt quer durch den Schankraum und nahm ihren Stammplatz an der Bar wieder ein. Die Hasenkeule schmeckte plötzlich fad. Als sie sich daranmachte, einen großen Zinnbecher mit Ziegenmilch zu füllen, sah sie im Augenwinkel, wie sich der Ork ruckhaft erhob.
    Cvon ließ sich nichts anmerken, sondern wandte dem massigen Krieger scheinbar ahnungslos den Rücken zu. Über den Lärm der Gaststube hinweg hörte sie seine schweren Schritte und stellte den Becher so, dass das polierte Metall ein verzerrtes Bild von ihm

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