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Cyberabad: Roman (German Edition)

Cyberabad: Roman (German Edition)

Titel: Cyberabad: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian McDonald
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geglaubt hätte, eines dieser Unternehmen würde sich im Interesse des Nullpunktprojekts engagieren, hätte ich ihre Angebote in Erwägung gezogen. Aber sie sind nur deshalb daran interessiert, weil sie mit ihren eigenen ehrgeizigen Plänen sehr weit fortgeschritten sind. Sie würden uns nur deshalb aufkaufen, weil sie die Nutzung der Nullpunktenergie verzögern oder gar aufgeben wollen. Angebote gingen auch – vielleicht sogar von denselben Gruppen – an meine Brüder, die an diesem Tisch sitzen. Ich möchte ihnen zuvorkommen. Ich will sie schon beim Pass abfangen, wie die Amerikaner sagen. Ich habe Ramesh ein großzügiges Angebot unterbreitet, Ray Gen zu kaufen, die Energieerzeugungsabteilung, die die Nullpunkttechnik umsetzen wird. Damit erhalte ich eine Mehrheitsbeteiligung an Ray Power, genug, um jeden Einfluss von außen fernzuhalten, bis die Nullpunktenergie an die Öffentlichkeit geht und wir in einer Position sind, effektiven Widerstand zu leisten. Die Details des Angebots finden Sie in Ihren Präsentationsmappen. Bitte nehmen Sie sich einen Moment, es zu prüfen und über meine Worte nachzudenken, damit wir anschließend zur Abstimmung übergehen können.«
    Als er sich setzt, fängt er den Blick seiner Mutter auf. Sie lächelt still und weise, während plötzlich der gesamte Sitzungssaal auf den Beinen ist und Fragen ruft.
    Der Taxifahrer liegt bei eingeschaltetem Radio rauchend auf der Rückbank, die Füße durch die offene Tür in den Regen hinausgestreckt, als Thal über die gläserne Brücke herangeplatscht kommt, eine stolpernde, immer noch benommene Najia im Schlepptau.
    »Schätzchen, ich bin so froh, dich zu sehen«, ruft Thal, während der Fahrer seine gelbe Leuchte und die Scheinwerfer einschaltet. Thal verstaut Najia auf dem Rücksitz.
    »Sie machen den Eindruck, als könnten Sie ein Fahrzeug gebrauchen. Jedenfalls gibt es heute keine Fuhren, bei all dem, was gerade passiert. Und ich werde Ihnen die Wartezeit berechnen. Wohin, oder soll ich wieder einfach nur fahren?«
    »Irgendwohin, Hauptsache weg von hier.« Thal zieht seinen Palmer hervor und öffnet Najias Videodatei von N. K. Jivanjee zusammen mit einer netten kleinen Blackware, die auf der Muss-man-haben-Liste jedes Neuts mit Street Credibility steht: ein Verbindungssuchprogramm. Ein Neut weiß schließlich nie, wann ys ein kleines Ron D. Wu gebrauchen könnte.
    »Sollten wir nicht allmählich losfahren?«, fragt Thal und blickt von sys Bemühungen auf, die Verbindungskodes aus der Videodatei zu extrahieren.
    »Eine Sache muss ich noch fragen«, sagt der Fahrer. »Ich benötige Ihre Versicherung, dass Sie nicht in die ... Unannehmlichkeiten von heute früh verwickelt sind. Ich habe vielleicht eine eigene Meinung über die Mängel und Inkompetenzen unserer Regierung, aber tief im Herzen bin ich ein Mann, der seine Nation liebt.«
    »Baba, dieselben Leute, denen sie zum Opfer gefallen ist, haben auf mich geschossen«, erklärt Thal. »Vertrauen Sie mir. Und jetzt fahren Sie.«
    In diesem Moment gibt der Fahrer Gas. »Ist mit Ihrer Freundin alles in Ordnung?«, fragt er, während er sich einen Weg durch die Soap-Verehrer hupt, die nun auf den Beinen sind, die Hände wie zum Opfer erhoben, die Augen geschlossen, die Lippen murmelnd. »Sie scheint nicht ganz bei sich zu sein.«
    »Sie hat schlechte Nachrichten über ihre Familie erhalten«, sagt Thal. »Und was ist mit diesen Leuten los?«
    »Sie bieten die Puja für die Götter von Stadt und Land dar, damit sie unsere Nation erretten«, sagt der Fahrer. »Ein nutzloser Aberglaube, wenn Sie mich fragen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, murmelt Thal leise vor sich hin. Als das Taxi auf die Hauptstraße einbiegt, biegt von dort ein großer Toyota Hi-Lux in einer Gischtfontäne ab. Karsevaks klammern sich an die Überrollbügel und das Seitengeländer. Blaues Licht spiegelt sich auf ihren Schwertern und Trishuls. Thal beobachtet das Fahrzeug, bis es außer Sicht ist, und erschaudert. Nur zwei Minuten länger im Bann der Kaih ...
    »Ich vermute, Sie möchten, dass ich diesen Leuten sowie Polizisten, Soldaten, Regierungsbeamten und dergleichen ausweiche«, sagt der Taxi-Wallah.
    »Insbesondere diesen Leuten.« Thal betastet geistesabwesend die Konturen der Zapfen unter seiner Haut, erinnert sich an den Adrenalinbrand, an eine Stadt voller Klingen und Trishuls und an eine Angst, deren Ausmaß er vorher nie für möglich gehalten hätte. Ihr wisst es noch nicht, aber ich habe euch besiegt,

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