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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. Baccalario
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aber vergebens. »Das sagst du so einfach! Es steckt fest!«
    »Ich habe kein gutes Gefühl! Es gefällt mir überhaupt nicht, wie dieses Haus plötzlich vibriert!«
    »Mir auch nicht!«
    Otto war hin- und hergerissen. »Wenn ihr wollt, versuche ich noch mal den ZANG -Knopf zu drücken … vielleicht funktioniert er jetzt!«
    »Nein, stopp!«, rief Jago. »Ich meine … lass uns einen Moment abwarten, vielleicht kommt jemand und hilft uns.«
    Galeno stieg langsam die Treppe hinauf und betrat die Wohnung. »Es hat an der Tür geklingelt«, sagte er ruhig.
    Jago, Medea und Otto wandten sich ruckartig zu ihm um.
    »Was hast du gesagt?«
    »Wer hat geklingelt?«
    Hinter Galeno tauchte ein riesiger Schatten auf: Calibano. Er hielt zwei übergroße Pistolen in den Händen, die tiefschwarzen Läufe glänzten, die Magazine waren geladen, die Abzüge gespannt.

-3
Der Verräter
    T odesangst.
    Jago, Medea und Otto schienen wie zu Stein erstarrt. Es war wie in einem Albtraum. Calibano näherte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Er reckte eine der Pistolen in die Luft und ließ sie mit aller Kraft auf Galenos Metallschädel krachen. Als der Roboter ins Schwanken kam, packte er ihn auf Höhe der Hüfte und zog ihn zu sich heran.
    »Freu…?«, konnte Galeno gerade noch krächzend fragen, bevor sich Calibanos Stahlfinger in sein Zahnradgetriebe bohrten und die Energieversorgung herausrissen. Der Riese schleuderte die noch blau pulsierende Batterie zu Boden und zerschmetterte sie mit einem Fußtritt.
    » NEIN !«, schrie Otto auf und warf sich nach vorne.
    Galeno stürzte kraftlos zu Boden. Er konnte gerade noch den Kopf zu ihm drehen und leise etwas sagen. Dann erlosch das Licht in seinen Glasaugen, und auch der Kiefer bewegte sich nicht mehr.
    »Mein Gott, nein!«, rief Medea und hielt sich die Hände vors Gesicht.
    Jago packte Otto, riss ihn hoch und zog ihn nach hinten, aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich heraus.
    »Was hast du mit Galeno gemacht? Was hast du gemacht?«, schrie der Junge und zappelte mit den Füßen.
    Calibano bellte Befehle und bedrohte sie mit den Waffen: »Keine falsche Bewegung! Ins Wohnzimmer, los! Macht keine Schwierigkeiten! Einer neben dem anderen! Genau so!«
    Medea, Jago und Otto gehorchten. Calibano streifte mit dem Lauf einer Pistole über ihre Hand- und Fußgelenke. Eine warme Flüssigkeit drang heraus und fesselte sie mit einer klebrigen Plastikmasse. Otto leistete keinen Widerstand. Er konnte seinen Blick nicht von Galenos reglosem Körper lösen.
    »Verdammt, ist das heiß!«, fluchte Jago. »Sei doch vorsichtig!«
    »Was hat er mit uns vor?«, fragte Medea ängstlich.
    »Ihr werdet gleich jemanden treffen«, antwortete Calibano und deutete mit der Pistole auf den Aufzug, der sich jetzt langsam nach oben bewegte.
    Ein Mann stieg aus.
    Conte Liguana.
    »Bonjour, meine Dame und meine Herren!«, grüßte der Conte überschwänglich und stützte sich mit seinem Stock auf den Holzfußboden. »Herzlich willkommen. Verzeiht bitte Calibanos Manieren, aber ich musste sichergehen, dass ihr keine bösen Absichten habt. Fräulein Medea, Herr Perotti junior …«
    Als er den Conte erblickte, schäumte Otto vor Wut. Er war stinksauer, dass er sich so leicht hatte gefangen nehmen lassen. Das Treffen mit dem alten Mann in der heimischen Bibliothek kam ihm in den Sinn und auch der Moment, als Calibano ihm am Tor der Villa aufgelauert hatte. Er versuchte alles, um sich von der klebrigen Masse an Hand- und Fußgelenken zu befreien, aber je mehr er sich wehrte, desto enger zogen sich die Fesseln zusammen. Der Conte ging ins Wohnzimmer, bei jedem Schritt war das klappernde Geräusch seines Stocks zu hören. »Es war nicht einfach, rechtzeitig hier zu sein, im Gegensatz zu euch waren wir ja nicht in einem Zug unterwegs, der vierhundert Kilometer in der Stunde zurücklegt.«
    Woher wusste er von dem Zug des Südens? Wie hat er uns gefunden? , überlegte der Junge fieberhaft. Mehr noch als das, was der Conte sagte, hasste er die Art, wie er sprach.
    Liguana warf einen flüchtigen Blick auf Galenos leblosen Körper und strich mit der Spitze seines Stockes darüber, dann wandte er sich Otto zu. »Nun sind wir hier, mein Junge …«, flüsterte er boshaft, »dein Großvater wäre sehr stolz auf dich. Du bist wirklich weit gekommen.«
    Er fuhr mit der Stockspitze über Ottos Hosentaschen und tastete dabei den Stoff ab, als würde er etwas suchen. »Man sagte mir, du hättest ein Polyeder mit besonderen Kräften

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