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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. Baccalario
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Zweiten Phase (Aufbau und Besiedlung) konnten wir noch keine Informationen absenden, sondern nur welche empfangen, dadurch waren wir immer auf dem aktuellen Stand, was in der Welt vor sich ging. Unsere Botschafter schickten uns aber auch Bücher und anderes Informationsmaterial, und ich musste alles zusammenfassen und katalogisieren. Erst in der Dritten Phase, die aber nie eingetreten ist, hätte Cyboria mit dem Rest der Welt uneingeschränkt kommunizieren können. Die Gründer wollten, dass die Stadt perfekt funktioniert, bevor sie mit ihrem Projekt an die Öffentlichkeit gingen.«
    »Aber warum wurden Bücher zusammengefasst?«, fragte Otto und betrachtete die nicht enden wollenden Bücherreihen in den Regalen.
    »Die Gründer Cyborias waren der Meinung, dass eine große Bibliothek mit Volltextbüchern nicht notwendig wäre, inhaltliche Zusammenfassungen würden genügen, um die wichtigsten Ideen wiederzufinden. Sie glaubten, dass Bücher, aber auch Bibliotheken und Museen, überflüssiger Ballast aus der Vergangenheit wären.«
    »Was für ein Blödsinn!«, ereiferte sich Otto.
    Theo schnellte hoch und sah ihn drohend an. »Pass auf, was du sagst, Otto Folgore Perotti. Du bist noch ein junger Mann in der Ausbildung und glaubst schon, eine Geistesgröße wie mich kritisieren zu dürfen!«
    »Werter Herr! Die Signalanlage gibt ein Zeichen!«, rief der Pilot, nachdem sie lange geflogen waren.
    Conte Liguana schreckte aus dem Schlaf. Unter sich sah er die Landzunge einer Insel im aufgewühlten Meer, die erste einer Reihe von grasgrünen Inseln, die ihn allein beim Hinschauen frösteln ließen.
    »Wo sind wir?«
    »Über Suduroy, mein Herr. Die südlichste der Färöer-Inseln.«
    Die Färöer-Inseln: Ein abgelegenes Archipel aus achtzehn Inseln, eine autonome Nation, die früher unter der Herrschaft der konstitutionellen Monarchie Dänemark stand.
    Der Pilot kontrollierte die Instrumente: »Das Signal kommt … ich würde sagen … von einer der Klippen dort unten.« Dabei zeigte er auf eine aus einer Wolkendecke auftauchende Felseninsel.
    »Und was ist das?«
    »Die Insel heißt Lítla Dímun, mein Herr. Der Computer zeigt mir an, dass es die einzige unbewohnte Insel des Archipels ist.«
    »Endlich!«, seufzte der Conte.
    »Aber es gibt trotzdem schlechte Nachrichten.«
    Der Conte beugte sich nach vorne, um die Stimme des Piloten im Lärm der Motoren besser hören zu können. »Was für schlechte Nachrichten?«
    »Wir fliegen jetzt über die Insel, mein Herr, aber … auf den ersten Blick würde ich sagen, dass es keinen Landeplatz gibt, keinen sicheren zumindest. Schauen Sie sich nur die steilen Felsen an … gut … vielleicht in der Inselmitte … auf der Hochebene … Nein, da ist es zu neblig. Oder zu wolkig. Oder was auch immer es ist … Auf jeden Fall ist die Sicht viel zu schlecht, um dort zu landen.«
    »Was machen wir dann?«
    »Das Sicherste wäre, in Vágar zu landen, das ist der nächste Flughafen, von dort könnte man ein Boot nehmen.«
    Der Conte betrachtete die messerscharfen Klippen, die die Insel umgaben, und meinte: »Ich glaube nicht, dass es mit einem Boot besser geht. Und außerdem … Wir sind nicht hier, um das Sicherste zu tun.«
    »Aber es könnte gefährlich werden, mein Herr!«
    Liguana zerbrach sich den Kopf, wie er sich am besten schützen könnte, aber es fiel ihm nichts ein. Seine Hilflosigkeit machte ihn wütend: »Es muss doch eine Möglichkeit geben, die Insel auf sicherem Wege zu erreichen!«
    »Nur, wenn man ein Meeresvogel ist«, wagte der Pilot zu scherzen.
    Der Conte fixierte die Insel, die Klippen, den grasbewachsenen Steilhang, die drohenden Wolken – und während er das tat, liefen Szenen aus Actionfilmen vor seinem inneren Auge ab. Er rutschte unruhig auf dem Sitz herum.
    »Haben Sie kein Seil?«
    »Ein Seil? Wollen Sie sich etwa zur Insel abseilen?«
    »Genau!« In den Augen des Conte glimmte Abenteuerlust.
    »Das ist ausgesprochen gefährlich, mein Herr!«, warnte der Pilot.
    Conte Liguana löste den Sicherheitsgurt. »Das ist mir egal! Sagen Sie mir einfach, was ich machen soll. Sagen Sie es mir … sofort!«

7
Die tote Stadt
    T heo setzte sich wieder hin, sein Zorn war verraucht.
    »Ich erzählte gerade, Otto Folgore Perotti, welche Ziele mit dem Observatorium verfolgt werden sollten. ›Die Welt beobachten ohne einzugreifen‹, sagte mein Konstrukteur Ettore Zisch immer. Aber gerade zu Beginn der Zweiten, der Besiedelungsphase, geschah etwas Unerwartetes. Nach eurem

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