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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gehen auf neuen Kurs in Richtung Florida Keys.«
    Die nächste halbe Stunde war Pitt wie vereinbart still. Als er sich aber um vierzehn Uhr fünfunddreißig noch nicht wieder gemeldet hatte, rief die Bodenmannschaft das Luftschiff.
    »
Prosperteer
, bitte kommen. Over.«
    Keine Antwort.
    »Kommen,
Prosperteer.
Hier ist Großmutters Haus. Hören Sie?« Nichts.
    Eisige Kälte schien sich plötzlich im Bus der Bodenmannschaft auszubreiten. Die Sekunden krochen vorbei, während der Funker vergeblich versuchte, den Zeppelin zu erreichen. Die
Prosperteer
meldete sich nicht mehr.
    Der Chef der Bodenmannschaft legte schließlich die Kopfhörer ab und stand vom Funkgerät auf. Er sprang aus dem Bus und lief zu der geparkten Limousine. Er riß die Tür des Fonds auf.
    »Sie sind weg! Wir haben sie verloren, genauso wie beim letzten Mal!«
    Der Mann hinten im Wagen nickte einfach. »Versuchen Sie weiter, sie zu erreichen«, sagte er ruhig.
    Als der Operationschef zum Funkgerät zurückeilte, hob Admiral James Sandecker den Hörer des Autotelefons ab und wählte eine lange Nummer.
    »Mr. Präsident?«
    »Ja, Admiral.«
    »Sie sind verschwunden.«
    »Verstanden. Ich habe Admiral Clyde Monfort von der karibischen Task Force der Marine informiert. Er hat bereits Schiffe und Flugzeuge in der Nähe der Bahamas in Bereitschaft.
    Sobald Sie aufgelegt haben, werde ich ihm den Befehl geben, eine groß angelegte Suchoperation einzuleiten.«
    »Bitte weisen Sie Monfort darauf hin, wie eilig die Sache ist. Ich habe gerade erfahren, daß die
Prosperteer
im Aufmarschgebiet eines Hurrikans verschwunden ist.«
    »Kehren Sie nach Washington zurück, Admiral, und machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Leute und Mrs. LeBaron werden in wenigen Stunden wiedergefunden.«
    »Ich möchte Ihren Optimismus gerne teilen, Mr. Präsident. Vielen Dank.«
    Wenn es einen Grundsatz gab, an dem Sandecker aus vollem Herzen festhielt, dann war es der, nie einem Politiker zu glauben. Er wählte sofort noch eine Nummer.
    »Admiral James Sandecker. Ich würde gerne mit Admiral Monfort sprechen.«
    »Sofort, Sir.«
    »Jim, bist du tatsächlich am Apparat?«
    »Hallo, Clyde. Schön, deine Stimme zu hören.«
    »Verdammt, es ist schon wieder zwei Jahre her. Was hast du auf dem Herzen?«
    »Sag mir, Clyde, bist du für eine Suchaktion bei den Bahamas alarmiert worden?«
    »Wo hast du denn das gehört?«
    »Aus der Gerüchteküche.«
    »Ist mir neu. Der größte Teil der karibischen Streitkräfte ist mit einer Landeübung auf Jamaika beschäftigt.«
    »Jamaika?«
    »Eine kleine Muskelübung, um die Sowjets und die Kubaner aufzuschrecken. Soll Castro daran erinnern, daß wir es auch mal auf Kuba versuchen könnten.«
    »Würden wir das?«
    »Wozu, zum Teufel? Kuba ist die wirksamste PR-Kampagne gegen den Kommunismus, die wir uns im Augenblick wünschen können. Außerdem ist es ja wohl besser, wenn die Sowjetunion zwölf Millionen Dollar am Tag in Castros Toilette spült, als wenn wir das übernehmen müßten.«
    »Du hast also keinen Befehl erhalten, einen Zeppelin zu beobachten, der heute morgen von den Keys aus gestartet ist?«
    Auf der anderen Seite der Leitung wurde es eine Weile beunruhigend still.
    »Ich sollte dir das vielleicht nicht sagen, Jim, aber ich habe eine mündliche Anweisung bezüglich des Zeppelins erhalten. Man hat mir befohlen, unsere Schiffe und Flugzeuge von den Bahama-Banks fernzuhalten und allen Funkverkehr aus diesem Gebiet zu ignorieren.«
    »Kam dieser Befehl direkt aus dem Weißen Haus?«
    »Frag mich nicht aus, Jim, bitte.«
    »Vielen Dank, daß du mich ins Bild gesetzt hast, Clyde.«
    »Mach’ ich gern. Laß uns mal wieder essen gehen in Washington.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    Sandecker legte auf. Sein Gesicht glühte rot vor Zorn. »Gott helfe uns«, flüsterte er durch die zusammengepreßten Zähne. »Man hat uns alle hereingelegt.«
19
    Die Anspannung und Konzentration zeichnete Falten in Jessies glattes Gesicht. Regenböen und Windstöße zerrten an der Haut des Zeppelins. Ihre Hände und Handgelenke wurden langsam gefühllos, als ihre Finger in einem endlosen Tanz über die Kontrollhebel und Tasten jagten. Mit dem Gewicht der Regennässe auf der Hülle, wurde es zunehmend schwieriger, den Flug des Luftschiffes stabil und auf einer Höhe zu halten. Die Angst kroch über Jessies Rücken.
    »Wir müssen uns nach dem nächstgelegenen Landeplatz umsehen«, erklärte sie mit unsicherer Stimme. »Ich kann sie bei diesen Turbulenzen nicht

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