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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wissen.
    »Ihre Umrisse sind deutlich, aber Details kann man nicht sehen. Ich würde sagen, sie liegt etwa dreißig Meter unter der Wasseroberfläche.«
    »Eher fünfunddreißig«, verkündete Pitt.
    »Ist es die Cyclop?« fragte Jessie aufgeregt.
    »Zu früh, um es mit Sicherheit zu sagen.« Pitt wandte sich an Gunn. »Markiere die Position auf dem Vikor.«
    »Position markiert«, bestätigte Gunn.
    Pitt nickte zu Jessie. »In Ordnung, Pilot, versuchen wir es noch einmal. Und diesmal müssen wir versuchen, im Gegenwind über dem Ziel zu schweben.«
    »Warum verlangt ihr nicht von mir, Blei in Gold zu verwandeln?« rief sie zurück.Pitt kam zu ihr und küßte sie leicht auf die Wange. »Sie sind großartig. Bleiben Sie noch ein bißchen bei der Stange, und ich werde Sie ablösen.«
    »Ich brauche kein Schulterklopfen«, erklärte sie scharf, aber ihre Augen nahmen einen warmen Ausdruck an, und die angespannten Linien um ihre Lippen wurden wieder weicher.
    »Sagen Sie mir bloß, wo ich den Bus parken soll.«
    Eine sehr energische Person, dachte Pitt. Zum ersten Mal stellte er fest, daß er Raymond LeBaron beneidete. Er ging wieder nach hinten und legte Gunn die Hand auf die Schulter.
    »Benütze das Klinometer, und sieh zu, ob du uns eine ungefähre Angabe über die Länge verschaffen kannst.«
    Gunn nickte. »Mach’ ich.«
    »Wenn das die
Cyclop
ist«, sagte Giordino glücklich, »hast du verdammt gut geraten.«
    »Eine Menge Glück mit ein wenig Planung«, gab Pitt zu. »Nicht zu vergessen, die Hinweise, mit denen Raymond LeBaron und Buck Cäsar uns freundlicherweise geholfen haben. ’Das Rätsel ist eigentlich, warum die
Cyclop
so weit ab aller Hauptschiffahrtslinien liegt.«
    Giordino tippte sich hilflos an den Kopf. »Das wird wahrscheinlich nie jemand herausfinden.«
    »Sind wieder über dem Zielgebiet«, meldete Jessie.
    Gunn stellte die Entfernung auf dem Klinometer ein und vermaß dann das Objekt unter Wasser durch das Okular. Er schaffte es, sein Instrument ruhig zu halten, während Jessie einen meisterhaften Kampf gegen den Wind führte.
    »Man kann es im Augenblick nicht exakt abmessen, denn ich weiß nicht, ob ihr Rumpf auf der Seite liegt oder schräg«, meinte er, während er die Kalibrierung studierte.
    »Was ist denn die Gesamtlänge?« fragte Pitt.
    »Zwischen hundertdreißig und hundertfünfzig Metern, würde ich sagen.«
    »Das paßt gut«, bestätigte Pitt, sichtbar erleichtert.
    »Wenn wir noch etwas tiefer gehen könnten, bekäme ich eine genauere Abmessung«, erklärte Gunn.
    »Noch einmal, Jessie«, befahl Pitt.
    »Ich glaube, das wird nicht mehr klappen.« Sie hob die Hand von den Kontrollen und deutete mit dem Finger aus dem Fenster. »Wir bekommen Besuch.«
    Sie wirkte ruhig, fast zu ruhig, als die Männer mit eher beiläufigem Erstaunen einen Helikopter ausmachten, der etwa vierhundert Meter über dem Zeppelin aus den Wolken auftauchte. Einige Sekunden lang schien er bewegungslos dort zu hängen, dann kam er schnell näher. Er schlug einen Parallelkurs zur
Prosperteer
ein.
    Durch die Ferngläser konnten sie deutlich die grimmigen Gesichter des Piloten und der beiden Besatzungsmitglieder sehen, die sich hinter die Maschinengewehre an der Seitentür geklemmt hatten.
    »Sie haben noch Freunde mitgebracht«, erklärte Gunn fröhlich. Er hatte sein Fernglas auf ein kubanisches Schnellboot gerichtet, das etwa vier Kilometer vor ihnen durch die Gischt jagte.
    Giordino sagte nichts. Er riß nur die Halteriemen von den Metallkisten herunter und begann den Inhalt auf dem Deck auszubreiten, so schnell er mit den Händen arbeiten konnte. Gunn schloß sich ihm an, während Pitt einen seltsam aussehenden Sichtschirm zusammenbastelte.
    »Sie halten uns ein Schild in Englisch entgegen«, verkündete Jessie.
    »Was steht denn drauf?« erkundigte sich Pitt, ohne aufzusehen.
    »Folgt uns, und bewahrt Funkstille«, las sie laut vor. »Was soll ich machen?«
    »Da wir sowieso Funkstille bewahren müssen, lächeln Sie die Burschen an, und winken Sie ihnen zu. Hoffen wir, daß sie nicht gleich schießen, wenn sie sehen, daß Sie eine Frau sind.«
    »Da würde ich mich nicht drauf verlassen«, knurrte Giordino.
    »Und halten Sie den Zeppelin über dem Wrack«, fügte Pitt noch hinzu.Jessie gefiel gar nicht, was da in der Kontrollgondel vor sich ging. Sie wurde immer blasser. Schließlich meinte sie:
    »Wir sollten doch wohl besser tun, was sie von uns verlangen.«
    »Die können uns mal«, meinte Pitt kalt. Er

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