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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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viel länger in der Luft halten.«
    Pitt sah sie an. »Die nächstgelegene Landemöglichkeit ist in Kuba.«
    »Besser verhaftet als tot.«
    »Noch ist es nicht soweit«, erwiderte Pitt von seinem Platz etwas rechts und leicht hinter ihr.
    »Versuchen Sie es noch ein bißchen. Der Sturm treibt uns zurück Richtung Key West.«
    »Ohne das Funkgerät werden sie nicht wissen, wo sie uns suchen sollen, wenn wir erst mal im Meer gelandet sind.«
    »Dann hätten Sie eben nicht Ihren Kaffee über den Sender schütten und ihn damit kurzschließen sollen.«
    Sie warf ihm einen heimlichen Blick zu. O Gott, dachte sie, das war verrückt. Er lehnte sich zum Steuerbordfenster hinüber und starrte nonchalant mit einem Fernglas über die aufgewühlte See. Giordino beobachtete die Backbordseite, während Gunn in aller Ruhe die Ausdrucke des Navigationscomputers las und ihren Kurs auf einer Karte eintrug. Dabei hielt er ebenso gelassen das Schonstedt-Gradiometer im Auge, ein Instrument, mit dem man Eisen anpeilen konnte. Alle drei Männer sahen aus, als würden sie sich von nichts in der Welt bei ihrer Arbeit stören lassen.
    »Habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe?« fragte sie entnervt.
    »Wir haben es gehört«, erklärte Pitt. »Ich kann den Zeppelin bei diesem Wind nicht mehr unter Kontrolle halten. Er ist zu schwer geworden. Wir müssen Ballast abwerfen oder irgendwo landen.«
    »Den letzten Ballast haben wir schon vor einer Stunde abgeworfen.«
    »Dann schafft mir das Zeug vom Hals, das ihr zusätzlich an Bord gebracht habt«, befahl sie und zeigte mit der Hand auf den kleinen Berg von Aluminiumkisten, die auf dem Boden der Gondel festgezurrt waren.
    »Tut mir leid. Dieses Zeug, wie Sie es nennen, werden wir gleich noch dringend brauchen.«
    »Aber wir verlieren ständig an Höhe.«
    »Dann strengen Sie sich ein wenig an.«
    Jessie wies nach vorne durch das Bugfenster. »Die Insel dort drüben ist Cayo Santa Maria, die größere Landmasse dahinter ist bereits Kuba. Ich werde versuchen, den Zeppelin auf einen Südkurs zu bringen, dann müssen wir unser Glück bei den Kubanern versuchen.«
    Plötzlich wandte Pitt sich vom Fenster ab und starrte sie mit seinen grünen Augen scharf an.
    »Sie haben sich freiwillig für diese Mission gemeldet«, erklärte er hart. »Sie wollten einer von uns sein. Jetzt sind Sie auch mit dabei.«
    »Benützen Sie doch Ihren Verstand, Pitt«, fuhr sie ihn an. »Wenn wir noch eine halbe Stunde länger hier draußen herumhängen, zerfetzt uns der Hurrikan.«
    »Ich glaube, ich habe etwas«, rief Giordino.
    Pitt stand von seinem Sitz auf. »Welche Richtung?«
    Giordino wies nach unten. »Wir sind gerade darüber hinweggeflogen. Etwa hundert Meter rechts vom Bug.«
    »Ein großes Metallvorkommen«, erklärte Gunn aufgeregt. »Die Nadel ist bis zum Ende der Anzeige ausgeschlagen.«
    »Zurück auf denselben Kurs«, befahl Pitt Jessie. »Wir müssen versuchen, über der Stelle stillzustehen.«
    Die Pilotin widersprach nicht. Plötzlich spürte auch sie das Fieber der Entdeckung, alle Müdigkeit fiel von ihr ab. Mit einigen Mühen gelang es ihr, das Luftschiff zu wenden.
    Schwere Windböen schlugen gegen die Aluminiumhülle, die kleine Führergondel wurde kräftig durchgeschüttelt. Aber im Inneren blieb es still wie in der Krypta einer Kathedrale.
    Gunn ließ den Sensor des Metallsuchgeräts an einer Leine aus dem Rumpf des Zeppelins herab bis dicht über die schäumenden Wogen. Dann konzentrierte er sich wieder ganz auf das Aufzeichnungsgerät und wartete darauf, daß der Gradiometer den kleinen Griffel zum Ausschlag auf dem Papier brachte. Bald begann der Schreiber zu zittern und kritzelte heftig auf das Papier.
    »Nähern uns dem Ziel«, verkündete Gunn kurz.
    Giordino und Pitt ignorierten den Wind und lehnten sich so weit wie möglich aus den Fenstern. Auf immer mehr Wellen erschienen Schaumkronen. Gischt wehte zu ihnen herauf.
    Der Blick in die sonst so transparente Tiefe war kaum noch möglich. Jessie mußte hart mit den Leitwerken kämpfen, um den wild schüttelnden und bockenden Zeppelin einigermaßen auf Kurs zu halten. Er führte sich auf wie ein Wal, der die Stromschnellen des Colorados hinaufschwimmen muß.
    »Ich habe sie!« rief Pitt laut. »Sie liegt von Nord nach Süd, etwa hundertzwanzig Meter Steuerbord.«
    Giordino kam zu ihm auf die andere Seite der Gondel gelaufen und starrte nach unten. »Okay, ich sehe auch etwas.«
    »Kann irgend jemand den Ladebaum ausmachen?« wollte Gunn

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