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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gegeben hatten, war Francescas erster Abstecher in das breite Spektrum der gehobenen Gesellschaft, auch diese war ein voller Erfolg gewesen.
    Sie war ein Erfolg, und sie schaffte alles mit einer spielenden Leichtigkeit. Die Unterstützung durch seine Mutter, Henni und die Cynster-Ladys halfen ihr dabei. Er war dankbar für ihr Interesse, aber er wusste nur zu gut, wem er das meiste zu verdanken hatte.
    Francesca, die in eine Diskussion mit Honoria vertieft war, sah auf, als Henni auf sie zukam. Ihr herrlich herzerwärmendes Lächeln erhellte ihr Gesicht, und sie stand auf, um Gyles’ Tante auf die Wange zu küssen. Dann wandte sie sich wieder Honoria zu und bezog Henni in ihre Unterhaltung mit ein.
    Gyles kam nicht umhin zu lächeln. Sie war immer vollständig bei der Sache; ähnlich verhielt sie sich auch in der gehobenen Gesellschaft, sie war aufrichtig fasziniert und genoss die Gespräche. Ihre Freude, die nicht die Freude einer Unschuldigen, sondern die eines Neulings war, hatte ihm seine alte, ausgediente Welt in einem neuen Licht gezeigt.
    Er lehnte seine Schultern gegen die Wand und fuhr fort, sie zu beobachten, sie im Auge zu behalten.
    Francesca, die auf dem Sofa neben Honoria saß, war sich darüber bewusst, dass ihr Ehemann sie nicht aus den Augen ließ. Sie hatte sich bereits daran gewöhnt: In der Tat beruhigte es sie zu wissen, dass er umgehend bei ihr sein würde, sollte irgendein unerwünschtes Subjekt ihr zu nahe kommen. Die gehobene Gesellschaft hatte viele Mitglieder, und obwohl sie mittlerweile eine Reihe von Namen und Gesichtern kannte, gab es noch etliche, die sie nicht kannte und auch nicht unbedingt kennen musste.
    Einer von ihnen war Lord Carnegie, der jedoch klug genug war, sie nicht anzusprechen, jedenfalls bislang nicht.
    Aber sie wusste, wer er war und was er dachte: jedes Mal, wenn sein Blick sie traf, musste sie einen Schauder unterdrücken, es fühlte sich an, als hätte ein schleimiges, kriechendes Etwas ihren bloßen Arm berührt. Seine Lordschaft kam in Sicht und verbeugte sich. Francesca schaute absichtlich zur Seite.
    Honoria sprühte vor Wut. »Verrufener Lackaffe!« Sie senkte die Stimme. »Angeblich hat er seine erste Frau und zwei Mätressen umgebracht.«
    Francesca verzog das Gesicht, dann lächelte sie, als Osbert Rawlings sich näherte und sich vor ihnen verbeugte.
    »Cousine Francesca.« Die Hand auf sein Herz gelegt, schüttelte er ihre Hand, dann verbeugte er sich und schüttelte Honoria die Hand.
    »Habe gesehen, wie Carnegie gerade abgefahren ist.« Osbert blickte sich um, dann trat er näher zu ihnen. »Kein netter Mann.«
    »Ganz und gar nicht«, stimmte Honoria zu. »Ich habe Francesca gerade erzählt …« Sie machte eine vage Handbewegung.
    »Ganz recht.« Osbert nickte und beschloss, dass Carnegie eine zu obskure Gestalt war und es nicht verdiente, dass man in solch einer Gesellschaft über ihn diskutierte; die Art und Weise, wie sein Gesicht plötzlich aufleuchtete, machte dies klar. »Also! Ich habe gerade von der neuesten Produktion im Royal Theatre gehört.«
    Osbert äußerte sich nie vage zu etwas, das mit verbalen Darbietungen zu tun hatte. Für die nächsten zehn Minuten unterhielt er sie mit einem lebhaften Bericht über Mrs. Siddons’ neuesten Erfolg. Francesca hörte amüsiert zu. Ihr war bewusst, dass Gyles sie beobachtete, sie wusste, was er dachte, und trotz seiner Geringschätzung Osbert gegenüber lehnte er ihn nicht ab.
    In der Tat war Osbert ihr Kavalier geworden. Er nahm an den meisten gesellschaftlichen Veranstaltungen teil und war immer bereit, sie zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Jedes Mal, wenn sie einen Begleiter brauchte und Gyles nicht da war, nahm sie, ohne irgendwelche Bedenken zu haben, Osberts Arm. Und wenn sie den Verdacht hatte, dass Osbert zumindest zeitweise ihre Gesellschaft suchte als eine Art Schutzwall gegen die Mütter, die ihn immer noch im Visier hatten, so war sie nur zu gerne bereit, diesen Verdacht für sich zu behalten.
    Osbert war einfach zu kostbar, um ihn den Löwinnen zum Fraß vorzuwerfen.
    »Wie tief die Mächtigen doch gesunken sind.«
    Gyles wandte den Blick von seiner Frau ab und richtete ihn auf Devil, während er neben ihn trat. »Davon kannst du ein Lied singen.«
    Devil blickte im Zimmer umher zu Honoria und zuckte die Schultern. »Es trifft uns alle.« Sein Mund verzog sich zu einem boshaften Grinsen. »Darf ich sagen, ›ich habe es dir gesagt‹?«
    »Nein.«
    »Also streitest du es noch

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