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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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immer noch im Bett. Ich bin seit einer Stunde wach. Vielleicht auch seit zwei. Oder drei. Ich kann es nicht sagen. Alles, was ich weiß, ist, dass es draußen hell war, als ich aufwachte, und jetzt ist es nicht mehr hell. Ich kann mich nicht überwinden, mich zu bewegen.
    Es klopft an meiner Tür.
    » Pia?« Es ist Julia. » Notfallversammlung. Küche. Sofort.«
    Ich öffne den Mund, um zu antworten, aber es kommt kein Ton heraus.
    » Pia? Bist du wach?«
    » Ich komme!«, bringe ich schließlich heraus. » Zieh mich nur schnell an.«
    Das ist die Bestätigung. Ich habe Scheiße gebaut.
    Wieder einmal.
    In den letzten paar Wochen war mir ein schlechtes Gewissen nicht gerade fremd. Es war weitestgehend selbst verschuldet und auch weitestgehend vermeidbar. Aber das war nichts verglichen mit heute. Dies hier ist eine Mischung aus Selbstmitleid, Reue, Selbstkasteiung und gutem alten Katzenjammer, gewürzt mit einer Prise Brummschädel.
    Ohne zu überlegen, schnappe ich mir von meinem Nachttisch Das Beste von allem und schlage es auf.
    » Jedes Mal, wenn man unglücklich ist«, sagte Sidney, » kommt es einem so vor, dass man schon immer unglücklich gewesen ist, und es fallen einem all die schlechten Dinge und Enttäuschungen ein. Kommt man aber in eine gute Phase, dann scheint es, als wäre das Leben insgesamt gar nicht so schlecht.«
    Verdammt. Dieses Buch liest ständig meine blöden Gedanken.
    Ich stehe auf und schlüpfe in eine Jeans und ein ausgefranstes Prada-Hemd, das Angie ihrem Exfreund geklaut hat.
    Ich habe Eddie gesehen und Aidan angeschrien und Koks geschnupft und bin mit irgendeinem wildfremden Kerl nach Hause gegangen und habe ihn an meinen Schenkeln lecken lassen und habe einen ganzen Arbeitstag verpasst, und ich werde Cosmo nie alles zurückzahlen können. Ich stehe am Rand eines Abgrunds und starre hinunter. Ich drohe zu fallen, und ich werde nie wieder da rauskommen, nie wieder.
    Wahrscheinlich wird Jules mich rausschmeißen. Vielleicht ist das der Grund für die WG -Versammlung. Ich könnte es ihr nicht verübeln.
    Seufzend mache ich mich auf den Weg nach unten. Die anderen sitzen alle nüchtern am Küchentisch und starren mich an.
    » Pia…«, beginnt Julia.
    » Ist das eine Intervention? Ich schwöre, ich brauche keine«, sage ich.
    Niemand lacht.
    » Wir wollten nur… wir wollten mit dir reden«, sagt Julia sanft.
    » Tut mir leid, dass ich heute Morgen so unhöflich war. Ich war nicht… ich selbst.«
    » Wir machen uns Sorgen um dich. Wir haben den Eindruck, du wärst…« Jules beißt sich auf die Lippe.
    » …kurz vor einem Zusammenbruch«, ergänzt Madeleine.
    Ich schließe die Augen und seufze. » Das ist kein Zusammenbruch. Es ist nur… Ich habe Scheiße gebaut. Wieder einmal.«
    Coco gibt mir einen Schokokeks frisch aus dem Backofen. Süßes steht für Liebe, denke ich und lächle sie an. Sie lächelt zurück.
    » Danke… Ich dachte, ich wäre eine neue, bessere Pia, aber das bin ich nicht. Alles, was ich anfasse, verwandelt sich in einen Haufen Scheiße.« Ich seufze. » Ich werde einfach meine Eltern anrufen. Ich schaffe es nicht allein. Ich kriege die Kohle nicht rechtzeitig zusammen.«
    » Warum hast du deine Meinung geändert? Du warst doch die ganze Woche so zuversichtlich!«, sagt Coco.
    » Ich weiß nicht.« Ich starre ins Leere und überlege. » Ich schätze, die Begegnung mit Eddie hat in mir die Erinnerung geweckt, wie ich mich damals gefühlt habe nach seiner Abfuhr…«
    » Wer zum Teufel ist Eddie?«, fragt Julia.
    » Ein Kerl, mit dem ich vor langer Zeit mal zusammen war. Ein Fehler. Genau wie das Date mit Aidan ein Fehler war und der Kredit ein Fehler war und das SchlankMobil ein gottverdammter Riesenfehler war«, sage ich. » Wollt ihr was Lustiges hören? Eddie hat mir an einem 26. August den Laufpass gegeben, was der Grund ist, warum ich mir an diesem Tag immer die Kante gebe. In diesem Jahr war das auf der Einweihungsparty, was dazu geführt hat, dass ich mit einer Flasche Captain Morgan am Hals auf dem Tisch getanzt habe, was mich meinen Job gekostet hat, was mir den Job im Bartolo’s verschafft hat, was mich auf den Flohmarkt geführt hat, was mich schließlich veranlasst hat, Toto zu kaufen und mir dafür von einem Kredithai Geld zu leihen. Das ist wie eine Kettenreaktion aus der Hölle. Der Eddie-Trauertag am 26. August ist der Grund, warum ich in diesem ganzen Chaos stecke.«
    » Ich denke, da irrst du dich«, sagt Angie leise.
    » Was?«
    » Du irrst dich.

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