Da haben wir den Glueckssalat
zuzuhören.«
» Ja…«, sage ich. Ich bin verwirrt. Wer ist » er«? Was will eine große, glänzende Hotel- und Restaurantkette mit einem popligen kleinen SchlankMobil? Aber ich nicke einfach. Irgendwie wecken Linas Enthusiasmus und Zielstrebigkeit in mir den verzweifelten Wunsch, sie zu beeindrucken. » Danke, Lina, vielen Dank.«
Ihr Handy klingelt. » Hallo, Schatz… Okay, kein Problem, ich komme gleich.« Sie legt auf. » Ich muss los, Pia. Wir treffen uns zu einem Spielenachmittag mit einer anderen Familie, deren Kinder im selben Alter sind wie Pia und Gabe.«
» Klingt lustig«, sage ich.
» Oh, das wird es bestimmt«, erwidert sie und zieht ihre Jacke an. » Das ist wie ein Doppeldate, nur mit mehr Potenzial für Sandkastenkämpfe und Tränen. Dann sehen wir uns morgen früh um zehn?«
» Ja!«, rufe ich. Ups, schnell den verzweifelten Unterton herunterfahren. » Ich meine, ja. Danke, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen«, füge ich hinzu. » Gehen Sie ruhig. Ich werde mir noch einen Kaffee bestellen. Und… kann ich für morgen irgendwas vorbereiten?«
» Könnten Sie ein paar Fotos von Ihren Salaten und dem Truck mitbringen? Sonst brauchen Sie nichts. Sie sind schon perfekt.«
Sie holt ihr Portemonnaie hervor und versucht, mir Geld zu geben.
» Nein, nein!«, wehre ich ab. » Ich bezahle. Nochmals herzlichen Dank, dass Sie gekommen sind.«
Nachdem Lina und ich uns voneinander verabschiedet haben und sie in ihr ausgefülltes, scheinbar perfektes Erwachsenenleben als Familienmutter zurückeilt, schwirrt mir der Kopf.
Was hat sie vor? Hätte ich meinen verdammten Mund aufmachen und sie ausfragen sollen, statt so zu tun, als hätte ich alles verstanden? Ich habe bei ihr Rat gesucht– und jetzt bin ich sogar noch mehr durcheinander!
Okay, okay, schon gut. Ich werde mich einfach vorbereiten auf das, was auch immer mich morgen erwartet, genau wie Lina gesagt hat.
28
Als Erstes rufe ich also Angie an, und wir fahren mit Toto und ein paar frisch zubereiteten SchlankMobil-Salaten direkt zu ihrem Arbeitsplatz in Chelsea.
» Und du bist dir auch sicher, dass das okay ist?«, frage ich zum sechzehnten Mal.
» Die Zicke ist dieses Wochenende in Miami. Außerdem ist es ein Fotoatelier, ich meine, es wartet nur auf uns! Okay, hör zu, wir fahren mit dem Truck in die Tiefgarage. Wir haben dort unten einen Extrabereich für Großobjekte.«
Zwei Stunden später habe ich unzählige unglaubliche Digitalbilder von Toto und meinen Salaten.
» Du hast wirklich Talent!«, sage ich begeistert, während ich die Aufnahmen auf meinem Laptop anschaue.
Angie schwenkt eine hochmoderne Digitalkamera wie ein Profi. Sie hat sogar die Beleuchtung eingestellt, ganz allein. Ich habe nur ehrfürchtig zugesehen.
» Du hast keine Ahnung, wie wenig Talent ich habe«, entgegnet sie. » Diese Aufnahmen würden bei der Zicke Schreikrämpfe verursachen.« Sie grinst und zündet sich eine Zigarette an. » Das würde sich dann ungefähr so anhören: ANGELIQUE ? ANGELIQUE ?« Angie ahmt eine schrille Stimme mit holländischem Akzent nach. » Mangelhaft, Angelique! Warum ist mein Caffè Latte kalt? Angelique? Du hast versagt, Angelique! Warum ist mein Fahrer nicht draußen? Angelique? Warum führe ich mich jeden verdammten Tag wie eine blöde Oberzicke auf?« Sie springt auf den Tisch und beginnt, die Luft zu rammeln. » Angelique! Warum will mich keiner ficken? Angelique!«
» Angelique?«
Wir fahren beide erschrocken herum. Es ist die Zicke. Groß. Gebräunt. Und sauer.
» Warum rauchst du hier? In meinem Studio? Und warum benutzt du meine Kamera? Und meine Beleuchtung?«
Angie steht immer noch auf dem Tisch, mitten im Trockenrammeln erstarrt.
» Äh…«
» Du bist gefeuert.«
» Du kannst mich nicht feuern! Ich KÜNDIGE !«
Angie springt herunter, legt die Kamera vorsichtig auf den Tisch, dreht sich dann zu der Zicke um und zeigt ihr den Stinkefinger. » Siehst du das? Das ist ein dickes ICH KÜNDIGE , adressiert an dich!«
» Okay, Angie, lass uns abhauen.« Ich klappe rasch meinen Laptop zu und zerre sie in Richtung Toto.
» Und weißt du was? Die Caffè Latte, die ich dir jeden Tag holen musste, waren alle mit VOLLFETTMILCH !«
Ich kann die Zicke noch auf der Straße kreischen hören. Angie lacht auf der ganzen Fahrt nach Hause und nimmt meine Entschuldigung nicht an.
» Das war meine Schuld, tut mir furchtbar leid…«
» Machst du Witze? Ich kann nicht glauben,
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