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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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und weit zu schlagen. Ich sah mir die Häuser an, die um den Garten herum standen. Sie waren alle in etwa gleich groß, mit Ausnahme von Belagios großem, frei stehendem Haus am Ende der kleinen Straße. Das spielfeldgroße Anwesen hatte solche Ausmaße, dass es alle Häuser in der Nachbarschaft in den Schatten stellte. Wie ein Kuckuck, der zwischen Spatzen in einem Nest saß, fett und alles beherrschend. Das Haus schien genau wie sein Eigentümer nur eins auszustrahlen: Ich habe es geschafft. Ich musste in mich hineinkichern und dachte: Aber nur, wenn du nicht wie eine billige Nutte vom Kings Cross zurechtgemacht bist.
    Ich nahm einen Schluck von meinem Bier. Ich hatte
mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wie weit Nick Belagios Terrasse von meinem Garten entfernt war, aber jetzt, wo ich darüber nachdachte, schätzte ich, dass es nicht mehr als dreihundert Meter sein dürften. Das ganze Haus war hell erleuchtet, wie ein strahlender Wintergarten, der globalen Erwärmung zum Hohn. Ich griff in meine Golftasche und holte den Driver heraus.
    »Ich wette, dass ich bis in den Garten von dem Haus dort hinten schlagen kann«, sagte ich. Mein Atem dampfte in der kalten Nachtluft.
    »Welches meinst du?«
    »Das dort.«
    Ich zeigte auf das Belagio-Haus.
    »Was, das große dort hinten?«
    Ich nickte. »Ja, genau.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Doch.«
    »Wollen wir wetten?«, fragte Caitlin, während sie ihren Mantel enger um die Schultern zog.
    »Ja«, sagte ich und musterte mein Ziel.
    »Gut, abgemacht«, sagte Caitlin. »Ich setze den Abwasch.«
    »Abgemacht«, sagte ich. »Bei Kopf gewinne ich, bei Zahl verlierst du, okay?«
    »Was?«, sagte Caitlin verwirrt.
    »Es war ein Scherz. Denk darüber nach.«
    »Bei Kopf gewinn ich, bei Zahl verlierst du«, wiederholte Caitlin für sich selbst. »Oh, ich habe es verstanden.«
    Ich drehte meine Hüften und meine Schultern,
schwang den Schläger hoch über meinen Kopf. Ich brachte den Schläger in einem perfekten Bogen herunter, der den Ball hinaus in die Nacht beförderte. Wir starrten beide in die Finsternis.
    »Sieht so aus, als ob ich den Abwasch machen müsste«, sagte ich.
    »Wieso glaubst du das?«, fragte Caitlin.
    »Ich glaube, ich habe es nicht geschafft.«
    »Woher willst du das denn wissen?«
    »Man weiß es einfach«, sagte ich. Ich glaubte, dass ich wahrscheinlich dicht herangekommen war, aber Belagios Garten war so groß, dass es schwer einzuschätzen war, wo der Ball wirklich gelandet war. Knapp daneben ist auch vorbei, Alex.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Caitlin. »Ich werde mich um den Abwasch kümmern.«
    »Nein, nein …«, sagte ich. »Du hast fair und anständig gewonnen.«
    »Es geht sowieso nur um zwei Suppenschalen«, erwiderte Caitlin. »Was hältst du davon: Wir tauschen einfach. Ich wasche heute Abend ab und du die nächsten beiden Abende.«
    »Abgemacht.«
    »Wie auch immer, ich will jetzt reingehen«, fügte sie hinzu. »Mir wird kalt.«
    »Das ist in Ordnung«, sagte ich. »Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Ich sah zum Himmel auf. Es war total klar. Es würde eine kalte Nacht werden. Ich fing an, meine Schläger wieder einzupacken, aber das Belagio-Haus zog erneut meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich war
noch nicht fertig damit. Ich hatte einen Job zu erledigen.
    Ich zielte auf den Ball, schwang durch und traf ihn sehr gut. Er segelte in die Nacht hinaus. Der hatte es sicherlich bis in seinen Garten geschafft, dachte ich.
    Es würde sicherlich nicht schaden, noch einen Versuch zu machen. Ich schwang wieder den Schläger. Und danach tat ich es wieder und wieder. Insgesamt musste ich über ein Dutzend Bälle in Richtung von Nick Belagios Haus abgeschossen haben.
    Letzten Endes wurde es mir zu langweilig, Golfbälle auf Belagios Prachtbau zu schießen. So spaßig es mir vorgekommen war, als ich damit begonnen hatte, so nutzlos schien es mir jetzt. Ich brachte meine Schläger zurück in die Garage und ging ins Haus. Caitlin hatte abgewaschen und das Geschirr zum Trocknen hingestellt. Ich rief die Treppe hinauf.
    »Alles in Ordnung bei dir, Süße?«
    »Ja«, rief sie zurück. »Ich putze nur noch die Zähne.«
    Ah … kleinstädtisches Familienglück.
    Ich begann, die Treppe hinaufzugehen, wurde aber durch das Klingeln an der Haustür unterbrochen.
    Verdammt, dachte ich. Wer zum Teufel war das denn um diese Uhrzeit?
    Ich ging wieder hinunter und öffnete die Tür.
    Zwei Polizisten standen unter dem Vordach.
    »Guten Abend, Sir«, sagte

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