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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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einer von ihnen.
    »Hallo«, erwiderte ich so freundlich wie möglich. Meine Taktik im Umgang mit der Polizei war immer dieselbe: Ich versuchte, zum Ausdruck zu bringen,
dass ich ein Pfeiler der Gesellschaft war und alles tat, um Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir kurz hereinkommen, Sir?«, fragte einer der beiden. Sein Ton war freundlich, sein Gesicht jugendlich und höflich.
    »Natürlich nicht«, sagte ich in meinem besten Aufrechter Bürger -Tonfall.
    »Wir ermitteln wegen einer Beschwerde«, sagte der Polizist, nachdem er sorgfältig seine Schuhe auf der Fußmatte abgetreten hatte. Sein Kollege - älter, farbloser, auf seine Pensionierung wartend - kam ins Haus, ohne mich wahrzunehmen, und begann, an seinem Funkgerät herumzufummeln, bis es knisternd zum Leben erwachte. Aus irgendeinem Grund fand ich es einfacher, mich auf den älteren Burschen einzustellen, als auf seinen Kollegen, der mich ansprach.
    »Würden Sie so freundlich sein, uns den hinteren Teil des Hauses zu zeigen, Sir?«, fragte der Bulle.
    Seine Überbetonung des Wortes »Sir« fing an, mir auf die Nerven zu gehen. Sie stank nach Trainingskursen und Community-Initiativen. Wir gingen alle drei zum rückwärtigen Teil des Hauses.
    »Wir müssen nach draußen gehen, Sir«, sagte der Polizist. Ich öffnete die Terrassentür. Ein kalter Wind blies herein. Ich wurde langsam wieder nüchtern. Wir gingen alle auf die Terrasse hinaus. Ich schlang meine Arme um mich, um mich etwas zu wärmen, und sah auf zu einem Flugzeug, das über unsere Köpfe hinwegflog, um den Polizisten zu zeigen, wie vollkommen unbekümmert ich war.
    Und dann ging mir plötzlich ein Licht auf.

    In meinem Kopf spielten sich schreckliche Szenarien ab.
    Die Polizisten sahen sich um, als wollten sie sich die örtlichen Gegebenheiten einprägen, dann sahen sie Nick Belagios Haus. Mir wurde langsam übel. Ein scharfer Schmerz zog durch meine Leistengegend, und ich fragte mich, ob mein Blinddarm vor lauter Furcht geplatzt war. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und ich fing an, mir mit den Händen durch die Haare zu fahren.
    »Haben Sie Golfschläger?«, fragte der ältere Polizist.
    Oh mein Gott.
    »Äh, ja«, sagte ich und betete, dass das Verhör zu Ende ginge.
    »Können Sie mir zeigen, wo Sie sie aufbewahren, bitte?«, fragte der ältere Bulle. Er war barsch und geradlinig. Er wollte das hier hinter sich bringen, zurück ins Revier fahren und den Schreibkram erledigen, bei einem netten Becher heißer Schokolade und einer Marlboro Light.
    Ich führte sie in die Garage und gab ihnen meine Schläger.
    Der ältere Polizist zog jeden einzeln heraus und begutachtete ihn dann. Als er zu dem Einser-Eisen kam, bemerkte er, dass es leicht feucht war und Grasspuren an ihm klebten.
    »Wo haben Sie Ihre Bälle?«, fragte er. Ich hockte mich hin und öffnete die Tasche. Als ich aufblickte, sah ich die Silhouette des jüngeren Polizisten, der in das Funkgerät sprach.
    Das lief nicht gerade gut.

    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich einen davon mitnehme?«, fragte er.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte ich in einem letzten Bemühen, so zu tun, als habe ich nichts zu verbergen, obwohl ich natürlich wusste, dass ich verloren war.
    »Hören Sie«, sagte der ältere Polizist. »Wir ermitteln aufgrund der Beschwerde eines Nachbarn, der sagt, dass jemand Golfbälle auf seinen Besitz geschlagen hat. Einige Fenster sind dabei zu Bruch gegangen. Er ist völlig verstört.«
    Nicht so verstört wie ich, als ich herausgefunden hatte, dass er mit meiner Frau gevögelt hat, dachte ich.
    Wir standen alle drei in der Kälte und warteten darauf, dass etwas geschah.
    »Gibt es irgendetwas, was Sie uns erzählen möchten, Mr. Taylor?«, fragte der jüngere Polizist.
    Ich entschied mich, etwas nachzudenken, bevor ich meinen Kopf schüttelte.
    »Nein«, sagte ich.
    Der Ältere sackte etwas zusammen und stöhnte.
    »Sir, ich fürchte, dass wir Sie bitten müssen, uns auf das Revier zu begleiten«, sagte der Jüngere. Offensichtlich hatte er wieder die Leitung übernommen, während sein Kollege erneut anfing, an dem Funkgerät herumzufummeln.
    Passierte das hier wirklich?
    »Können wir das vielleicht auf andere Art und Weise klären?«, fragte ich und versuchte, die Verzweiflung, die in mir aufkam, nicht durch meine Stimme zu
verraten. »Es ist nämlich so, dass meine Tochter oben schläft.«
    Die Polizisten tauschten einen Blick. Der Jüngere versuchte abzuschätzen, wie sein

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