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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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folgte ihr in das Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich.
    Ich machte eine Menge Geräusche, als ich die Treppe hinunterging, um klarzustellen, dass ich entgegen Joans Vermutungen nicht versuchte zu lauschen.
    Endlich kamen die beiden von oben wieder herunter und - was war das denn? Hörte ich da etwa ein Kichern von Joan auf eine von Caitlins Antworten hin? Als sie die Küche betraten, war klar, dass oben etwas passiert war, von dem ich keine Ahnung hatte; aber es wirkte, als wären Joan und Caitlin nun Freunde. Was hatte das Mädchen zu Joan gesagt? Ich lehnte mich gegen den Herd und versuchte, so zwanglos wie möglich zu wirken und der neuen Atmosphäre mit einer Das ist großartig -Haltung gerecht zu werden.
    »Caitlin scheint mit ihrem Zimmer sehr glücklich zu sein«, sagte Joan.
    »Ja, das bin ich«, sagte Caitlin strahlend. Sie war wie verwandelt. Gott sei Dank, sie hatte ihr Lächeln wieder eingeschaltet. Die drohende Gefahr, wieder ins Heim zurückkehren zu müssen, war offensichtlich motivierend.
    »Caitlin, wärst du so nett, uns ein bisschen Zeit zum Reden zu geben?«, sagte Joan.
    Als Caitlin das Zimmer verließ, verschwand das Lächeln von Joans Gesicht.
    »Alles in Ordnung so weit?«, fragte ich und klatschte in die Hände.
    »Caitlin scheint sich sehr gut an die neuen Lebensverhältnisse
angepasst zu haben«, sagte sie. »Es gibt sehr vielversprechende Anzeichen. Aber ich muss mit Ihnen über einen wichtigen Punkt sprechen, der mir Sorgen macht.«
    »In Ordnung …«, sagte ich, und mein Magen drehte sich um.
    »Wo ist Amanda?«, fragte Joan spitz.
    »Ja«, stammelte ich. »Ich, ich …«
    Und in diesem Moment geschah etwas völlig Unglaubliches.
    »Tut mir sehr leid, Sie zu unterbrechen, Joan«, sagte Caitlin, als sie zurück in das Zimmer kam. »Aber ich konnte nicht verhindern mitzuhören und wollte Ihnen nur mitteilen, dass Mum sagte, es tue ihr wirklich sehr leid wegen heute Morgen. Sie bat mich, Ihnen das auszurichten.«
    Joan sah sie kurz prüfend an. Ich konnte nicht sagen, ob sie misstrauisch oder beeindruckt war.
    »Sie wusste, wie wichtig es für sie gewesen wäre, hier zu sein, aber es gab eine Art Notfall auf der Arbeit«, fuhr Caitlin fort.
    »Ich verstehe«, sagte Joan.
    »Es ließ sich leider nicht ändern«, erklärte Caitlin.
    »Ja, genau, eine von diesen Geschichten«, ergänzte ich.
    »Ich verstehe«, sagte Joan, obwohl ihr Tonfall andeutete, dass sich das nicht nur auf Caitlins Erklärung bezog. Es klang wie ein allgemeiner Verweis für Caitlin und mich.
    Caitlin nickte düster. »Ich werde euch jetzt allein lassen«, sagte sie endlich.

    Nachdem sie den Raum verlassen hatte, unterhielten Joan und ich uns eine ganze Weile, hauptsächlich über die praktischen Details unserer Lebensverhältnisse, die ich mit Autorität und Genauigkeit zu beschreiben versuchte.
    »Gut, ich glaube, das war es dann«, meinte Joan nach ein paar Minuten. »Wiedersehen, Caitlin«, sagte sie auf dem Weg zur Tür. Das Mädchen war heruntergekommen, um sich von Joan zu verabschieden. »Wir werden uns in ein paar Wochen wiedersehen. Falls du vorher mit mir sprechen möchtest, hier ist meine Telefonnummer.« Sie gab Caitlin eine Visitenkarte, diese Schnüfflerin.
    »Danke«, sagte Caitlin. »Es war schön, Sie zu treffen.«
    Mein Gott, war dieses Kind gut.
    Ich brachte Widdicombe an die Tür.
    »Danke«, sagte ich. »Wir sind sehr glücklich. Sie ist großartig.«
    Ich fragte mich, ob das wenigstens aufrichtig klang. Es war ja nur bloße Faulheit gewesen, die mich davon abgehalten hatte, sie nach dem Taschengeldvorfall anzurufen und sie nach meinen Optionen zu fragen, falls ich mich mit Caitlin nicht freundschaftlich einigen konnte.
    »Ich weiß«, sagte Joan mit düsterem Ausdruck. »Aber ich möchte klarstellen, dass ich die schwierigen Arbeitsumstände Ihrer Frau verstehen kann. Aber trotzdem muss ich mich vergewissern, dass diese Familie ein stabiles und förderndes Umfeld für Caitlin bietet. Obwohl ich fühle, dass Letzteres zutrifft, muss
ich mich von Ersterem noch überzeugen. Ich muss darauf bestehen, dass Sie sicherstellen, dass Ihre Frau bei unserem nächsten Treffen in zwei Monaten anwesend ist.«
    »Sie wird hier sein«, sagte ich.
    Ich wusste, dass ich bedauern würde, das gesagt zu haben.

18
    Ich beschloss, dass das Bean & Gone ohne Effekthascherei, ohne Durchschneiden eines Bandes und ohne große Ankündigung eröffnet werden sollte. Mel und ich könnten uns durch die Pannen arbeiten, die

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