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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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schlechte Neuigkeiten.«
    »Vom Schlachtfeld?«
    »Ärger noch: Im Lager befindet sich ein feindlicher Kundschafter.«
    Tamylan schaute ungläubig drein, Mikels jugendliche Miene hingegen spiegelte höchste Betroffenheit.
    »Ein Spion ?!«
    Adrina stieß ein gedämpftes »Scht!« aus. »Niemand darf es erfahren.« Sie begab sich ins Innerste des Zelts, um sicher sein zu können, dass die Wachen die Unterhaltung nicht belauschten. »Das ist die Ursache der heutigen Niederlage. Die Medaloner wussten über unseren Angriff Bescheid.« Während sie Mikel jedes Wörtchen
    von ihren Lippen ablesen sah, überlegte sie, dass die Medaloner blind, taub und vollständig schwachsinnig hätten sein müssen, um es nicht zu merken, wenn ihnen eine Streitmacht von der Größenordnung des karischen Heers auf den Pelz rückte. »Prinz Cratyn bedarf meines Beistands. Unseres Beistands.«
    Mannhaft straffte Mikel die Schultern. »Was sollen wir tun, Eure Hoheit?«
    Adrinas Blick streifte Tamylan, die sie voller Zweifel musterte. Aber auf die fälligen Erläuterungen musste sie warten. »Es gilt meinem Vater, dem König von Fardohnja, eine Botschaft zu überbringen. Prinz Cratyn braucht sein Geschütz, um die Medaloner zu bezwingen.«
    Mikel glaubte ihr aufs Wort. »Aber wie, Eure Hoheit?«
    »Wir müssen eilends nach Fardohnja reisen«, antwortete Adrina im Flüsterton. »Noch am heutigen Abend müssen wir aufbrechen, solange die Verwirrung andauert, die nach der Schlacht herrscht. Wir reiten durch Medalon zum Gläsernen Fluss. Dort sollte es möglich sein, an Bord eines fardohnjischen Flussschiffs wohlbehalten nach Talabar zu gelangen.«
    »Soll ich den Wachen ausrichten, die Pferde zu holen, Eure Hoheit?«
    »Nein. Niemand darf von diesem geheimen Plan wissen, Mikel. Im Lager verbirgt sich, wie erwähnt, ein Spion. Wird dem Feind der Plan hinterbracht, könnte unser Leben in Gefahr geraten.«
    »Könnte?« , wiederholte Tamylan und stieß ein abgehacktes, bitteres Auflachen aus. »Ich wage zu behaup
    ten, uns droht allemal Gefahr für Leib und Leben, wenn wir mitten im Krieg durch Medalon traben.«
    Adrina verdrehte die Augen. Wenn Tamylan sich störrisch zeigte, konnte sie Mikel nicht zum Mitwirken überreden. »Ich tu es für meinen Prinzen«, sagte Adrina. »Ich weiß, es ist gefahrvoll, aber wer sonst könnte wohl in der Lage sein, meinen Vater von der Notwendigkeit zu überzeugen, das Geschütz zu schicken? Cratyn muss Beistand haben. Wie dürfte ich meinem Gemahl den Rückhalt verweigern?«
    Mikel legte zum Trost eine Hand auf ihren Unterarm. »Ihr seid so überaus mutig, Eure Hoheit. Der Allerhöchste wird mit uns sein.«
    »Diese Gewissheit verleiht meiner Seele Kraft«, beteuerte Adrina in ernstem Ton. »Doch nun höre mir gut zu, Mikel. Prinz Cratyn und ich haben einen Plan ersonnen, dank dessen wir sicher die Grenze überqueren können, aber dafür ist deine Unterstützung erforderlich. Willst du mir helfen?«
    »Natürlich.«
    »Du musst das Geheimnis auf Leben oder Tod hüten«, schärfte Adrina ihm ein. »Der Spion darf von Prinz Cratyns Plan nichts ahnen.«
    »Ich kann es kaum glauben«, ereiferte sich Mikel, »dass ein Karier seine Landsleute verrät …!«
    »Du bist beim Feind gewesen, Mikel. Du hast erlebt, wie er redliche Menschen dem Glauben abspenstig zu machen versteht. Nicht alle Untertanen des Allerhöchsten sind so treu wie du.« Zärtlich zauste sie dem Jungen das Haar. »Nun hör mir zu. Prinz Cratyn täuscht vor, mich unter Aufsicht gestellt zu haben, damit dem Spion
    meine Abwesenheit nicht auffällt. Du musst einen fardohnjischen Lanzenreiter namens Filip aufsuchen und ihm von mir eine Nachricht aushändigen. Er wird uns Pferde verschaffen. In der Nacht wird es auf dem Schlachtfeld geschäftig zugehen, beide Seiten suchen nach Verwundeten, und der Tross plündert die Gefallenen aus. Daher erregen wir wahrscheinlich keine Beachtung. Nachdem wir das Schlachtfeld hinter uns gelassen haben, mimen Tamylan und ich hythrische Court'esa , die auf dem Heimweg sind. Wenn wir auf der Hut bleiben, belästigt niemand uns mit Fragen.«
    »Was sind Court'esa , Eure Hoheit?«
    »Unterhalterinnen«, lautete Adrinas knappe Auskunft. »In Hythria und Fardohnja erfreuen sie sich großer Beliebtheit, deshalb wird gewiss niemand darin etwas Ungewöhnliches erblicken.«
    »Mein Schutz ist Euch auf jeden Fall gewiss, Eure Hoheit«, versicherte Mikel. »Ich dulde nicht, dass Euch irgendein Unheil widerfährt.«
    »Ich weiß es,

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