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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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kommen, dass sie, hat sie erst einmal gründlich darüber nachgedacht, ihre Meinung darüber ändert. Dass du sie nicht niedergeworfen und ihre Kleider zerrissen hast, bedeutet noch längst nicht, dass sie keine derartigen Vorwürfe erhebt.«
    »Mag sein, ich sollte zuerst Beschwerde führen«, äußerte Damin mit schalkhaftem Grinsen. »Schließlich war sie es, die an meinen Kleidern gezerrt hat.«
    »Bleibe ernst, wenn's um Ernstes geht.«
    Der Kriegsherr stöhnte auf und zügelte seinen Hengst. Ein Weilchen spähte er hinaus in die von Schneeresten gefleckte Grassteppe, ehe er sich wieder an Tarjanian wandte. Im Licht des frühen Morgens bildete der Atem Wölkchen. Inzwischen war die Sonne über das Zackengebirge gestiegen, doch der Tag war bewölkt, und neuer Schnee kündete sich an.
    »Will Jenga die Waffen strecken?«
    Tarjanian hob die Schultern. »Wüsste ich nur, was er will. Er wird zerwrungen zwischen Pflicht und Gesinnung.«
    »Ich muss fort, Tarjanian.«
    »Ich habe es schon erwartet«, antwortete Tarjanian, ohne Groll zu empfinden. »Allenfalls sind es wir Hüter, für die der Befehl zur Aufgabe Geltung hat, nicht die Hythrier.«
    »Und wäre etwas anderes der Fall, ich müsste trotz dem fort«, sagte Damin. »König Hablet hat den Vorsatz gefasst, Hythria zu überfallen. Darum muss ich nach Krakandar.«
    »Hat Adrina dich darin eingeweiht?«
    Damin nickte. »Bestätigt hat sie es, denn ich hatte schon so einen Verdacht, als ich das erste Mal vom karisch-fardohnjischen Pakt hörte. Wenn die Hüter den Kariern erliegen, kann niemand Hablet in den Arm fallen.«
    »Hat Adrina dir all das erzählt, bevor oder nachdem sie an deinen Kleidern zerrte?«
    Damin blickte ihm ins Gesicht und verzog die Miene zu einem mürrischen Grinsen. »Den Seitenhieb habe ich mir wohl verdient. Aber ich bin der hythrische Thronerbe, Tarjanian. Ich kann unmöglich untätig an der medalonischen Nordgrenze verharren, während die Fardohnjer sich anschicken, in meine Provinz einzudringen.«
    »Für diese Haltung bringe ich Verständnis auf, und ich bin der Ansicht, auch Jenga wird es haben.«
    »Daran zweifle ich keineswegs, Tarjanian, aber wird es auch auf Verständnis stoßen, wenn ich hinzufüge, dass Adrina mich begleitet?«
    Angesichts der jüngsten Entwicklung bedeutete diese Mitteilung für Tarjanian keine Überraschung. Sich damit abzufinden wurde dadurch jedoch nicht leichter.
    »Tu nichts Unüberlegtes, Damin. Ergeben wir uns den Kariern, verlangen sie als Erstes ihre Rückkehr. Und setzen wir den Kampf fort, gibt sie eine sehr nützliche Geisel ab.«
    »Ich dulde nicht, dass sie den Kariern ausgeliefert wird, Tarjanian.«
    »Ein einziges Mal hast du dich mit ihr vergnügt, Damin. Ich wage zu bezweifeln, dass dieser Anlass ausreicht, um sie in den Sattel zu heben und mit ihr stracks davon in den Sonnenuntergang zu reiten.«
    Damin feixte. »Du vermutest Schwärmerei, Tarjanian, aber meine Beweggründe sind weit zweckmäßigerer Natur. Bekämen Adrina und Cratyn ein Kind, hätte es Anrecht auf sowohl den karischen wie auch den fardohnjischen Thron. Dahin mag ich es um keinen Preis kommen lassen.«
    »Ganz im Gegensatz, so denke ich mir, zu einem Kind, das Anspruch auf den fardohnjischen und den hythrischen Thron hätte«, gab Tarjanian zur Antwort. »Oder sollte diese kleine Einzelheit dir entgangen sein?«
    Damin wirkte dermaßen erstaunt, dass Tarjanian schlussfolgern musste, dass der Kriegsherr tatsächlich noch keinen Gedanken an diese Möglichkeit verschwendet hatte. »Das wäre keinesfalls das Gleiche.«
    »Es wäre gä nzlich das Gleiche, Damin. Ein Kind, das Karien und Fardohnja vereint, verkörpert eine Gefahr, da gebe ich dir Recht, aber ein Kind, aus dessen Geburt die Vereinigung Hythrias und Fardohnjas folgt, bedeutet eine noch viel ärgere Gefahr. Dann nämlich machen die Karier auf dich Hatz, als wärst du der größte Schurke überhaupt. Ich wage gar nicht daran zu denken, was eure übrigen Kriegsherren anstellen, sobald sie erfahren, dass du mit Hablets Tochter durchgebrannt bist.«
    »Ich brenne nicht mit ihr durch«, widersprach Damin. »Ich wende drohendes Unheil ab.«
    »Im Gegenteil, du verursachst Unheil. Bei den Gründerinnen, Mann, gebrauche doch deinen Verstand! Was
    glaubst du denn wohl, was die Karier tun, sobald sie davon erfahren? In Hythria oder Medalon mag es kein Aufsehen erregen, wenn eine hohe Adelige sich einen Liebhaber hält, vielleicht ebenso wenig in Fardohnja, doch in Karien gilt es

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