Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Adrina und die übrigen Gefährten fort vom Krankenzelt und war anscheinend recht darüber froh, den unleugbaren Beweisen für das Dasein der Harshini den Rücken zukehren zu können. Offenkundig kannte R'shiel den Feldhauptmann aus vergangenen Zeiten, und auch Tarjanian Tenragan war ihm wohl kein Unbekannter. Wahrscheinlich war darin der Grund zu sehen, weshalb er sie, als sie Herzog Terbolts Zelt verließen, nicht angegriffen hatte. Zwar galt es zu beachten, dass jedes Nachgeben, urteilte man nach Hochmeister Jengas Verhalten, den Hüter-Kriegern fremd blieb; möglicherweise jedoch hatte ihnen R'shiel den Vorwand geboten, den ihre Ausbildung und der Treueschwur ihnen versagten.
    Gleich was der Ursprung ihrer vorsichtigen Umgänglichkeit sein mochte, die anderen Hauptleute warteten schon vor Terbolts Zelt. Denjon nannte ihre Namen: Dorak, Kilton und Linst. Alle Männer zeigten die gleiche ernste, wachsame Miene, die Adrina inzwischen geradezu als Merkmal der Hüter betrachtete. Aufgrund dessen und infolge ihrer gleichartigen Waffenröcke empfand Adrina sie als schwer unterscheidbar.
    »Der karische Kronprinz ist tot«, teilte Dorak Feldhauptmann Denjon mit, während sein Blick aufmerksam Adrina und Damin streifte. »Er wurde erstochen.
    Herzog Terbolt ist ebenfalls tot, aber keine äußerliche Ursache ist ersichtlich. Mag sein, er ist an Gift gestorben.«
    »Nicht an Gift«, erwiderte Denjon. »Liegen sie noch im Zelt?« Dorak nickte. »Besprechen wir uns im Hauptleute-Speisezelt. Ich möchte nicht, dass irgendwer uns belauscht.« Viel sagend heftete er den Blick auf Mikel.
    Der Bub folgte Adrina wie ihr untrennbarer Schatten; er wollte sie allem Anschein nach nicht aus den Augen lassen.
    »Mikel, geh und gesell dich zu Reiterhauptmann Almodavar und meinen übrigen Männern. Er soll sich deiner annehmen, bis wir unsere Erörterungen beendet haben.«
    »Bin ich wieder Kriegsgefangener?«
    »Nein«, antwortete Damin mit überraschender Sanftmut. »Bestell ihm, es wird sich bald alles klären. Deinen Bruder kannst du in seinem Umkreis finden. Gewiss dürfte er sich über ein Wiedersehen freuen.«
    Obwohl man ihm Zweifel ansah, nickte Mikel. »Ist er wohlauf?«
    »Warum siehst du nicht selbst nach dem Rechten?«
    Nachdem er den Kriegsherrn ein letztes Mal argwöh
    nisch angeschaut hatte, drehte Mikel sich um und lief in die Richtung zum Lagerrand.
    Die Hauptleute gingen voran zu einem anderen länglichen Zelt. Der einzige Unterschied zwischen diesem Zelt und dem Krankenzelt bestand aus der Einrichtung. Statt Krankenliegen hatte man hier etliche zerlegbare Feldtische und Sitzbänke aufgebaut. Der Geruch allerdings war nur geringfügig erträglicher. Denjon schickte
    die Köche fort und wartete, bis sie sich außer Hörweite befanden, ehe er sich an die anderen wandte.
    »Kameraden, wir müssen eine Entscheidung treffen.«
    »Dann solltest du uns wohl gründlich darüber aufklären, was sich gegenwärtig zuträgt«, antwortete einer der anderen Hauptmänner. Vielleicht war es Linst. Adrina hatte schon vergessen, welcher von ihnen welchen Namen trug.
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Eure Hoheit, ist es möglich, dass Ihr uns gewisse Aufschlüsse erteilt?«
    Nach so langem Aufenthalt unter Kariern, die der Meinung ihrer Frauen keinerlei Bedeutung beimaßen, war Adrina gar nicht davon ausgegangen, überhaupt an dem Gespräch beteiligt zu werden. Aber diese Männer standen im Dienst der medalonischen Schwesternschaft. Hinsichtlich weiblicher Tüchtigkeit waren ihnen keine irrigen Ansichten zu eigen. Adrina sah kurz Damin an; zur Ermunterung drückte er ihr die Hand.
    »Zunächst wüsste ich gern, was aus meiner Sklavin geworden ist.«
    »Welcher Sklavin?«, fragte Denjon.
    »Der jungen Frau, die mich begleitete, als wir in Gefangenschaft gerieten.«
    Die Hauptleute schauten sich wechselseitig an und zuckten mit den Schultern. »Es ist keine zweite Frau gefangen genommen worden, Eure Hoheit. Wahrscheinlich hat sie in all dem Wirrwarr das Weite gesucht.«
    »Könntet Ihr wohl einige Männer nach ihr Umschau halten lassen, Feldhauptmann? Sie weilt allein in einem fremden Land und entbehrt der Voraussetzungen zum Überleben. Zumindest in der Wildnis.« Denjon nickte
    Linst zu, der sich ins Freie begab, um einen entsprechenden Befehl zu erteilen. Sobald sie sich dieser Sorge entledigt hatte, fühlte sich Adrina, was ihre Zukunft inmitten dieser Kriegsleute anbetraf, wesentlich sicherer. »Habt Dank. Was ist es, das Ihr zu

Weitere Kostenlose Bücher