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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Suche nach ihrer Fährte. Am nächsten Pfeiler hielt es inne und bleckte die Zähne. Es witterte Richie.
    Der zerrte an Nates Ärmel. »Was jetzt?«
    »Es sucht nach dir. Wenn wir es schaffen, uns davonzuschleichen und es zum Haus zurückzulocken, könnten wir...«
    Richie sah ihn entgeistert an. »Moment mal«, flüsterte er. »Ich soll hier den Köder spielen?«
    »Nein... na ja, vielleicht ein bisschen.«
    Entsetzen machte sich auf Richies Gesicht breit. »Und ich dachte, du wärst hier, um mir zu helfen!«
    Er hatte zu laut gesprochen. Das TIER hob den Kopf.
    Auch Richie blickte auf und merkte, dass es ihn gesehen hatte. Er wandte sich hastig zu Nate um. »Ich hab dir vertraut«, sagte er. Dann stürzte er los, sprang auf sein Skateboard und raste davon.
    Nate versuchte noch ihn aufzuhalten. »Warte, Richie! Es... es...« Aber da sauste Richie schon die Auffahrt hinab, und Nate murmelte die letzten drei Worte nur noch zu sich selbst: »... tut mir leid.«
    Er wandte sich zu dem Ungeheuer um, das jetzt die Straße entlang auf ihn zutrottete. Dann trat er hinter dem Pfeiler hervor und blätterte fieberhaft im Dämonenhüter-Kompendium . Er versuchte die erschlaffte Schlange zu einem festen Stab zu formen, aber sie fiel kraftlos in sich zusammen. Panik stieg in ihm auf. Seine Hände zitterten, während er mit lauter Stimme einen Satz aus dem Buch ablas. »›Schenke meinen Worten Beachtung, denn siehe, ich bin dein Hüter.‹« Das TIER zeigte sich völlig unbeeindruckt, ließ sich auf alle sechs Pranken fallen und stürmte weiter vorwärts. Nate blätterte eine Seite zurück. »Warte... nein, okay.« Er versuchte es noch einmal: »Folge... folge meinem Befehl!« Nate blickte auf. Wieder kein Glück gehabt, und jetzt war es zu spät. Das Ungeheuer setzte bereits zum Sprung an. Nate konnte die glänzenden Reißzähne sehen und hörte das gierige Hecheln. Es half alles nichts. Er machte eine Kehrtwendung und hechtete über die Brüstung in die Tiefe.
    Das Ungeheuer versuchte noch, ihn mit einer riesigen Pranke zu erwischen, als er plötzlich verschwunden war. Dann lief es einfach weiter und nahm wieder Richies Witterung auf.
    Vier Meter tiefer schlug Nate hart auf dem Asphalt auf. Das Dämonenhüter-Kompendium landete irgendwo in der Nähe. Bei seinem letzten bewussten Atemzug jaulte Nate auf und wälzte sich auf den Bauch, dann wurde alles schwarz.

37. Kapitel
    Eine Begegnung der besonderen Art
    N ate wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte, nur dass ziemlich viel Zeit vergangen sein musste, bevor er die Schritte vernahm. Eigentlich wollte er im Moment niemanden sehen, aber ihm war klar, dass er Hilfe gebrauchen konnte. Und als er die schmale Hand sah, die sich ihm entgegenstreckte, wie um ihm aufzuhelfen, wollte er danach greifen.
    Aber die Hand half ihm nicht. Stattdessen packte sie sein Handgelenk und hob ihn in die Höhe, bis seine Füße mehrere Handbreit über dem Boden baumelten. Da hing er nun und starrte in ein skelettartiges Gesicht.
    Der Dürre Mann hielt Nate mit einer Kraft hoch, die seinem ausgemergelten Körper gar nicht zuzutrauen war. Seine pupillenlosen Augen waren vollkommen schwarz und blickten starr. Aus den Nasenlöchern quoll Dampf, obwohl es gar nicht kalt war. Beim Sprechen zischte er wie ein Reifen, dem die Luft entweicht.
    »Sssieh an, Dhaliwahls kleiner Schützling. Darf ich mich vorssstellen...«
    Er schleuderte Nate von sich. Der schlug ein paar Meter weiter als verrenktes Bündel aufs Pflaster; in seinen Ohren dröhnte es, und mühsam verdrehte er den Hals, um den unheimlichen Angreifer sehen zu können.
    Der Dürre Mann kam lässig zu ihm herüber. An seiner knochigen Zeigefingerspitze hing ein kleiner Feuerball, und vor ihm pflügte etwas durch den Asphalt. Nate erkannte die beiden Dämonen, die er schon auf dem Markt gesehen hatte.
    »Wie ich höre, ist Dhaliwahl gestorben.« Grinsend versetzte die Elendsgestalt Nate einen Tritt. »Aber genug jetzt mit den Höflichkeitsfloskeln.«
    »Wer bist du?«, presste Nate zwischen zitternden Lippen hervor.
    Der Dürre Mann schüttelte in gespieltem Bedauern den Kopf. »Ach, das ist aber traurig. Dhaliwahl hat dir gar nicht von mir erzählt?« Er streckte die Hand aus und richtete Zunder auf Nate. Der Feuerdämon an seiner Fingerspitze glühte bläulich, wie die Flamme eines Schweißgeräts. »Keine Sorge, mein Junge, es braucht dich nicht mehr lange zu kümmern, wer ich bin. Aber vorher gibt es noch ein paar Fragen, die ich gern

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