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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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beantwortet hätte.«
    Er hielt Nate den Feuerball dicht vors Gesicht. Der Junge holte reflexartig mit dem schlaffen Schlangenstab aus, und tatsächlich erstarrte dieser einen Moment lang und prallte hart gegen das Schienbein des Dürren Mannes. Der jaulte schmerzerfüllt auf und humpelte rasch ein Stück zurück.

    Nate erkannte die Gelegenheit. Rasch krabbelte er auf allen vieren davon und kramte in seiner Tasche nach der Knobelbox. »Zu Hilfe, ihr drei!«
    Nik, Flappy und Pernikus purzelten aus dem Kästchen.
    »Du hast drei Gehilfen?« Der Dürre Mann hielt erstaunt inne. »Bah!«, machte er schließlich und setzte seine eigenen Dämonen auf Nik, Flappy und Pernikus an. »Vernichtet sie!«
    Zunder sprang ihm vom Finger, fegte über den Boden und zog blitzschnell einen Feuerkreis um Nik und Pernikus. Der kleine Muskelprotz schlotterte vor Angst. Pernikus aber ließ sich nicht einschüchtern. Er sprang einfach über die züngelnden Flammen hinweg und schnellte wie ein Gummiball auf den Dürren Mann zu. Der riss im letzten Moment den Mund auf und spie Glump aus. Der schleimige Klumpen klatschte Pernikus mit solcher Wucht um die Ohren, dass es den kleinen Kobold zu Boden riss.
    Der Dürre Mann lachte. »›Zu Hilfe‹? Das hat der alte Mann dir beigebracht? Nun, dann verrate ich dir mal ein kleines Geheimnisss, das ich gelernt habe, seitdem ich auf mich selbst gestellt bin. Seine Lakaien bittet man nicht um Hilfe, man befiehlt ihnen, einem zu dienen!«
    Er zeigte auf Nate, worauf Kail losraste und die Ziegelsteinmauer hinter dem Jungen zum Einsturz brachte. Die herabprasselnden Steine schrammten über Nates Beine, während er hastig davonkroch. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Flappy, den die Steine ebenfalls bombardierten.
    Der Dürre Mann ging erneut gemächlich auf Nate zu, der sich benommen aufrappelte. Zwischen ihnen lag das Dämonenhüter-Kompendium . Nate wollte danach greifen, kam aber zu spät. Der Dürre Mann war schneller.
    »Sieh an«, sagte er spöttisch und bückte sich, um das Buch aufzuheben. »Was haben wir denn da? Ein bisschen leichte Unterhaltung?«
    »Nicht!«, rief Nate, als der Mann den Wälzer aufschlug und anfing darin zu blättern.
    »Ich muss mein Französisch und Japanisch ein bisschen aufpolieren.« Er grinste. »Etwas länger dürfte es allerdings dauern, mir all die toten Sprachen wieder ins Gedächtnisss zu rufen.« Mit einem boshaften Lächeln auf den Lippen trat der Dürre Mann auf Nate zu. »Aber erssst das Vergnügen und dann die Arbeit. Bist du bereit zu sterben, mon ami? Tomodachi?«
    Nate blickte zu den schwarzen Augen auf. »Mein Gott, du bist ein...«
    »... Hüter.« Der Dürre Mann nickte. »Genau wie du, nur viel ssstärker.« Er trat Nate auf den Fuß und versetzte ihm mit beiden Händen einen Stoß. Nate fiel hintenüber und schlug mit dem Hinterkopf auf den Asphalt.
    Der Dürre Mann stand über ihm, blickte in die Ferne und sprach, als würde er laut denken: »Wir besitzen große Macht, mein unerfahrener junger Freund. Seit Äonen hüten wir die Dämonen, als wären wir ihre Kindermädchen, obwohl wir sie mühelos versssklaven könnten. Das werde ich ändern, verstehst du? Der am besten bewachte Dämon von allen, dieses Ungeheuer … ist ausgebrochen, nicht wahr? Dhaliwahl hat nie darüber gesprochen, aber ich weiß, dass es stark ist. Ich werde es meiner Armee einverleiben. Stell dir vor, solch ein Wesen unter meinem Befehl!«

    »Wir befehlen ihnen nichts«, murmelte Nate, »wir hüten sie.«
    Bei diesen Worten wandte sich der Dürre Mann zu ihm um, als hätte er sich gerade wieder an ihn erinnert. »So ist es früher gewesen«, zischte er. Er zog einen langen Zeremoniendolch aus der Tasche und strich versonnen mit dem Finger über die glänzende Klinge. »Mit mir werden sich die Dinge ändern.« Er drehte das Messer um und betrachtete es beinahe zärtlich. »Es ist eine Schande, sterblich zu sein, nicht wahr? Aber was mich betrifft, arbeite ich schon daran.«
    Nate rang noch immer nach Luft. Der Fußknöchel, auf den ein Ziegelstein gefallen war, pochte, und ihm schwirrte noch der Kopf vom Aufprall auf dem Asphalt. Aber mit dem Tod vor Augen regten sich in ihm ungeahnte Kräfte. Er konzentrierte sich, und auf einmal erwachte der Schlangenstab zum Leben.
    Gerade als der Dürre Mann Anstalten machte, seine niederträchtigen Absichten in die Tat umzusetzen, reckte die Schlange den Kopf und stellte ihren Kragen auf. Der Angreifer hielt inne. Jetzt lächelte oder

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