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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Befehl!«
    Unschlüssig zögerte sie. Zehn Jahre lang hatte sie nur ihre Pflicht gekannt, das Geschäft – die Lücke zu füllen, die er hinterlassen hatte. Es war schwer, dem mir nichts dir nichts den Rücken zu kehren.
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern und schob sie zur Tür. »Das ist ein Befehl«, wiederholte er streng und gab ihr einen leichten Klaps auf den Po, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Es hätte ein Klaps sein sollen, doch wurde ein Streicheln daraus. Eilig zog er seine Hand zurück, bevor sie sich noch an die feste Rundung schmiegen konnte, die er dort fühlte.
    Sie blieb an der Tür stehen und blickte blutübergossen zu ihm um. Weil er ihren Hintern getätschelt hatte? »Ich wußte gar nicht, daß du rauchst«, sagte sie.
    »Tu ich normalerweise auch nicht. Ein Päckchen reicht mir gewöhnlich einen Monat oder länger. Oft muß ich sie wegwerfen, weil sie trocken geworden sind.«
    Schon wollte sie ihn fragen, warum er dann letzte Nacht geraucht hatte, doch sie hielt sich zurück. Es ging nicht mehr, ihn mit persönlichen Fragen zu belästigen, so wie früher. Er hatte eine Menge Geduld mit ihr gehabt; aber mittlerweile wußte sie ja, daß sie ihm im Grunde nur auf die Nerven gefallen war.
    Schwamm drüber, ohne ein weiteres Wort ging sie nach oben und zog sich um. Das Herz wurde ihr auf einmal viel leichter. Ein ganzer Tag Urlaub, den sie mit Reiten verbringen durfte! Einfach himmlisch!
    Webb mußte im Stall Bescheid gegeben haben, denn Loyal erwartete sie bereits mit zwei gesattelten Pferden. Roanna warf ihm einen entsetzten Blick zu. Sie hatte sich immer selbst um ihr Pferd gekümmert, seit sie groß genug war, einen Sattel zu heben. »Ich hätte mich doch um alles gekümmert«, protestierte sie.
    Loyal grinste sie an. »Klar! Aber ich dachte, ich erspare dir ein bißchen Zeit. Du reitest ohnehin viel zu wenig, da wollte ich dir ein paar Extraminuten verschaffen.«
    Buckley, ihr früheres Lieblingspferd, war mittlerweile fünfzehn Jahre alt, und sie ritt ihn nur mehr auf einfachen Strecken. Das Pferd, das Loyal für sie ausgesucht hatte, war ein kräftiger Brauner, nicht gerade ein Ausbund an Geschwindigkeit, aber mit Beinen aus Eisen und einer gehörigen Portion Durchhaltevermögen. Webbs Pferd besaß, wie sie bemerkte, so ziemlich dieselben Eigenschaften. Loyal dachte offenbar, daß sie mehr als nur einen Spazierritt im Sinn hatten.
    Webb kam aus einer der Boxen, wo er nach einem temperamentvollen Jährling schaute, der sich bei einer Balgerei mit einem Artgenossen eine leichte Verletzung am Bein zugezogen hatte. »Deine Salbe wirkt noch immer Wunder«, sagte er zu Loyal. »Die Verletzung sieht aus, als wäre sie eine Woche alt anstatt zwei Tage.«
    Er übernahm die Zügel, und sie schwangen sich in ihre Sättel. Roanna fühlte, wie sie eine Wandlung durchmachte, wie die alte Magie wieder über sie kam und sich ihre Muskeln automatisch an die Bewegungen anpaßten. Instinktiv verschmolz ihr Körper vom ersten Schritt an mit dem Rhythmus des Pferdes; seine Kraft und Stärke gingen in ihre anmutigen, schlanken Glieder über.
    Webb hielt sein Pferd ein wenig hinter dem ihren, hauptsächlich weil er ihr beim Reiten zusehen wollte, und das bereitete ihm wahrhaftig Genuß. Sie war die beste Reiterin, die er je gesehen hatte, Punktum. Selbst machte er auch eine gute Figur und hätte sich mühelos für jede der beiden Disziplinen entscheiden können: Kunstspringen oder Rodeo – mit Erfolg! Aber Roanna war besser. Manchmal, etwa alle zehn Jahre einmal, tauchte ein Reiter auf der Bildfläche auf, dessen Grazie der Bewegungen alles andere in den Schatten stellte, der jede Veranstaltung, jeden Wettbewerb in ein Erlebnis verwandelte, und so war es, wenn man Roanna beim Reiten zusah. Selbst bei langsamem Tempo, so wie jetzt, wo sie bloß dahinschritten, paßte sich ihr Körper wie selbstverständlich den Bewegungen des Pferdes an. Unglaublich geschmeidig schaukelte sie im Sattel vor ihm her.
    Ob sie ebenso aussah, wenn sie ihn ritt? Webb stockte der Atem. Würden ihre glatten Schenkel sich anspannen, würde sie sich erheben und langsam an seiner Erektion niedergleiten, so daß sie ihn mit einer einzigen, willigen Bewegung in sich aufnahm, während ihr Rücken sich anmutig wiegte.
    Entschieden riß er sich zusammen, als er spürte, wie sich Hitze in seinen Lenden breitmachte, und er rückte seine Position zurecht. Beim Reiten einen Ständer zu bekommen war alles andere als empfehlenswert, aber die

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