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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ist blau und hat vergessen, den Code einzugeben, bevor sie reinkam.«
    Loyal runzelte zornig die Stirn. »Ich weiß wirklich nicht, was sich Miss Lucinda dabei denkt, dieses Luder, Sie entschuldigen schon, auf Davenport wohnen zu lassen.«
    »Ich auch nicht, aber in drei Tagen ist sie raus.«
    »Nicht früh genug, wenn Sie mich fragen.«
    Webb blickte sich um und sah, daß Roanna am anderen Ende des großen Stalls stand. »Es gibt Probleme, Loyal. Bis die nicht geklärt sind, lasse ich die Alarmanlage, wie sie ist – weil der Lärm laut genug ist, um sogar dich hier hinten zu wecken; und es könnte sein, daß wir deine Hilfe brauchen.«
    »Was sind das für Probleme, Boss?«
    »Gestern hat jemand auf mich geschossen. Ich glaube, es ist derselbe, der sich letzte Woche ins Haus geschmuggelt und vielleicht sogar der, der Jessie umgebracht hat. Nach Corliss' Auszug geht der Alarm wirklich nur noch in Notfällen los. Wenn es zum Schlimmsten kommt, bist du vielleicht der einzige, der uns helfen kann.«
    Loyal beäugte ihn nachdenklich, dann nickte er kurz. »Ich werd wohl am besten mein Gewehr putzen und dafür sorgen, daß es geladen ist«, sagte er.
    »Das wäre gut.«
    »Miss Roanna weiß nichts davon, stimmt's?«
    »Keiner außer mir, Sheriff Beshears und Booley Watts weiß Bescheid. Und jetzt du. Jemanden, der auf der Hut ist, erwischt man schwer.«
    »Na, ich hoffe, ihr schnappt euch diesen Bastard möglichst bald; denn solange unsere verdammte Alarmanlage jeden Moment losgehen und die Pferde aufscheuchen kann, krieg ich kein Auge zu.«

20
    Drinnen herrschte noch Aufruhr, als Webb und Roanna zurückkehrten. Corliss hockte hysterisch heulend auf der Treppe und flehte Lucinda um ein Dach überm Kopf an. Doch nicht einmal ihre eigene Mutter stellte sich diesmal auf ihre Seite; betrunken zu sein war schlimm genug, aber den Bruder anzuspucken überstieg alles bisher Dagewesene.
    Von Brock fehlte jede Spur; wahrscheinlich hatte er sich klugerweise entfernt, bevor er sich noch an seiner Schwester vergreifen konnte.
    Lucinda musterte die heulende Corliss mit einem kalten Blick. »Du hast recht, Corliss. Auch wenn ich schon mit einem Bein im Grab stehe, gehört das Haus immer noch mir. Und als Eigentümerin von Davenport erteile ich Webb uneingeschränkte Vollmacht, in meinem Namen zu handeln – ohne irgendwelche Rückfragen!«
    »Nein, nein«, heulte Corliss. »Ich kann nicht ausziehen, du verstehst nicht ...«
    »Selbstverständlich ziehst du aus!« erwiderte Lucinda absolut unnachgiebig. »Du widerst mich an. Ich empfehle dir, jetzt gleich auf dein Zimmer zu gehen, bevor mir Webbs Vorschlag, dich bereits morgen vor die Tür zu setzen, noch verlockender erscheint als ohnehin schon.«
    »O Mom!« wandte sich Corliss mit tränenüberströmten Wangen flehentlich an ihre Mutter. »Sag ihr, daß sie mich bleiben lassen soll!«
    »Ich bin zutiefst von dir enttäuscht!« Lanette machte kehrt und ging an ihrer Tochter vorbei die Treppe hinauf.
    Greg beugte sich vor und riß Corliss auf die Füße. »Ab mit dir«, sagte er streng, drehte sich herum und stieß sie die Stufen hinauf. Alle sahen zu, bis die beiden oben waren und bis zu Corliss' Zimmer miteinander rangelten. Ihr ungezogenes Geheule brachte alle nur noch mehr auf.
    Lucinda sank erschöpft in sich zusammen. »Dieses Biest«, murmelte sie. Ihr Gesicht wirkte noch wächserner als vorher. »Ist mit den Pferden alles in Ordnung?« fragte sie Roanna.
    »Keins hat sich verletzt, und alle sind wieder ruhig.«
    »Gut.« Lucinda fuhr sich mit zitternder Hand an die Stirn, holte dann tief Luft und straffte ihre Schultern.
    »Webb, könnte ich dich kurz sprechen, bitte? Wir müssen uns über ein paar Dinge unterhalten.«
    »Aber sicher.« Er ergriff ihren Ellbogen und stützte sie auf dem Weg zum Arbeitszimmer. Kurz bevor er die Tür erreichte, warf er einen Blick über die Schulter auf Roanna. Sie sahen sich an. Seine Augen waren zärtlich und voller Verheißung. »Iß du bitte fertig«, sagte er mit Nachdruck.
    Als er und Lucinda allein im Arbeitszimmer waren, ließ sie sich schwer auf die Couch sinken. Ihr Atem kam stoßweise, und der Schweiß stand ihr auf der Stirn. »Der Arzt sagte, mein Herz läßt auch langsam nach, verdammt nochmal«, schimpfte sie. »Siehst du, jetzt habe ich auch noch geflucht.« Sie warf einen verstohlenen Blick auf Webb, um zu sehen, wie er reagierte.
    Unfreiwillig grinste er. »Das hast du früher auch, Lucinda. Diesen Rotschimmel, dein

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