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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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fest und trauerten jetzt schon um die Gestalt, die so lange der Mittelpunkt der großen Familie war. Aber Webb gehörte nicht zu den Leuten, die sich lange von einem gesteckten Ziel abhalten ließen. Er lehnte sich zurück und blickte sie fragend an. »Also, was diese Hochzeit angeht ...«
    »Ich will keine Riesenhochzeit«, sagte sie heftig und erschauderte schon bei dem bloßen Gedanken. »So was hattest du mit Jessie, und das will ich nicht nochmal erleben. Der Tag war einfach schrecklich für mich.«
    »Was für eine Hochzeit willst du dann? Wir könnten hier im Garten heiraten oder im Country Club. Willst du nur Verwandtschaft dabeihaben oder auch unsere Freunde? Ich weiß, daß du welche hast, und vielleicht kann ich ja auch ein paar auftreiben.«
    Für diese Bemerkung zwickte sie ihn. »Du weißt verdammt gut, daß du welche hast, wenn du dich bloß dazu durchringen könntest, ihnen zu verzeihen – und sie wieder Freunde sein läßt. Ich will im Garten heiraten und will unsere Freunde dabeihaben. Und dann will ich auch noch, daß mich Lucinda zum Altar führt, wenn sie es schafft. Eine Riesenhochzeit wäre sowieso zu viel für sie.«
    Seine Mundwinkel zuckten, als er all diese »Ich-wills« vernahm. Er befürchtete, daß Roanna, obwohl sie behauptete, jedenfalls geschäftlich gar nichts zu wollen, über kurz oder lang ihre hinreißende Nase in die Davenport-Unternehmungen stecken und ihm wegen einiger seiner Finanzentscheidungen ganz schöne Duelle liefern würde.
    Aber der Gedanke, daß Roanna endlich mal wieder aus der Haut fuhr, machte ihn so selig, daß er am liebsten in die Luft gesprungen wäre. Ihren Sturkopf hatte er schon immer ge mocht und hoffte nur auf ein wenig veränderte Methoden. »Über die Einzelheiten unterhalten wir uns noch«, sagte er. »Aber nächste Woche wird geheiratet, spätestens jedoch in zwei, okay?«
    Sie nickte und lächelte gerührt.
    Nummer sieben, registrierte er begeistert. Und dieses Lächeln war ganz spontan gekommen, als ob sie auf einmal keine Angst mehr hätte, Freude zu zeigen.
    Er reckte sich und langte nach der Plastiktüte auf dem Nachtkästchen. Der Inhalt purzelte aufs Bett, Webb öffnete die Schachtel, las den Beipackzettel und reichte ihr dann den kleinen Plastikstab mit dem Loch an einem Ende. »Also«, sagte er streng, »jetzt mach schön Pipi auf den Stab.«
    Zehn Minuten später klopfte er an die Badezimmertür. »Was treibst du da drinnen?« fragte er ungeduldig. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, ertönte es dumpf.
    Als er die Tür öffnete, fand er sie nackt vor dem Waschbecken, wie sie schockiert auf das Plastikstäbchen starrte, das auf dem Beckenrand lag. Sie war ganz blaß.
    Webb folgte ihrem Blick. Der Schlitz war weiß gewesen – und jetzt blau! Es handelte sich um einen einfachen Test: die Farbveränderung am Schlitz wies auf positiv. Er schlang die Arme von hinten um sie und zog sie an seinen großen, warmen Körper. Sie erwartete sein Baby! »Du hast wirklich nicht daran geglaubt, stimmt's?« fragte er neugierig.
    Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Ich ... ich fühl mich gar nicht anders.«
    »Das wird sich höchstwahrscheinlich bald ändern.« Seine großen Hände glitten hinab zu ihrem flachen Bauch, wo sie sie zärtlich massierten. Sie konnte fühlen, wie sein Herz an ihrem Rücken hämmerte. Sein Penis wurde steif und drückte sich beharrlich an ihren Hüftknochen.
    Er war aufgeregt und zugleich stimuliert. Das verblüffte sie. Sie hatte geglaubt, er würde sich für das Baby verantwortlich fühlen, nicht mehr; nie wäre ihr auch nur im Traum eingefallen, daß ihn die Aussicht, Vater zu werden, mit Freude und Erregung erfüllte. »Du wünschst dir das Baby«, zweifelte sie etwas. »Es gefällt dir, daß ich schwanger bin?«
    »Weiß Gott, das tut es!« Seine Stimme war rauh, und er umarmte sie fester. »Magst du es denn nicht?«
    Ihre Hand glitt tiefer und legte sich leicht über die Stelle, an der ihr Kind, sein Kind, in ihr wuchs. Überraschung und Glück breiteten sich auf ihrem Gesicht aus, und ihr strahlender Blick begegnete Webbs im Spiegel. »O doch«, beteuerte sie leise.

21
    Corliss schlüpfte in Roannas Schlafzimmer. Sie war ganz allein im oberen Stockwerk, da alle anderen entweder zur Arbeit gegangen waren oder beim Frühstück saßen. Sie hatte versucht, etwas zu essen, war jedoch kaum imstande dazu gewesen bei ihren hämmernden Kopfschmerzen und der Übelkeit. Sie brauchte ein bißchen Koks, bloß um sich ein wenig besser

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