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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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gekennzeichnet.
    «Haben Sie unterschrieben?»
    Mosely kam zu sich. «Sorry, Mann.» Er nahm hastig den Kugelschreiber und quittierte den Erhalt der Sachen.
     
    Der Summer des hinteren Tors wurde betätigt, und Mosely trat durch den Stacheldrahtzaun auf einen großen Parkplatz hinaus. Er blinzelte in eine heiße texanische Sonne, blickte dann nach rechts und links. Er sah ein paar dunstige Meilen weit bis zu einem Präriehorizont. Auf dem nahen Highway rauschten Autos vorbei. Auf der anderen Straßenseite standen zwei, drei Fastfood-Imbisse, eine Reihe holzverkleideter Häuser und eine Tankstelle. Geradeaus, am Ende des Parkplatzes, war eine Bushaltestelle.
    Das war surreal. Wie konnte es sein, dass er jetzt hier stand?
    Er schwitzte bereits, ließ aber das Anzugjackett an. Darin fühlte er sich wieder wie ein Mensch. Es saß einigermaßen – nicht toll, aber es würde gehen. Die Schuhe waren unglaublich bequem und passten besser. Waren seine Maße auch in der Warmonk-Datenbank?
    Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte.
    Plötzlich vibrierte das Handy in seiner Tasche. Er lächelte leise und zog es heraus. Klappte es auf. Auf dem Display stand:
    Jane Doe
    Er lachte ohne jede Belustigung, nahm dann ab. «Okay, was ist Sache, Jane?»
    Die abgehackte britische Stimme antwortete:
«Hallo, Mr.   Moze-ly. Ich habe mein Versprechen gehalten. Sind Sie bereit fortzufahren?»
    «Ich schätze mal, ich bin euch jetzt was schuldig, richtig?»
    «Denken Sie daran, dass ich ein interaktives Voice-System bin, Mr.   Moze-ly. Ich kann keine ganzen Sätze verstehen. Bitte beantworten Sie meine Fragen mit einem simplen ‹ja› oder ‹nein›.»
    «Oookay.»
    «‹Ja› oder ‹nein› sind die einzig gültigen Antworten. Haben Sie das verstanden?»
    Er seufzte. «Ja.»
    «Auf dem Display Ihres Handys werden Sie eine GP S-Karte finden. Sie zeigt Ihre gegenwärtige Position sowie einen Zielort an. Gehen Sie zu Fuß weiter, bis Ihre Position und der Zielort übereinstimmen. Wenn Sie dort sind, werde ich es wissen und Sie wieder anrufen. Haben Sie das verstanden?»
    «Ja.» Er wollte fragen, was zum Teufel das alles sollte, besann sich aber darauf, dass das ja eine Maschine war. Oder jedenfalls jemand, der so tat, als wäre er eine – Fragen würde ihm jedenfalls niemand beantworten. Sie legte auf.
Nervt mich nicht mit diesem verdammten Scheiß. Sagt doch einfach, was ihr wollt.
    Er sah einen Plan der unmittelbaren Umgebung auf dem winzigen Handy-Display und setzte sich in Bewegung. Hinter ihm waren die mächtigen Gefängnismauern und rechts und links nur weite Prärie. Vor ihm lag das bescheidene Städtchen, das die Infrastruktur für das Gefängnispersonal stellte. Mosely ging über den Parkplatz.
    Kurz darauf war er auf der anderen Seite des Highways, in einer ethnisch gemischten Kleine-Leute-Wohngegend. Er kam an eine Garage mit einem Stahlwellblechtor, dessen Mitte chaotische Graffiti bedeckten. Was war nur mit den Kids von heute los? Ein gutes Gang-Tag musste doch wenigstens
erkennbar
sein.
    Plötzlich klingelte das Handy wieder. Mosely nahm ab. «Was gibt’s, Jane?»
    «Mr.   Moze-ly, haben Sie den Schlüssel?»
    «Ja.»
    «Schließen Sie damit das Garagentor auf. Die Schließvorrichtung finden Sie rechts neben dem Tor. Sobald die Garage offen ist, gehen Sie hinein und machen Sie das Tor hinter sich zu. Wenn das Tor fest zu ist, drücken Sie die ‹1› auf Ihrem Handy.»
    Mosely bemühte sich, den aufsteigenden Ärger im Zaum zu halten. Das hier war gefährlich und dumm und überhaupt völlig hirnrissig. Er hatte Kohle in der Tasche und konnte sich einfach ein Auto unter den Nagel reißen und abhauen. Aber wohin? Er hatte keinen Ausweis. Er hatte keine Verbindungen mehr.
    Er sah sich misstrauisch um, ging dann zum Garagentor und zog unterwegs den Schlüssel aus der Tasche. Das Schloss war rechts vom Tor. Er steckte den Schlüssel hinein und drehte ihn. Mit einem mechanischen Rattern hob sich das Tor. Er duckte sich darunter durch und hielt sofort Ausschau nach möglichen Gefahren.
    Es war eine Garage. Irgendein Wagen stand da unter einer blauen Plastikplane. Mosely sah sich nach dem Schalter für das Tor um. Der war gleich hinter ihm. Das Tor senkte sich augenblicklich und war binnen Sekunden zu. Mosely stand in jäher Stille unter einer trüben Glühbirne. Es war heiß und stickig hier drinnen. Ihm fiel wieder ein, dass sie ja noch am Telefon war. Er drückte die ‹1› und horchte dann in sein Handy.
    Sofort war

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