DAEMON
geholt.»
«Ja, schon, aber ich weiß nicht, wie viele von denen sich ernsthaft damit beschäftigt haben, Sobols Spiele zu spielen. Mr. Ross hat es getan.»
«Ich kann Mr. Ross’ Fähigkeiten nicht beurteilen. Nehmen Sie’s mir nicht krumm, Pete, aber können
Sie
’s?»
«Nein. Aber jemand, der das kann, sollte ihn anhören.»
Plötzlich rief der Leiter des FB I-Roboterteams zu Decker hinauf: «Der Roboter funktioniert nicht, Neal. Da sind Störsignale. Dieser Kerl hat dadrinnen Spread-Spectrum-Sendemasten oder so was.»
Decker sah sich um. «Sollen wir die Stadt den Strom zum Haus abstellen lassen?»
Der Leiter des Roboterteams beriet sich kurz mit seinen beiden Leuten und sah dann wieder zu Decker hinauf. «Die Computerforensiker werden bestimmt wollen, dass der Strom anbleibt – sonst könnten gespeicherte Beweisdaten verlorengehen.»
Decker nickte resolut. «Natürlich … das war mir schon klar.» Er sprach leise mit Agent Straub und Agent Knowles. Dann verkündete er: «Okay, wir stellen auf Plan B um. DasSprengstoffkommando geht mit dem Fibroskop rein. Guerner, Ihr Team ist dran.»
Drei dick gepolsterte Männer mit hohen Kevlarkragen, ballistischen Helmen und Plastikwerkzeugkästen bahnten sich einen Weg nach vorn.
Decker gestikulierte mit beiden Armen. «Verlagern wir die Besprechung hinter die Fahrzeuge, Leute!»
Die Beamten gingen zwischen den geparkten Wagen hindurch und sammelten sich dahinter wieder. Decker folgte ihnen.
Sebeck sah Chief Eichhorn an und trat dann auf Decker zu. «Agent Decker, ich habe wichtige Informationen vom Canyon-Tatort.»
«Lassen Sie mich zuerst das hier lösen, Sergeant.» Decker testete abermals sein Funkgerät und konferierte dann mit dem Sprengstofftrupp.
Sebeck lehnte sich an eine Motorhaube und sah Ross an. «Wenn Sobol hinter den Morden steckt, müssten wir hier doch wohl irgendwelche Beweise dafür finden.»
Ross sah sich um. «Hören Sie, das FBI weiß, wo es mich erreichen kann, Sergeant. Ich möchte jetzt wirklich in mein Hotel und dafür sorgen, dass mir wenigstens ein paar Kunden erhalten bleiben.»
«Nicht, bevor ich Decker dazu gebracht habe, Sie anzuhören.»
Agent Andrew Guerner war stolz auf sein Team. Rick Limon, Frank Chapman und er arbeiteten seit vier Jahren zusammen in der Sprengstoffeinheit des FBI und hatten unzählige Bombenalarme – echte und falsche – in den Staaten und anderswo gemeistert. Zusammen besaßen sie 35 Jahre Erfahrung. Als Minenräumer bei der 101. Luftlandedivision hatte Guerner reichlich mit Blindgängersprengungen, Sprengfallen, selbstgebasteltenSprengsätzen und Handyzündern zu tun gehabt. Er hatte von Bosnien bis zum Irak Minen geräumt und zwei Jahre als Sprengstoffexperte in Quantico unterrichtet. Seine Männer hatten militärische Erfahrung bei Sondereinsatzkräften und auf dem Aberdeen-Testgelände in Maryland gesammelt. Es war eine Top-Crew.
Bei Deckers Briefing hatten sie die Details der beiden Morde erfahren – und dass dieser Sobol so eine Art Genie war. Guerner hatte unter seinem Helm verächtlich geschnaubt. Er hatte eine Menge raffinierter Sprengfallen gesehen. Sie lagerten jetzt allesamt in seinem Labor – entschärft. Jetzt wandte er sich seinen Partnern zu und nickte. Limon und Chapman nickten zurück. Weit hinter ihnen gaben die Beamten das Daumen-hoch-Zeichen. Guerner nahm das Fibroskop heraus und klappte sein Visier hoch. Er suchte nach einer Ritze unter der Eingangstür, die breit genug war, um den Schlauch mit der Linse durchzuschieben. Aber da war alles dicht. Die Tür sah aus wie ein Originalstück aus der Missionszeit. Schade drum.
Er winkte Limon heran, der sich bückte und mit einem Akkubohrer ein Loch durch die Tür bohrte.
Guerner schob das Fibroskop durch das Loch und blickte durchs Okular. Er untersuchte jeden Winkel des Raums hinter der Tür.
Mann, nicht schlecht, der Fußboden.
Vermutlich venezianischer Marmor. Er hatte gerade bei sich zu Hause im Bad Keramikfliesen gelegt und wusste solche Dinge jetzt zu würdigen. Er inspizierte die beiden symmetrischen Treppen, die sich von der Galerie in die Eingangshalle herabschwangen. Die Halle war etwa sieben Meter tief und zehn Meter breit und hatte drei Türen, die Eingangstür nicht mitgerechnet. Die Holzarbeiten waren vom Feinsten. Bis hin zu den Scheuerleisten.
Er trat ein Stück zurück und gab Limon ein Zeichen, mit dem Frequenzdetektor loszulegen.
Limon führte den Detektor den Türrahmen entlang und
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