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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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nachdenklich.
    Agent Straub räusperte sich. «Sir, wenn wir im Zeitfenster für die Abendnachrichten bleiben wollen, müssen wir jetzt eine Pressekonferenz abhalten.»
    Trear sah ihn an. «Straub, über diese Sache hier berichten sämtliche Nachrichtensender der Welt rund um die Uhr. Vergessen Sie das Nachrichtenfenster.» Trear wandte sich ab, zog einen Stift aus der Jackentasche und schrieb etwas auf einen Notizblock, der auf einem Besprechungstisch lag. «Hier   …» Er riss das Blatt ab und gab es Sebeck. «Bringen Sie Mr.   Ross ins CyberStorm-Hauptgebäude und fragen Sie nach Agent Andrew Corland. Er leitet die FB I-Cybertask -Force. Die untersuchen dort das firmeneigene Netzwerk und befragen das Personal.»
    Trear wandte sich an Agent Decker. «Wir haben Mr.   Ross gestern überprüft?»
    Decker nickte. «Da war nichts – außer der Sache mit der Adresse.»
    Ross sagte: «Das habe ich doch erklärt.»
    Trear bedeutete ihm zu schweigen. «Wenn Sie Corland überzeugen können, dass Sie irgendetwas Brauchbares wissen, werde ich mir Ihre Theorien anhören. Wenn nicht, ist dieses Thema für mich beendet.»
    Sebeck faltete den Zettel zusammen und steckte ihn ein. «Gut. Danke, Agent Trear. Agent Decker. Kommen Sie, Jon.»
    Ross ließ immer noch nicht locker. «Glauben Sie mir, dass das hier nur ein Ablenkungsmanöver ist?»
    «Sagen Sie Agent Corland, er soll mich anrufen, Mr.   Ross.» Trear sah Sebeck an. «Sergeant, ich weiß, das ist im Moment nicht leicht, aber ich brauche so schnell wie möglich schriftliche Berichte von Ihnen. Über den Hummer-Angriff, den Handyanruf und alles, was Sie am Canyon-Tatort gefunden haben.»
    Sebeck nickte. Er zog Ross durch die Tür des Fahrzeugs ins letzte Tageslicht hinaus. Er zwängte sich mit ihm an den versammelten Pressevertretern vorbei und führte ihn in Richtung Grundstückszaun.
    Ross wand sich los. «Ich wollte überhaupt nicht in diesen ganzen Schlamassel reingezogen werden.»
    «Jon, Sie haben nun mal spezielle Fähigkeiten. Und wir brauchen Ihre Hilfe. Larson war verlobt. Er war gerade mal fünfundzwanzig. Wie viele Menschen wie er sollen noch sterben?»
    «Die Feds verschwenden ihre Zeit. Im CyberStorm-Netzwerk werden sie nichts finden.»
    Sebeck fasste ihn wieder am Arm. «Hören Sie, ich bin es leid, mir sagen zu lassen, was wir nicht finden werden. Sagen Sie mir, wo wir etwas finden
können

    «Sobol hatte das ganze verdammte Internet, um seinen Plan zu verstecken. Genau so hätte ich es gemacht.»
    «Fangen Sie gar nicht erst an, in ihn reinzukriechen.»
    «Mit dieser Haltung kommen wir nicht weiter. Wir
müssen
uns in sein Denken hineinversetzen.»
    «Scheiß auf sein Denken.»
    Ross hielt Sebecks wütendem Blick kurz stand, schaute dann weg. «Sorry. Das ist wohl wirklich zu viel verlangt. Wenn mich jetzt bitte jemand zu meinem Wagen zurückbringen könnte. Ich würde gern eine Runde schlafen.»
    Sebecks Blick wurde milder. «Ich habe völlig vergessen, dass die Feds Sie ja die ganze Nacht in der Mangel hatten. Ich bringe Sie hin. Diesmal ohne Umwege.»
    Sie fanden das Sobol-Anwesen von einer Barriere aus Betonreitern umgeben, die in den letzten Stunden errichtet worden waren. Beide Männer blickten über das Gelände. Etwa eine Viertelmeile hinter dem Zaun stand der schwarze H2 inmitten kreuz und quer verlaufender Reifenspuren reglos auf dem weiten Rasen. Seine Peitschenantennen waren aufgerichtet wie der Stachel eines tödlichen Insekts.
    Ein paar Deputys waren in Abständen an der Straße postiert. Sie saßen in robust aussehenden Crew-Fahrzeugen der Forstverwaltung, die im Leerlauf vor sich hin tuckerten. Sebeck vermutete, dass sie hier waren, um ein Crash-Derby zu gewinnen, falls der Hummer ausbrechen sollte.
    Sebeck wandte sich an Ross. «Sie glauben wirklich, dass das hier nur der Anfang ist, stimmt’s?»
    Ross’ Blick wanderte über das Gelände des Anwesens. «Ich weiß selbst nicht mehr, was ich glaube. Vielleicht hat Trear ja recht.»
    Sebeck warf einen letzten hasserfüllten Blick auf den Hummer. «Kommen Sie. Wir fahren zu Ihrem Auto.»

15   Gegenmaßnahmen
    Crypto City.
Das war der Spitzname des Hauptquartiers der Nationalen Sicherheitsbehörde NSA. Jeden Tag nahmen Tausende Beschäftigte eine nichtöffentliche Highwayabfahrt in Fort Meade, Maryland, und gelangten in einen weitläufigen Komplex von mittelhohen Bürogebäuden, der von konzentrischen Stacheldrahtzäunen und einer weiten Parkplatzwüste umgeben war. Die verspiegelten

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