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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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bringen, und außerdem war der kleine Ofen in der Kombüse angezündet worden. Die Kombüse war zwar nicht so komfortabel wie eine Kabine, aber dort könnten beide sich am schnellsten aufwärmen.
    »Prinzessin?« Gerta lehnte sich über die Reling.
    Danielles Herz fing an zu hämmern. »Siehst du etwas?«
    »Nicht Talia. Etwas Magisches.«
    Hephyra setzte Stummel ab, und der Kater machte sich davon. »Das Mädchen hat recht.« Die Dryade zeigte auf einen Schneewirbel, der auf die Phillipa zuwehte. »Das kommt gegen den Wind, aus der Richtung unserer Freundin.«
    »Ein Sturm?«, fragte Danielle.
    Gerta schüttelte den Kopf. »Kapitän, ich denke, Ihr solltet Euren Männern Order geben, von den Rahen herunterzukommen.«
    Mit finsterer Miene wirbelte Hephyra herum und bellte der Mannschaft Befehle zu.
    Danielle nahm Gertas Hand, zog sie zur Leiter und schickte sie hinunter aufs Hauptdeck. Über dem Lärm der Mannschaft und der Wellen begann Danielle, ein schwaches Summen zu hören. Als sie sich hinauslehnte und angestrengt auf den wirbelnden Schnee schaute, sah sie einen Schwarm insektenartiger Wesen, die zielstrebig auf sie zugeflogen kamen.
    Die erste weiße Welle schwirrte übers Deck. Ein alter Seemann namens Pemberton fluchte und schlug sich auf den Hals. »Was immer das ist, die Scheißdinger stechen wie Wespen aus der Hölle!«
    Die Insekten waren nicht größer als Hummeln und im fallenden Schnee kaum zu erkennen. Danielle sah einen Matrosen wild um sich schlagen, nur um zu fluchen, als eine zweite Kreatur heransauste und ihm in die Hand stach. Sie zog das Schwert, auch wenn es gegen so kleine Feinde wohl kaum von Nutzen sein würde.
    »Geht in die Kajüte!«, rief Hephyra.
    Das Summen wurde lauter, und eine der Kreaturen flog auf Danielle zu. Sie duckte sich und rannte los, um sich eine der Decken zu schnappen. Als das Ding zurückkam, warf sie die Decke in die Luft, um es abzufangen. Das Wesen klatschte gegen den Stoff, und eine winzige Nadel aus Eis durchstieß die Wolle. Danielle faltete noch eine Deckenschicht darüber und ließ dann die Klinge auf den sich windenden Klumpen herabsausen: Ein Knirschen wie von zerbrechendem Glas war ihr Lohn. Als sie die Decke aufschlug, klebten Eisstückchen am Stoff.
    »Nicht anfassen!«, warnte Gerta und zeigte auf das Eis. »Das ist pulverisiertes Glas von Schnees Spiegeln!«
    »Was sind das für Dinger?«, schrie Danielle.
    »Magische Konstruktionen aus Eis und Glas.« Gerta duckte sich. »Wie Wespen oder Bienen.«
    Hephyra schnappte sich eins der Ruder aus den Booten und nahm es wie einen Kampfstab in die Hände. Mit dem Ruderblatt hatte sie bessere Chancen, derart kleine Ziele zu treffen. Die meisten Besatzungsmitglieder hatten sich inzwischen ebenfalls mit allem bewaffnet, was sie gerade finden konnten, aber die Wespen waren zu schnell. Danielle packte Gerta und zog sie nach hinten auf die Kabinen zu.
    »Wie viele?«, fragte Hephyra.
    »Dreißig? Vielleicht auch mehr.« Gerta machte sich los und lief geduckt zu einer Wespe hin, die Hephyras Ruder zum Opfer gefallen war, um sie zu untersuchen.
    »Sie bewegt sich noch!«, warnte Danielle. Ein Flügel war weg, aber der andere schlug wütend aufs Deck. Der Körper bestand aus Eis, war mit verspiegeltem Glas bestäubt und verjüngte sich am Ende zu einem spitzen Splitter. »Kannst du sie aufhalten?«
    Gerta schüttelte den Kopf. »Wenn sie still halten würden, könnte ich sie vermutlich schmelzen.«
    Hephyra kam näher heran und schlug mit dem Ruder eine andere Wespe weg. »Und wenn du nett fragst, hören sie vielleicht auf herumzuschwirren und stellen sich in einer Reihe auf, um sich zerschmettern zu lassen.«
    »Bringt mir die Laterne da!«, rief Gerta und zeigte auf den Mast.
    Hephyra überquerte das Deck, wobei sie sich vor einer weiteren Wespe ducken musste. Die Laterne hing an einem Holzhaken, der wie ein dicker Zweig aus dem Mast wuchs. Der Haken drehte sich geschmeidig, als Hephyra sich ihm näherte, und bog sich, sodass die Laterne ihr in die Hand fiel.
    Gerta legte beide Hände um die Laterne. Ihre Finger berührten das Metall. »Ich habe Talia mit einem Zauber die Hitze der Laterne gegeben. Ich kann diese Hitze gegen die Wespen einsetzen, aber das bedeutet, dass ich den Zauber von Talia wegnehme. Falls sie im Wasser ist …«
    »Tu es!«, sagte Danielle. Die Wespen hießen, dass Schnee von ihnen wusste. Wenn Talia gefangen genommen worden war, brauchte sie keine Hitze. Wenn nicht … Gertas Zauber würde Talia

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